Wirtschaft in Stadt und Bezirk St. Pölten
 ist moderat gewachsen

 

erstellt am
23. 01. 17
13:00 MEZ

St. Pölten (nöwpd) - Nimmt man die Zahl der Wirtschaftstreibenden als Maßstab, ist die Wirtschaft im Bezirk St. Pölten und in der Stadt 2016 um knapp drei Prozent gewachsen – von 8.919 im Vorjahr auf 9.180. 1.369 der Wirtschaftstreibenden sind aktive Personenbetreuer. Diese Zahlen gab Bezirksstellenobmann Norbert Fidler beim traditionellen Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer-Bezirksstelle im WIFI St. Pölten bekannt. Die Bezirksstelle registrierte im Vorjahr 685 Gründer, rund 5.500 Unternehmer sind Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Mit einem Anteil von 60 Prozent bilden sie die deutliche Mehrheit.

Deutlich angewachsen ist freilich auch die Zahl der in Stadt und Land St. Pölten als arbeitslos gemeldeten Personen. 8.591 Arbeitslose bedeuten eine Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent, um fast sieben Prozent mehr als im Jahr 2015. Erfreuliches Detail: Während die Zahl der Lehrbetriebe von 535 auf 522 leicht gesunken ist, ist die Zahl der Lehrlinge von 2.312 auf 2.339 gestiegen. Dass derzeit 770 Personen vom Gründerservice der Wirtschaftskammer im Bezirk betreut werden, wertet Fidler als Zeichen, dass weiterhin mit einer regen Gründer-Szene zu rechnen sei. Insgesamt sind im Vorjahr 3.350 Kammer-Mitglieder zur Beratung in die WK-Bezirksstelle gekommen.

Im Zuge der Verwaltungsreform sind mit dem Jahreswechsel die Gemeinden Gablitz, Mauerbach, Pressbaum, Purkersdorf, Tullnerbach und Wolfsgraben dem politischen Bezirk St. Pölten zugeordnet worden. Für die Kammer-Mitglieder werde sich dadurch nichts ändern, so Fidler. „Sie werden wie bisher von der WKNÖ-Außenstelle Purkersdorf betreut.“ Für Betriebe im östlichen Teil des bisherigen Bezirks bringe das sogar den Vorteil, dass ihnen Purkersdorf als Service-Stelle näher liegt als St. Pölten.

Und noch ein Service rückt näher heran. Die Landesstelle der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA) übersiedelt von Wien nach St. Pölten, wo sie am 30. Jänner am Neugebäudeplatz 1 in Betrieb gehen wird. Die bisherige Service-Stelle in St. Pölten in der Daniel-Gran-Straße wird in den neuen Standort integriert.

Beim Ausblick auf 2017 verwies Fidler auf eine moderate Wachstums-Prognose „zwischen 1,5 und 1,7 Prozent“ und auch darauf, dass das Bundesheer bis 2020 rund 120 Millionen Euro in seine Infrastruktur, insbesondere Kasernen, investieren will.

WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl unterstrich beim Neujahrsempfang, dass Bürokratie-Abbau und Deregulierung trotz einiger erreichter Erfolge, wie die Erleichterungen bei der Arbeitnehmer-Veranlagung und bei der Halbierung der Verzugszinsen bei der SVA, wichtige Ziele bleiben. Gemeinsam mit Finanzminister Schelling strebe sie an, dass kleinere Erstvergehen – wie etwa bei Vorschriften aus dem Arbeitsinspektorat – künftig nach dem Prinzip „Beraten statt Strafen“ erledigt werden sollen.

Finanzminister Hans-Jörg Schelling erklärte in einem kurzen Statement, er plane 65 Maßnahmen, die schnell und einfach realisiert werden können. „Wir wollen Signale setzen, weil Psychologie im Wirtschaftsleben so wichtig ist“, sagte er. Eine dieser Maßnahmen könnte eine Senkung der Körperschaftssteuer (KÖSt) sein, wenn ein Unternehmen neue Arbeitsplätze schafft. Insgesamt seien er und sein Ministerium bemüht, „vieles zu vereinfachen und die Unternehmerinnen und Unternehmer nicht zu behindern. Die Wirtschaft braucht gute Voraussetzungen, um Arbeitsplätze zu schaffen.“

 

 

 

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