Aus dem Leben der GastarbeiterInnen des ehemaligen Jugoslawien bis bis 10. Februar 2017 im
Architektur Haus Kärnten, St. Veiter Ring 10, 9020 Klagenfurt
Klagenfurt (jukus) - Am 22.01. wurde die Ausstellung Unter fremdem Himmel. Aus dem Leben der GastarbeiterInnen
des ehemaligen Jugoslawien, die anlässlich des 50. Jahrestages des Anwerbeabkommens zwischen Österreich
und der SFR Jugoslawien vom Verein JUKUS umgesetzt wurde, in Klagenfurt eröffnet. Sie rückt das Thema
Arbeitsmigration in den Mittelpunkt und soll für das wichtige Thema sensibilisieren.
Frau Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz betonte in ihrer Ansprache, dass es Migration schon immer
gegeben habe und diese daher ein Teil gesellschaftlicher Entwicklungen darstelle, seien es aktuelle Fluchtbewegungen
oder die ehemaligen GastarbeiterInnen aus Jugoslawien. Frau Stadträtin Ruth Feistritzer ging in ihrem Statement
im Besonderen auf die Situation jener Frauen ein, die aufgrund ihrer Arbeit im Ausland von ihren Kindern getrennt
sind und dass es - wie damals bei den GastarbeiterInnen aus Jugoslawien - auch heute noch viele solche Familienschicksale
gibt. So sind etwa Frauen aus der Slowakei oder Rumänien, die im Bereich der 24-Stunden-Altenbetreuung in
Österreich tätig sind, auch Heute von ihren Familien getrennt.
„Wir haben im Rahmen der Vorbereitungen intensiv mit ehemaligen Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter aus Ex-Jugoslawien
zusammen gearbeitet und sie haben es verdient, dass ihre Geschichten gehört und sie für ihre harte Arbeit
und ihre Leistungen anerkannt werden“, erklärte Joachim Hainzl, der die Wanderausstellung zusammen mit Handan
Özbas kuratiert. Genau diesen Geschichten konnten die Besucherinnen und Besucher, unter ihnen auch zahlreiche
ehemalige GastarbeiterInnen und deren Kinder, bei der gestrigen Eröffnung lauschen, als Matilda und Daniela
Grabovac aus ihrem Leben erzählten. Daniela Grabovac, inzwischen Juristin, wies in ihrer Rede auf die positive
Roller ihrer LehrerInnen hin, welche sie zu einer höheren Bildung motivierten.
Die Ausstellung vermittelt einen Überblick über Arbeits- und Lebensbedingungen der ArbeitsmigrantInnen
und widmet sich zudem Aspekten des Zusammenlebens und der Beheimatung der zweiten Generation. Mit Videointerviews
und originalen Ausstellungsobjekten wird auf die Kärntner Situation eingegangen, etwa in der ehemaligen Schuhfabrik
Gabor in Spittal oder den damaligen jugoslawischen Klubs in Kärntner Städten.
Parallel zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Diskussionen, KuratorInnen-Führungen
sowie einem Kurzfilm-Screening. Nach der Präsentation in Wien und Graz ist die Wanderausstellung Unter fremdem
Himmel nun bis 10.02.2017 im Architektur Haus Kärnten zu sehen, bevor sie nach Kapfenberg weiterzieht.
Kuratiert von Joachim Hainzl und Handan Özbas.
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