BMFJ-Kamingespräch mit Nobelpreisträger Dan Shechtman über frühkindliche
Erziehung und innovative Ansätze im Unterricht
Haifa/Wien (bmfj) - Im Rahmen der Kamingespräch-Veranstaltungsreihe des Bundesministeriums für
Familien und Jugend traf Bundesministerin Sophie Karmasin am 18.01. auf Chemie-Nobelpreisträger Dan Shechtman.
Er sieht sich als „Missionar“, der Kindern und jungen Menschen die Welt der Wissenschaft näherbringt. Die
frühkindliche Förderung ist dabei entscheidend, so der israelische Wissenschaftler. „Ich möchte,
dass Kinder sagen, ich mag Wissenschaft, weil ich sie verstehe; weil ich gut darin bin“, sagte Shechtman, der für
eine Verbindung zwischen Kindergarten und Schule eintritt. Pädagoginnen und Pädagogen würden eine
zentrale Rolle spielen. „Lehrer sind die wichtigsten Menschen in einem Land. Sie können Begeisterung wecken
bei den Kindern. Wir müssen mehr Experten dazu bringen, Lehrer zu werden“, so Shechtman. Aber auch Eltern
können einen wichtigen Beitrag in der Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte leisten. „Wir müssen die
Wissenschaft relevant machen für die Leben der Kinder. Man muss nur die Welt um sich herum anschauen und sie
verstehen wollen“, betonte der Nobelpreisträger. Nur so würde es gelingen, dass sich junge Menschen später
nachhaltig im Bereich der Wissenschaft engagieren und in der Forschung oder durch die Gründung von Start-Ups
wichtige Beiträge leisten.
„Die Ansätze von Dan Shechtman sind sehr spannend und bieten uns auf vielen Ebenen Ansatzpunkte“, so Familienministerin
Sophie Karmasin. „Unser Ziel ist es, durch innovative Ansätze bereits im Elementarbereich Interesse und Begeisterung
bei unseren Kindern zu wecken. Gerade die Naturwissenschaften müssen hier eine größere Bedeutung
bekommen." Um unsere Kinder auf Herausforderung der digitalen Welt vorzubereiten und die notwendigen Digital
Skills auch bestmöglich vermitteln zu können, werden die Pädagoginnen und Pädagogen in Österreich
künftig in einem „Future Learning Lab“ geschult. Der von Shechtman beschriebenen Verbindung zwischen Kindergarten
und Schule wird in Österreich durch die Einführung des Bildungskompass entsprochen. „Vom Kindergarten
bis zum Schulabschluss wird die Entwicklung des Kindes dokumentiert. Damit haben wir einen Paradigmenwechsel erreicht:
Weg von der Defizitorientierung hin zur gezielten Förderung unserer Kinder“, betonte Karmasin, die sich bei
dem Nobelpreisträger für seine Inputs und Gedankenanstöße bedankte.
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