Wien (öw) - Traditionell zum Jahresauftakt veranstaltete die Österreich Wein Marketing GmbH am 18.01.
den alljährlichen Marketingtag im Austria Center Vienna, an dem rund 450 Winzer, Weinhändler und Brancheninsider
teilnahmen. Highlights waren die Vorstellung der neuen ÖWM-Werbekampagne und -Markenstrategie, des einzigartigen
Veranstaltungskonzepts Vinexpo Explorer in Österreich sowie Fachvorträge und eine Podiumsdiskussion zu
den komplexen Herausforderungen, die der Weinvertrieb heute an Weingüter stellt.
Aufruf zur Einheit
In seiner einleitenden Keynote resümierte Geschäftsführer Willi Klinger den Status quo der österreichischen
Weinbranche und formulierte dabei auch ein durchaus optimistisches Szenario für die weitere Entwicklung. Er
hob den Erfolg etablierter Vorzeigebetriebe und Markengemeinschaften hervor, warnte aber vor der Zersplitterung
der heimischen Weinwirtschaft in einzelne Interessensgruppen. Nur eine im Rahmen der Branchenverbände akkordierte
und gemeinsam konsequent umgesetzte Strategie könne das kleine Weinland Österreich auch künftig
auf dem Weltweinmarkt erfolgreich positionieren.
Neue Kampagne: „Österreich Wein. Große Kunst. Ohne Allüren.“
2014 initiierte die ÖWM einen Markenkernfindungsprozess, der die Identität der Marke Österreich
Wein herauskristallisieren und ihr Profil schärfen sollte. Die Ergebnisse dieses Prozesses bildeten die Basis
für das neue Corporate Design, das von Young & Rubicam entwickelt wurde, und die neue Werbelinie, die
ÖWM-Kommunikationschefin Gabriele Burian erstmals einem breiten Publikum vorstellte. Im Mittelpunkt des neuen
Werbeauftritts steht jene Spannung, die den österreichischen Wein und seine Akteure in einzigartiger Weise
kennzeichnet: „Große Kunst. Ohne Allüren.“ bzw. „The Art of Wine. Down to Earth.“ Der Launch des neuen
Corporate Designs hat bereits begonnen und wird dem gesamten Markenauftritt der ÖWM – Print wie Online – Schritt
für Schritt ein neues, unverkennbares Profil verleihen.
Vinexpo Explorer feiert Premiere in Österreich
Auf ganz besonderes Interesse bei den Winzern stieß die Vorstellung des Projekts Vinexpo Explorer durch
ÖWM-Marktverantwortliche Katharina Papst und VINEXPO-Geschäftsführer Guillaume Deglise. Im Zuge
von Vinexpo Explorer bereist eine Auswahl von 100 internationalen Top-Weinhändlern von 11. bis 12. September
2017 Österreich. Die Händler sind bereits am Vertrieb österreichischer Weine interessiert. Sie werden
im Rahmen ihres Aufenthalts in Gruppenreisen Weinbaugebiete besuchen und in persönlichen Meetings Winzer kennenlernen,
um eine punktgenaue Auswahl von Weinen treffen zu können, die im jeweiligen Markt gefragt sind. Als erstes
Gastland hat Österreich die Chance, durch die Teilnahme an diesem neuen VINEXPO-Projekt außergewöhnliche
mediale Aufmerksamkeit zu erregen und seine Weine ins globale Rampenlicht zu rücken.
Vertrieb: Weinverkauf braucht Strategien
Die vielfältigen Herausforderungen, die Weingüter heute bewältigen müssen, um nachhaltige
Vertriebsmodelle zu entwickeln und ihren Absatz zu stärken, bildeten den letzten großen Programmpunkt
des Marketingtags. Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Centers der Hochschule Niederrhein, erörterte
in seinem Impulsvortrag über E-Commerce als Distributionskanal die Möglichkeiten und Risiken für
kleinere Betriebe im heißumkämpften Onlinehandel. In seinem darauffolgenden Best-Practice-Vortrag "Wir
müssen wieder verkaufen lernen!" fokussierte Hans Reisetbauer, einer der erfolgreichsten Destillatproduzenten
Österreichs, auf die „vier Ps“ des Marketings: Product, Price, Promotion, Placement und untermauerte seine
Ausführungen mit Beispielen aus seiner langjährigen Erfahrung.
Zum Abschluss debattierten bei der von Willi Klinger moderierten Podiumsdiskussion "Wine&Partners“-Geschäftsführerin
Dorli Muhr, Prof. Heinemann, Hans Reisetbauer und Sommelier-Legende Gerhard Retter zum Thema: „Wie kann die Distribution
von österreichischem Wein verbessert werden?“. Muhr unterstrich dabei den Faktor Loyalität zwischen Winzer
und Abnehmer. Nur so könne eine langfristige und nachhaltige Partnerschaft entstehen. Reisetbauer betonte
die Notwendigkeit, permanent im Markt persönlich präsent zu sein. Retter appellierte an die Winzer, bei
Vertrieb in verschiedenen Kanälen auf eine faire Preispolitik zu achten. Die Frage, ob auch kleinere Betriebe
ins Online-Business einsteigen sollen, bejahte Prof. Heinemann, empfahl dabei aber die Bildung von überbetrieblichen
Plattformen.
Marketingtag zertifiziert grün
Auch 2017 entsprach der ÖWM-Marketingtag den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für
Green Meetings. So wurden etwa die Einladungen ausschließlich digital versendet, die Anzahl von Papierunterlagen
reduziert und die Besucher gebeten, unnötige Abfälle zu vermeiden sowie klimaschonend anzureisen. Das
kulinarische Angebot in den Pausen umfasste ausschließlich regionale Bio-Produkte. Als besonderes Special
wurde den Teilnehmern im Anschluss an den Marketingtag die rare Gelegenheit geboten, österreichische Weine
aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWIs) zu verkosten.
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