Tendenz steigend – AMA: Wertmäßige Steigerung um 3,2%
Berlin/Wien (ama) - Österreichs Außenhandel mit Agrarprodukten bleibt auf hohem Niveau und erreichte
im abgelaufenen Jahr mehr als 10 Mrd. Euro. Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing, zieht anlässlich
der Grünen Woche eine erste Bilanz. Der Wert der Ausfuhren stieg 2016 um 3,2% an, die exportierte Menge verringerte
sich etwas. Dadurch erhöhte sich der statistische Wert der Exporte auf 1,14 Euro pro ausgeführtem Kilogramm.
Der Agrar-Außenhandel hat sich seit dem Beitritt Österreichs zur EU fast versechsfacht, während
die Bilanz von Importen und Exporten relativ konstant blieb. 2016 standen den Ausfuhren von 10,4 Mrd. Euro Importe
von 11,4 Mrd. Euro gegenüber.
Die wichtigsten Produktgruppen im Export sind Fleisch und Fleischzubereitungen sowie Milch und Milchprodukte. Frisches
sowie zubereitetes Obst und Gemüse sowie Backwaren nehmen jeweils knapp ein Zehntel im Produkt-Ranking ein.
Auf alkoholfreie Getränke entfallen rund 17% der Agrarexporte.
Wichtigste Handelspartner sind Deutschland und Italien
Rund ein Drittel der weltweiten agrarischen Exporte Österreichs geht zu unseren deutschen Nachbarn. Damit
ist und bleibt die Bundesrepublik wichtigster Handelspartner für heimische Lebensmittelproduzenten. Italien
steht mit knapp 1,2 Mrd. Euro weiter an zweiter Stelle. "Betrachtet man die Ausfuhren ohne die Getränke,
fallen unsere Nachbarländer als Exportdestinationen noch stärker ins Gewicht. Das unterstreicht das Vertrauen
in unsere Verarbeiter und die Bedeutung der Frische des österreichischen Angebotes", erklärt Blass.
Im Ranking der Zielmärkte liegen die USA auf Platz drei. Dieser Markt verzeichnete im Jahr 2016 einen weiteren
starken Zuwachs, und zwar um 23%. Werden die alkoholfreien Getränke herausgerechnet, nehmen Ungarn, Schweiz
und Slowenien die Plätze drei bis fünf ein.
Ausfuhren nach Deutschland um 3% gesteigert
Österreich ist im Ranking der Importländer nach Deutschland auf Platz sieben und damit wichtiger
Handelspartner. Die gesamten Agrarausfuhren von Österreich nach Deutschland konnten im vergangenen Jahr um
3% gesteigert werden.
2016 erreichten österreichische Lebensmittel und Agrarwaren im Wert von 3,6 Mrd. Euro unser großes Nachbarland.
Die exportierte Menge blieb konstant bei 2,9 Mio. t. Auch wertmäßig blieb der Import gegenüber
dem Vorjahr unverändert. Damit verbessert sich die Außenhandelsbilanz mit Deutschland weiter und ist
für die heimischen Produzenten so günstig wie nie zuvor.
Deutsche lieben österreichischen Käse
Österreich nimmt in der Liste der Top-Zehn-Käseimportländer Platz vier ein, nach den potenten
Käsenationen Niederlande, Frankreich und Dänemark. 2016 wurden 66.270 t Käse im Wert von 297 Mio.
Euro nach Deutschland verbracht. Das entspricht einer weiteren Steigerung, und zwar um 1,8%. Im Gegenzug wurde
Käse im Wert von 212 Mio. Euro aus dem großen Nachbarland nach Österreich importiert, die Tendenz
ist dabei rückläufig.
"Der Vergleich der Werte pro gehandeltem Kilogramm Käse belegt den Erfolg der heimischen Qualitätsstrategie.
Seit mehr als 20 Jahren garantieren österreichische Käseproduzenten hohe Qualität, was sich in der
Wertschöpfung im Export erfreulich zu Buche schlägt", erläutert Blass die Außenhandelszahlen.
Darüber hinaus sind die Deutschen große Käseliebhaber. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch
liegt bei 24,6 kg, also noch um rund 3 kg höher als bei Herrn und Frau Österreicher.
Österreich auf der Grünen Woche
Österreich ist auf der Grünen Woche mit 39 Ausstellern in der Halle 15 mit seiner breiten Vielfalt
an Käse, Speck und Wein bis zu Kren, Süßem sowie Urlaub am Bauernhof vertreten. "Mit unserem
kulinarischen Auftritt in Berlin präsentieren wir appetitlich und kompetent die Ausrichtung der heimischen
Lebensmittelwirtschaft. Qualität, Regionalität und Transparenz zeichnen unsere Positionierung aus",
erläutert Franz Stefan Hautzinger, Aufsichtsratsvorsitzender der AMA-Marketing.
Die Grüne Woche ist mit mehr als 1.600 Ausstellern und rund 415.000 Besuchern eine der weltweit größten
internationalen Verbrauchermessen für die Land- und Lebensmittelwirtschaft sowie den Gartenbau. Aussteller
aus 70 Ländern präsentieren von 20. bis 29. Jänner auf 115.000 m2 ihre Leistungen. Als offizielles
Partnerland fungiert heuer Ungarn.
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