Illés Farkas erhält den diesjährigen Ignaz L. Lieben Preis
Budapest/Wien (öaw) - Illés Farkas von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und der Eötvös
Lorand Universität in Budapest wird mit dem Ignaz L. Lieben-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
(ÖAW) ausgezeichnet. Der Experte für Statistische und Biologische Physik erhält die mit 36.000 Dollar
dotierte Auszeichnung für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Komplexitätsforschung.
Der knapp 40-jährige Farkas arbeitet an mathematischen Methoden zur Simulation komplexer Realitäten.
Dadurch können etwa die Bewegungsmuster großer Gruppen, seien es Vogelschwärme oder Verkehrsteilnehmer,
besser verstanden werden. So hat Farkas die Dynamiken studiert, die bei Massenpaniken entstehen und Algorithmen
zum Verhalten von Fußgängerströmen entwickelt. Auch vor der Wissenschaft selbst macht Farkas in
seiner Forschung nicht Halt. Seine mathematischen Ansätze ermöglichen es, die Entwicklung wissenschaftlicher
Ideen nachzuverfolgen. Dadurch lässt sich etwa beschreiben, wie Ideen in einem Spezialgebiet im Lauf der Zeit
oft von anderen Fachbereichen aufgegriffen werden und in der Folge sogar einen Bedeutungswandel erfahren können.
Die Preisverleihung an Illés Farkas findet am 2. Februar 2017 an der ÖAW in Wien statt. Begleitet wird
die Übergabe von einer Podiumsdiskussion mit führenden Komplexitätsforschern. Der österreichische
Chemiker Peter Schuster spricht mit Dirk Helbing, Computerwissenschaftler an der ETH Zürich, dem deutschen
Philosophen Klaus Mainzer sowie dem Preisträger Illés Farkas über die neuesten Erkenntnisse und
Anwendungsmöglichkeiten der aufstrebenden Wissenschaft, der immer wieder großes Zukunftspotential attestiert
wird.
Die ÖAW fördert mit dem Ignaz L. Lieben-Preis hervorragende Nachwuchs- wissenschaftlerInnen aus Molekularbiologie,
Chemie oder Physik. Der 1863 gestiftete Preis wird einmal im Jahr vergeben und steht jungen Forscher/innen offen,
die ihre Leistungen in Bosnien-Herzegowina, Kroatien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn oder in Österreich
erbracht haben.
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