LR Benger auf Grüner Woche in Berlin: Genussland Kärnten vor Ort – Lebensmittelbedarf
steigt, Sanktionen mit Russland beenden
Berlin/Klagenfurt (lpd) - „Die Herausforderungen, die auf die Landwirtschaft als Lebensmittelproduzent zukommen,
werden auf der Grünen Woche in Berlin deutlich. Der Lebensmittelbedarf steigt, die Wetterkapriolen auch. Für
die Betriebe ist die Bürokratie ebenso eine Überlebensfrage wie die ständig sinkenden Preise“, berichtet
Agrarlandesrat Christian Benger am 20.01. von der Grünen Woche in Berlin, der internationalen Fachmesse für
Ernährung und Landwirtschaft. Klar herauskristallisiert habe sich in den Fachgesprächen auch, dass die
Russland-Sanktionen der Lebensmittelproduktion, den bäuerlichen Betrieben wesentlich schaden. „Die Sanktionen
sind aufzuheben, wenn wir unseren Absatz und damit die Absicherung unserer Betriebe im Auge haben“, fordert Benger.
Der steigende Nahrungsmittelbedarf stelle die Produzenten vor neue Herausforderungen. Immerhin werden bis 2050
auf Grund des Bevölkerungswachstums mindestens 60 Prozent mehr Lebensmittel gebraucht werden. „Mehr Produktion
bei ebenso steigenden Wetterkapriolen, Überschwemmungen, Trockenperioden oder Schnee in der Blütezeit
bedeuten für Produzenten Existenzbedrohung und für die Konsumenten weniger regionale Lebensmittel“, führt
Benger aus. Daher sei die Nachhaltigkeit in der Bewirtschaftung eine mögliche Antwort.
„Nachhaltigkeit ist sorgsamer Umgang mit der Ressource Umwelt. Die Bauern sind es gewohnt, unter freiem Himmel
zu produzieren, aber sie sind davon abhängig, wie sich die Natur entwickelt und dafür sind alle verantwortlich“,
so Benger. Ernährungssicherheit ist laut Benger ein wesentlicher Teil der allgemeinen Sicherheit. Der Bauer
als Lieferant erneuerbarer Energie gewinne in diesem Zusammenhang ebenso an Bedeutung. „Weil wir einen Mehrfachnutzen
erreichen – entlastete Umwelt, neue Einkommen, grüne Arbeitsplätze – das alles ist mit nachwachsenden
Rohstoffen verbunden“, sagt Benger.
Weitere Problemfelder für die Grundlage der bäuerlichen Produktion seien die Bürokratie und die
ständig sinkenden Preise für die Urprodukte. Daher habe man jetzt schon an der Gemeinsamen Agrarpolitik
2020+ zu arbeiten. „Wenn wir die flächendeckende Landwirtschaft erhalten wollen, die Grundstock für die
Strukturen im ländlichen Raum und für den Tourismus ist, müssen wir handeln. Direktzahlungen und
eine ländliche Entwicklung mit Projektförderungen müssen die Säulen einer gemeinsamen Agrarpolitik
sein“, sagt Benger. Immerhin leben 75 Prozent der Menschen im ländlichen Raum, daher sei es auch nötig,
Innovation, Erneuerung und Perspektiven zuzulassen, damit die Lebensmittelproduktion sicher gestellt ist und damit
der Konsum und die Investitionen.
Der Kontrollwahn, der auf Grund der überbordenden Gesetze und Vorschriften um sich greift, sei jedoch keine
Perspektive für die Hof-Übernehmer und sei jetzt schon ein Hemmschuh, sich den erschwerten Produktionsbedingungen
zu stellen. „Der Reformstau ist im Sinne der Betriebe, der Einkommen, der Strukturerhaltung im ländlichen
Raum aufzulösen“, hält Benger fest.
Auch das Genussland Kärnten ist mit Produkten zum Verkosten, Essen und Kaufen vor Ort in Berlin. Gailtaler
Almkäse g.U. und Gailtaler Speck g.g.A., Jauntaler Salami, Gurktaler Luftgeselchter, Verhackertes und Brot
vom Baierlehof sowie aus dem Hause Wakonig sind mit nach Berlin gekommen. Auch der Mölltaler Almkäse
der Kärntnermilch und Hirter Bier werden angeboten. „Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass es tatsächlich
Folgegeschäfte gibt und Unternehmen bei Kärntner Produzenten bestellen“, berichtet Peter Lexe, der für
das Genussland Kärnten den Stand auf der Messe betreut.
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