Die Spitze des Bozner Rathauses und der Landesregierung sind sich über das weitere Vorgehen
hinsichtlich des Projektes zum neuen Bahnhof Bozen einig geworden.
Bozen (lpa) - Bei der Besprechung am 10.01. haben die Eigentümer der Areal Bozen AG zu einer Einigung
gefunden. „Wir haben heute festgestellt, wo wir im Gesamtprojekt schon angelangt sind. Wir haben uns darüber
hinaus darauf geeinigt, der Areal Bozen AG den Auftrag zu erteilen, die Instrumente bereitzustellen, um die Qualität
des neuen Viertels in seinem Mix und mit all seinen wichtigen Infrastrukturen sicherzustellen.“, sagt Landeshauptmann
Arno Kompatscher im Anschluss. „Es bleibt aber bei einer Ausschreibung mit einem Ansprechpartner, auch wenn dahinter
durchaus eine ganze Unternehmergruppe stehen kann.“
Das von Areal Bozen vorgelegte Rahmenabkommen für das Vorhaben mit einem Gesamtwert von etwa einer Milliarde
Euro wurde analysiert. Es definiert alle Pflichten und Rechte der zukünftigen Vertragspartner, sprich, dem
Investor auf der einen Seite und die Gemeinde Bozen und das Land Südtirol auf der anderen. In seiner endgültigen
Version wird es dazu dienen, den Ausschreibungstext zu vervollständigen.
Zuletzt hatte der Bozner Vizebürgermeister Christoph Baur Bedenken über die geplante Ausschreibung an
sich geäußert – diese können nun im Rahmenprogramm berücksichtigt werden. „So haben wir zu
einer Einigung gefunden, und das ist das Wichtigste“, sagt Bürgermeister Renzo Caramaschi, „Schließlich
geht es allen um dasselbe Ziel, nämlich die Sicherheit zu erlangen, dass Bozen um ein gelungenes Viertel und
moderne Infrastrukturen reicher wird, ohne das die Gemeinde finanzielle Mittel zuschießen muss. Auch der
Einbezug der lokalen Wirtschaftsteilnehmer ist garantiert“, betont er, denn je mehr lokale Teilnehmer ein Bieter
einbezieht, desto mehr Punkte erhält er laut Ausschreibung.
Das Jahrhundertprojekt für Bozen sieht drei Bauabschnitte vor. Der erste verlegt die Wartungsanlage und die
Bahngleise weg vom Bozner Zentrum, so dass hier wertvoller Grund frei wird. Im zweiten Abschnitt wir die Bahnverwaltung
verlegt und der neue Bahnhof samt Bahnsteigen entsteht. Das Gebäude wird für Fahrzeuge lediglich von
der Hinterseite zugänglich sein wird, auch bequem über eine Tiefgarage unter dem Bahnhof. Das dritte
Los sieht den Abbau der 24 Schienenstränge vor, auf dem die neuen Wohnanlagen samt Infrastrukturen entstehen
werden. Diese Flächen kann der Investor und Ausschreibungssieger nach und nach verbauen. „Die Ausschreibung
sieht auch ein bürgerfreundliches Baustellenmanagement vor, das eine effiziente Organisation garantiert“,
betont der Landeshauptmann. „Wir möchten sichergehen, dass mögliche Beeinträchtigungen für
die Bevölkerung so gering wie möglich gehalten werden.“
Das Siegerprojekt von Architekt Boris Podrecca wird der Stadt Bozen viel zusätzliches Grün und Wohnfläche
mehrere Tausend Einwohner bescheren. Zum ursprünglichen Projekt hinzugekommen ist das Schwimmbad. Ein am Bahnhof
direkt angegliedertes Mobilitätszentrum wird es den Pendlern leicht machen, von einem Verkehrsmittel auf das
andere umzusteigen. Die Verbauung der freien Flächen sieht Wohnflächen und Infrastrukturen vor, so dass
das neue Viertel eines mit einer guten Lebensqualität wird.
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