Schwaiger: Weichen stellen für Zusammenarbeit Salzburg und China im landwirtschaftlichen
Sektor – Milch- und Bioprodukte als Exportschlager
Peking/Salzburg (lk) - Gemeinsam mit Bundesminister Andrä Rupprechter und Landesrat Josef Schwaiger
besichtigte der chinesische Landwirtschaftsminister Han Changfu am 19.01. den landwirtschaftlichen Familienbetrieb
Joglbauer in Obertrum sowie die Salzburg Milch GmbH in Lamprechtshausen und machte sich an Ort und Stelle ein Bild
davon, wie biologische Landwirtschaft gelebt wird und was hinter dem erfolgreichen Export hochwertiger Milchprodukte
aus Salzburg steckt.
"China ist ein wichtiger Zukunftsmarkt für Know-how und Produkte aus Österreich. Wenn es um nachhaltige
Entwicklung und biologische Landwirtschaft geht, übernimmt Österreich eine internationale Vorreiterrolle",
betonte der Bundesminister für Land-, Forst-, Umwelt und Wasserwirtschaft, Andrä Rupprechter.
"Die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen des Bundeslandes wird biologisch bewirtschaftet. Bei
Milch hat Salzburg den höchsten Bio-Anteil im Bundesländervergleich mit 39 Prozent. Von der gesamtösterreichischen
Biomilchmenge werden 36 Prozent in Salzburg produziert. Der Flachgau ist zudem die Heumilch-Hauptregion Europas.
Hier wird europaweit die größte Menge an Heumilch und rund ein Drittel der österreichischen Heumilch
produziert. Die Fakten zeigen also sehr deutlich, wo unsere Stärken liegen. Diese Stärken gilt es in
China, wo die Nachfrage nach Bio-Produkten und qualitativ hochwertigen Milchprodukten stetig steigt, zu nutzen.
Die hohe Qualität der heimischen Produkte birgt großes Potenzial für den Export nach China und
hilft, die Landwirtschaft in den alpinen Lagen zu erhalten und nachhaltig zu stärken", betonte Landesrat
Schwaiger.
Insgesamt 68 Salzburger Unternehmen exportierten im Jahr 2015 Produkte im Wert von 216 Millionen Euro nach China.
Auf den Sektor Lebensmittel entfielen davon knapp sechs Millionen Euro. Acht Salzburger Firmen exportierten vorwiegend
Getreideprodukte, Müslis und Milchprodukte (Käse, Milch), gefolgt von Bier, Mineralwasser und Gewürzmischungen.
Bioprodukte als Exportschlager
Im Jahr 2015 machten österreichische Exporte von Nahrungsmitteln nach China einen Betrag von 39,1 Millionen
Euro aus. Dass China als Exportmarkt für Lebensmittel und Getränke zunehmend attraktiv wird, liegt unter
anderem am rasanten Wachstum des chinesischen Mittelstandes, bei dem ausländische Produkte sehr beliebt sind.
Importierte Waren genießen in China in der Regel den Ruf, hohen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden.
China selber hatte hingegen in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Lebensmittelskandalen zu kämpfen.
Zu den am häufigsten importierten Lebensmitteln in China zählen Milch und Milchprodukte, die traditionell
dort nicht hergestellt werden. Darüber hinaus werden Baby- und Kindernahrung, Snack-Food, Biolebensmittel,
Convenience Food, Soft Drinks, Wein, Wasser sowie Schokolade und Süßwaren in großen Mengen importiert.
Speziell für die österreichische Landwirtschaft stellt das wachsende Interesse der chinesischen Bevölkerung
an nachhaltiger Produktion eine Marktchance dar. In Europa konnte sich Österreich bereits vor einiger Zeit
als Spitzenreiter im Gebiet der Bioproduktion etablieren. Etwa ein Fünftel der landwirtschaftlichen Flächen
wird unter dem Label "Bio" bewirtschaftet. In China ist der Bio-Trend gerade erst im Kommen. Um hier
erfolgreich anzuknüpfen, gilt es für Österreich vor allem auch sein Image als Natur- und Kulturland
hinreichend zu kommunizieren.
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