LH Kaiser, LR Benger und LR Holub informierten über Pioneers-Zwischenbericht und Handlungsempfehlungen
Klagenfurt (lpd) - Kärnten will fruchtbarer Boden für Startups – also junge, innovative Unternehmen
– sein und sich damit ein Alleinstellungsmerkmal schaffen. Das von der Landesregierung einstimmig zu einer entsprechenden
Studie beauftragte global tätige Netzwerkunternehmen Pioneers der beiden Kärntner Andreas Tschas und
Jürgen Furian hat dazu am 10.01. einen Zwischenbericht vorgelegt. Im Pressefoyer nach der Regierungssitzung
informierten darüber Landeshauptmann Peter Kaiser sowie die Landesräte Christian Benger und Rolf Holub.
Laut Kaiser setzt man auf eine kompakte, gemeinsame strategische Vorgehensweise, bei der die Landesregierung Geschlossenheit
zeigen wolle. Konzentrieren wolle man sich in der Startup-Offensive auf die beiden Bereiche Mikroelektronik und
Ökoinnovation. Im Klagenfurter Lakesidepark solle die notwendige räumliche Verdichtung erfolgen.
Laut Kaiser wurden von Pioneers im Zuge der Studie die Vorteile und Defizite Kärntens herausgearbeitet. Auf
der Plus-Seite würden u.a. die hohe Lebensqualität, vergleichsweise niedrige Lebenshaltungskosten, sozialer
Friede, Rechtssicherheit und die Lage im Alpen-Adria-Raum stehen. Was noch fehle seien abgestimmte Aktivitäten
sowie internationale Bekanntheit als Standort für Startups. Bedarf gebe es auch dahingehend, dass es wenige
Erfolgsgeschichten mit Zugkraft gebe, zudem sei Kärnten mit einem Braindrain konfrontiert und es gebe eine
zu geringe Venture-Capital-Struktur. Empfohlen werde die Schaffung einer einheitlichen Plattform für Aktivitäten
der Community, einer Anlaufstelle für Startups, die auch Leitbetrieben die Möglichkeit von Kooperationen
eröffne.
„Wir wollen Kärntens Exzellenzen bündeln und weiterentwickeln“, erklärte Kaiser, der auch auf Vorbild-Erfolgsgeschichten
von Städten wie Boulder in Colorado oder Zug in der Schweiz verwies: „So wie sie internationale Bekanntheit
für einen bestimmten Startup-Schwerpunkt erlangt haben, wollen wir das mit Unterstützung des Pioneers-Netzwerkes
auch schaffen.“ Als wesentlich leitet der Landeshauptmann aus dem Pioneers-Zwischenbericht ab, dass man der digitalen
Kompetenz als vierter Bildungsgrundvoraussetzung neben Lesen, Schreiben und Rechnen größeres Augenmerk
schenken müsse: „Ich bin froh, dass diese Idee auch von der Bildungsministerin aufgegriffen wurde. Das Verständnis
und Bewusstsein für Bereiche wie Programmieren, Algorithmen und Coding muss schon in Schulen vermittelt und
geschaffen werden.“
Nach der Präsentation des Berichtes sollen laut dem Landeshauptmann die Überlegungen aller sieben Regierungsmitglieder
eingearbeitet werden. Zum Beschluss solle die Studie in der ersten heurigen Sitzung mit dem Sozialpartnern vorgelegt
werden.
Wirtschaftslandesrat Benger sieht den bisherigen wirtschaftspolitischen Weg Kärntens bestätigt: „Im Wirtschaftsreferat
wird 2017 auch budgetär der Schwerpunkt auf Startups, Kreativwirtschaft und Internationalisierung liegen,
weil wir nur mit diesen Bereichen wirtschaftlich wachsen können. Wir ebnen der modernen Wirtschaft den Weg.
Wir brauchen Innovation und Internationalität, Gründergeist, mutige Menschen, Arbeitsplätze für
morgen.“ Benger verwies auf 750.000 Euro, die heuer im Wirtschaftsreferat für Export und Standortentwicklung
budgetiert seien. Vor allem würden diese Maßnahmen auch effektiv gegen die Abwanderung wirken, wie es
Vorarlberg bereits vorzeige. „Junge Menschen sollen nicht weggehen, sie sollen hier in Kärnten ihre Unternehmen
gründen. Sie sind der Grundstock für den Wirtschaftsstandort“, so Benger. Seine Vision: Kärnten
als Alpen-Adria-Startup-Region etablieren.
Umweltlandesrat Holub zeigte sich erfreut darüber, dass Startups in Kärnten am Thema Öko nicht vorbeikommen:
„Es ist ein gewisses Branding da. Kärnten ist als Region mit hohem Anteil erneuerbarer Energien bekannt.“
Für den Landesrat ist es entscheidend, den Gründern auch einen „Kärntner Anzug“ herzurichten, also
alles was sie von Infrastruktur bis Kinderbetreuung brauchen, damit sie sich wohl fühlen und bleiben.
Kaiser erwähnte im Pressefoyer zudem, dass der Territoriale Beschäftigungspakt 2017 mit 34,4 Mio. Euro
für 4.000 Maßnahmenplätze beschlossen wurde. Auch sei der zweite Umsetzungsbericht der Beschäftigungs-
und Qualifizierungsstrategie 2020+ vorgelegt worden. Der Landeshauptmann verwies auf die leichte Trendumkehr am
Arbeitsmarkt mit sinkender Arbeitslosigkeit und steigender Beschäftigung. „Wir wollen gute, qualitative Beschäftigungsmöglichkeiten
in einem der schönsten Teile der Erde, unserem Kärnten, schaffen – vor allem auch durch Vernetzung wie
bei unserer Startup-Offensive“, betonte er.
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