LH Kaiser gratulierte zum 80. Geburtstag im Casineum Velden und verlieh das Große Ehrenzeichens
des Landes Kärntens
Wien/Klagenfurt (lpd) - Der vielseitige Kabarettist und Autor Werner Schneyder feiert am 25.01. seinen 80.
Geburtstag. Schon am 22.01. gratulierte Landeshauptmann Peter Kaiser im Rahmen der Matinée „Das war's von
mir“ im Casineum Velden und verlieh ihm das Große Ehrenzeichen des Landes Kärntens.
In seiner Rede betonte der Landeshauptmann, dass dieser, aufgewachsen in Klagenfurt und mit einem Wohnsitz am Millstätter
See, immer eine enge Beziehung zu Kärnten behalten und das Land nie vergessen habe. „Werner Schneyder ist
in seinem Herzen ein wirklicher Kärntner geblieben, der immer wieder mit kritischem Blick, innovativ und politpoetisch
zeigt, in welche Richtung es gehen soll.“ Eine schöne Liebeserklärung an Kärnten gebe es in seinem
Buch "Gespräch unter zwei Augen", wo er über seine Herkunft geschrieben habe: "Wie hätte
ich je auf die Idee kommen können, dass es woanders auch schön sein kann?"
„Kärnten hat sehr viel an Dir, Danke für Deine Kritik, die wichtig und notwendig ist, um in Gesellschaft
sowie Kunst und Kultur weiterzukommen“, meinte Kaiser.
„Danke, durchaus mit einiger Rührung“, sagte Schneyder und hinterfragte, welche Verdienste zu dieser Ehrung
geführt hätten. Er sei ein innerkärntnerischer Kosmopolit, der, wenn der KAC das Playoff nicht erreiche,
nicht zu jenen zähle, die dann sagen würden: „Jetzt können alle Meister werden, nur nicht Villach,
sondern ich sage: Wenn nicht der KAC, dann der VSV.“ Weiters habe er in früheren Zeiten im Ausland jahrelang
ertragen müssen, dass Kärnten pauschal diffamiert worden sei. „Ich habe dann Kärnten mit Zähnen
und Klauen verteidigt und über seinen kulturellen musischen Ausstoß referiert“, so Schneyder.
In seiner Laudatio bezeichnete Kabarettist Christian Hölbling Werner Schneyder als Meister der Sprache. Er
beschrieb das außerordentliche Wirken in den unterschiedlichsten Bereichen. Durch sein Aufwachsen in Klagenfurt
geprägt, sei hier schon einiges angelegt worden für die später herausragende Größe des
Künstlers. „Es ist ein Geschenk für alle, dass wir Dich hier heute in unserer Mitte haben“, so Hölbling.
Univ.-Prof. Arno Rußegger verwies auf die Vielfalt seiner literarischer Produktion. „Werner Schneyder ist
fürwahr ein literarischer Zehnkämpfer.“ Man habe sich am Institut für Germanistik überlegt,
was man ihm schenken könne und sei zu dem Entschluss gekommen, dass es „mehr Arbeit sein soll“. „Werner Schneyder
soll als Lehrbeauftragter eine Lehrveranstaltung mit einem Thema seiner Wahl übernehmen“, so Rußegger.
Werner Schneyders Antwort: „Ich fühle mich geehrt.“
Werner Schneyder wurde 1937 in Graz geboren, wuchs in Klagenfurt auf, studierte in Wien Publizistik und Kunstgeschichte.
Daneben arbeitete er als Journalist und Barsänger. Nach der Promotion schrieb er Werbetexte. Über Annahme
eines Theaterstücks wurde er als Dramaturg beim Landestheater Salzburg engagiert. Nach seinem Entschluss zur
freien Existenz als Autor, schrieb er für den Hörfunk Features und Hörspiele, war auch deren Regisseur,
verfasste Theaterkritiken und politische Tagesgedichte für Zeitungen. Mit Partner Dieter Hildebrandt war er
als Kabarettduo erfolgreich. Der literarische Weg begann mit Politlyrik und Aphorismen. Es folgten Satiren und
Erzählbände, ein literarisches Porträt „Erich Kästner – ein brauchbarer Autor“, zwei Auswahlbände,
der Bericht über eine Theaterarbeit, der Gedichtband „Reimzeit“, der Essayband „Ansichten eines Solisten“,
das Selbstporträt „Ich, Werner Schneyder – meine zwölf Leben“, nach dem Tod seiner Frau Ilse „Krebs –
eine Nacherzählung“. Zuletzt erschien „Gespräch unter zwei Augen. Dialog eines Lebens“ . Erstmals als
Regisseur tätig war Schneyder im Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz, es folgten Operetteninszenierungen
in München, Graz, Wien, Klagenfurt, Bremen und Erfurt. Er inszenierte unter anderem am Theater in der Josefstadt,
am Staatstheater Meiningen, am Landestheater Salzburg und bei den Komödienspielen in Porcia.
Schneyder war auch als Bühnenschauspieler tätig. Für sich sowie Kolleginnen und Kollegen aus der
Showbranche (etwa Marianne Mendt) schrieb er zahlreiche Chansons und Übersetzungen. Größte Beachtung
fanden seine Jaques Brel-Nachdichtungen. Im ZDF präsentierte Schneyder das „Aktuelle Sportstudio“ und die
Jahresbilanzsendung „Das ausgefallene Sportstudio“. Als langjähriger Kampfrichter im Amateurboxen brachte
er eine ungewohnte Kompetenz beim Kommentieren von Boxveranstaltungen im TV mit.
Schneyder erhielt u.a. den „Johann-Nestroy-Ring“ der Stadt Wien, den „Deutschen Kabarettpreis“, den „Bayrischen
Kabarettpreis“, den „Stern der Satire des deutschen Kabarettarchivs“, den „Salzburger Lebensstier“, das „Große
Verdienstzeichen“, den „Goldenen Rathausmann“ und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und
Kunst I. Klasse.
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