Steigender Lebensmittelbedarf und
 Ernährungssicherheit sind Zukunftsfragen

 

erstellt am
20. 01. 17
13:00 MEZ

LR Benger auf Grüner Woche in Berlin: Genussland Kärnten vor Ort – Lebensmittelbedarf steigt, Sanktionen mit Russland beenden
Berlin/Klagenfurt (lpd) - „Die Herausforderungen, die auf die Landwirtschaft als Lebensmittelproduzent zukommen, werden auf der Grünen Woche in Berlin deutlich. Der Lebensmittelbedarf steigt, die Wetterkapriolen auch. Für die Betriebe ist die Bürokratie ebenso eine Überlebensfrage wie die ständig sinkenden Preise“, berichtet Agrarlandesrat Christian Benger am 20.01. von der Grünen Woche in Berlin, der internationalen Fachmesse für Ernährung und Landwirtschaft. Klar herauskristallisiert habe sich in den Fachgesprächen auch, dass die Russland-Sanktionen der Lebensmittelproduktion, den bäuerlichen Betrieben wesentlich schaden. „Die Sanktionen sind aufzuheben, wenn wir unseren Absatz und damit die Absicherung unserer Betriebe im Auge haben“, fordert Benger.

Der steigende Nahrungsmittelbedarf stelle die Produzenten vor neue Herausforderungen. Immerhin werden bis 2050 auf Grund des Bevölkerungswachstums mindestens 60 Prozent mehr Lebensmittel gebraucht werden. „Mehr Produktion bei ebenso steigenden Wetterkapriolen, Überschwemmungen, Trockenperioden oder Schnee in der Blütezeit bedeuten für Produzenten Existenzbedrohung und für die Konsumenten weniger regionale Lebensmittel“, führt Benger aus. Daher sei die Nachhaltigkeit in der Bewirtschaftung eine mögliche Antwort.

„Nachhaltigkeit ist sorgsamer Umgang mit der Ressource Umwelt. Die Bauern sind es gewohnt, unter freiem Himmel zu produzieren, aber sie sind davon abhängig, wie sich die Natur entwickelt und dafür sind alle verantwortlich“, so Benger. Ernährungssicherheit ist laut Benger ein wesentlicher Teil der allgemeinen Sicherheit. Der Bauer als Lieferant erneuerbarer Energie gewinne in diesem Zusammenhang ebenso an Bedeutung. „Weil wir einen Mehrfachnutzen erreichen – entlastete Umwelt, neue Einkommen, grüne Arbeitsplätze – das alles ist mit nachwachsenden Rohstoffen verbunden“, sagt Benger.

Weitere Problemfelder für die Grundlage der bäuerlichen Produktion seien die Bürokratie und die ständig sinkenden Preise für die Urprodukte. Daher habe man jetzt schon an der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020+ zu arbeiten. „Wenn wir die flächendeckende Landwirtschaft erhalten wollen, die Grundstock für die Strukturen im ländlichen Raum und für den Tourismus ist, müssen wir handeln. Direktzahlungen und eine ländliche Entwicklung mit Projektförderungen müssen die Säulen einer gemeinsamen Agrarpolitik sein“, sagt Benger. Immerhin leben 75 Prozent der Menschen im ländlichen Raum, daher sei es auch nötig, Innovation, Erneuerung und Perspektiven zuzulassen, damit die Lebensmittelproduktion sicher gestellt ist und damit der Konsum und die Investitionen.

Der Kontrollwahn, der auf Grund der überbordenden Gesetze und Vorschriften um sich greift, sei jedoch keine Perspektive für die Hof-Übernehmer und sei jetzt schon ein Hemmschuh, sich den erschwerten Produktionsbedingungen zu stellen. „Der Reformstau ist im Sinne der Betriebe, der Einkommen, der Strukturerhaltung im ländlichen Raum aufzulösen“, hält Benger fest.

Auch das Genussland Kärnten ist mit Produkten zum Verkosten, Essen und Kaufen vor Ort in Berlin. Gailtaler Almkäse g.U. und Gailtaler Speck g.g.A., Jauntaler Salami, Gurktaler Luftgeselchter, Verhackertes und Brot vom Baierlehof sowie aus dem Hause Wakonig sind mit nach Berlin gekommen. Auch der Mölltaler Almkäse der Kärntnermilch und Hirter Bier werden angeboten. „Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass es tatsächlich Folgegeschäfte gibt und Unternehmen bei Kärntner Produzenten bestellen“, berichtet Peter Lexe, der für das Genussland Kärnten den Stand auf der Messe betreut.

 

 

 

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