Verteidigungsminister Doskozil will effiziente Luftraumüberwachung weiter ausbauen
Davos/Wien (OTS) - Vom 16. bis einschließlich 20.01. sicherte das Bundesheer anlässlich des Weltwirtschaftsforums
in Davos (Schweiz) verstärkt den österreichischen Luftraum. Dazu wurde ein Flugbeschränkungsgebiet
über Teilen Vorarlbergs und Tirols errichtet. Mehr als 1100 Soldatinnen und Soldaten schützten die Veranstaltung
und die örtliche Bevölkerung vor Anschlägen aus der Luft.
Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil zieht positive Bilanz: "Das neue Kommando Luftstreitkräfte
hat seine erste Bewährungsprobe erfolgreich gemeistert. In den neuen Strukturen können derartige Operationen
effizient abgewickelt werden“.
In 192 Einsätzen leisteten die Piloten 370 Flugstunden. Dazu zählen unter anderem Patrouillenflüge
zur Überwachung, Flüge zur Identifizierung von Luftraumverletzungen, Transporte, sowie die „Cross-Border
Operation“ (Nacheile) mit der Schweiz. Diese Verfolgung über die Staatsgrenze wurde erstmalig für spätere
Abkommen erprobt. Möglich waren diese Verfolgungsflüge durch die gegenseitige Erteilung von Einfluggenehmigungen.
Diese „Nacheile“ stellt bei grenznahen Luftraumverletzungen die lückenlose Beobachtung und Begleitung von
Luftfahrzeugen sicher, die sich nicht im Einklang mit den internationalen Luftfahrtrichtlinien verhalten. Damit
kann eine Beobachtung von Luftfahrzeugen, aber vor allem die frühzeitige Übergabe zwischen den Luftwaffen
zweier Staaten sichergestellt werden. Eine Ausübung von Zwangsmaßnahmen ist nur im eigenen Hoheitsgebiet
erlaubt.
Die grenzüberschreitende Nacheile gibt es am Boden seit Jahren und ermöglicht der Polizei eine Verfolgung
auf das benachbarte Staatsgebiet.
„Das Modell der grenzüberschreitenden Nacheile soll auch in der Luft gelten. Die Erprobung zeigte, dass damit
eine Steigerung der Effizienz der Luftraumüberwachung erreicht werden kann. Daher werden wir mit unseren Nachbarstaaten
entsprechende Verträge aushandeln, skizziert der Verteidigungsminister die weitere Vorgangsweise.
Insgesamt gab es acht Luftraumverletzungen. Dabei handelte es sich um Piloten, welche das Flugbeschränkungsgebiet
nicht eingehalten hatten. In allen Fällen stellte das Bundesheer die Identität fest und klärte die
Situation auf.
Nachdem Davos nahe der österreichischen Grenze liegt, erging seitens der Schweiz das Ersuchen, den Luftraum
in Österreich abzusichern. Insgesamt sorgten 22 Luftfahrzeuge, darunter 12 Flächenflugzeuge und 10 Hubschrauber,
für die Sicherheit der Veranstaltung.
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