Ergebnisse einer Jugendstudie der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg zeigt ein positives
Bild
Feldkirch/Bregenz (vlk) - Vorarlbergs Jugendliche haben auf ihre Zukunft eine im wesentlichen positive Sicht,
sind durchaus engagiert und leistungswillig. Es gibt aber auch kleine Problemgruppen, die aus unterschiedlichen
Gründen besondere Beachtung brauchen. Das belegt eine aktuelle Jugendstudie, die an der Pädagogischen
Hochschule Vorarlberg im Auftrag des Landes erstellt wurde. "Insgesamt bestätigt uns die Studie darin,
allen Jugendlichen eine Perspektive bieten zu wollen und niemanden zurückzulassen", sagte Landeshauptmann
Markus Wallner bei der Vorstellung der Ergebnisse am 19.01. in Feldkirch.
PHV-Vizerektorin Gabriele Böheim-Galehr und Helga Kohler-Spiegel haben für die Studie "Lebenswelten
– Werthaltungen junger Menschen in Vorarlberg 2016" die Antworten von 2.079 Schülerinnen und Schülern
zu verschiedenen gesellschaftsrelevanten Themen ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass die Beziehung zu den Eltern
und der familiäre Zusammenhalt für die Jugendlichen von zentraler Bedeutung sind. "Familie ist nach
wie vor ein hoher Wert", so Landeshauptmann Wallner.
Ebenso wichtig wie viel Freizeit ist dem Großteil der Jugendlichen eine gute Ausbildung und später die
Chance auf einen sicheren Arbeitsplatz. Das Gefühl, etwas zu tun, was sie für sinnvoll erachten und etwas
zu leisten, zählt viel. Ebenso kommt in der Studie zum Ausdruck, dass die meisten jungen Menschen eine eher
offene Einstellung zu Integration und Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen haben.
Besondere Aufmerksamkeit der Jugendarbeit erfordert etwa jene eher kleine Gruppe von Jugendlichen, die kaum Ziele
und ausgeprägte Werthaltungen haben und denen es physisch und psychisch weniger gut geht. Diese gilt es nicht
zuletzt vor der Gefahr des Abdriftens in die digitalen Welten zu bewahren. Im Auge behalten müssen auch jene,
die für autoritäre politische Haltungen ansprechbar sind – das sind vor allem Buben aus bildungsfernen
Familien – oder das Zusammenlebens verschiedener Kulturen offen ablehnen – dabei handelt es sich hauptsächlich
um Jugendliche ohne Migrationshintergrund. "Hier ist besonders die Politische Bildung als Unterrichtsprinzip
in der Schule und in den Jugendeinrichtungen gefordert", betonte LH Wallner.
Daneben gibt es aber auch jene Gruppe von Mädchen mit Migrationshintergrund, vor allem aus dem südosteuropäischen
Raum, die stark nach Gleichberechtigung der Geschlechter drängen und deutlich leistungs- und erfolgsorientiert
sind. Zu deren Unterstützung bei der Suche nach dem geeigneten Bildungsweg müssen in der Kommunikation
noch stärker als bisher bildungsferne und benachteiligte Familien gezielt angesprochen werden.
"Insgesamt räumt die Jugendstudie mit vielen Vorurteilen auf", resümierte LH Wallner. Für
die Zukunftsfähigkeit Vorarlbergs müsse die junge Generation optimal gefördert werden: "Es
ist die wichtigste Aufgabe der Eltern, den Kindern und Jugendlichen einen sicheren Hafen zu bieten, von dem aus
sie in die Welt hinausgehen können. Und Aufgabe der Politik ist es, die Familien darin bestmöglich zu
unterstützen."
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