2135 FF-Mitglieder nahmen teil / LH-Stv. Tschürtz: „Hohe Teilnahme spiegelt großes
Interesse der FF-Mitglieder wider“
Eisenstadt (blms) - Das Feuerwehrgesetz aus dem Jahr 1994 soll überarbeitet, modernisiert und demokratisiert
werden. Um die Meinung der FF-Basis zu erheben, wurde vom 15.11. bis 31.12.2016 eine Umfrage durchgeführt.
Alle 17.000 burgenländischen Feuerwehrmitglieder wurden dazu aufgerufen, ihre Meinung betreffend Änderungen
des Wahlsystems sowie Anregungen zum Feuerwehrgesetz, zu Schulungen, Ausstattungen etc kundzutun. Details zum Umfrageergebnis
gaben Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz, Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl und Mag.a Brigitte
Novosel, Abteilungsvorständin Abteilung Landesplanung, Sicherheit, Gemeinden und Wirtschaft, am 19.01. in
Eisenstadt bekannt. Kernaussage der Umfrage: 80,4 % aller, die sich an der Umfrage beteiligt haben sprechen, sich
dafür aus, die Kommandanten und die Stellvertreter auf allen Führungsebenen mittels demokratischer Wahl
direkt zu wählen. 61,2% wollen eine Befristung der Führungsfunktionen. Über 81% sprechen sich für
die Möglichkeit zum Feuerwehrdienst über das 65. Lebensjahr hinaus aus. Die Befragung war freiwillig
und anonym, ein Rückschluss auf Personen ist ausgeschlossen. Umgesetzt wurde die Befragung von der Abteilung
2 - Hauptreferat Sicherheit des Amtes der burgenländischen Landesregierung.
Die Beteiligung an der Umfrage liege mit 12,59% (2.135 FF-Mitglieder) sehr hoch, so LH-Stv. Tschürtz. Dies
zeige, dass es ein großes Interesse der Mitglieder an diesem Thema gibt. „Es sind viele wertvolle Anregungen
etwa zur Funktionsdauer, Ausbildung, Organisation, Ausstattung eingelangt. Nun werden wir uns mit allen Vorschlägen
und Anregungen und unter Einbeziehung aller Betroffenen sehr ernsthaft damit auseinandersetzen. Klar ist: Die Feuerwehr
ist der Hauptplayer bei der Modernisierung und Demokratisierung des aus dem Jahr 1994 stammenden Feuerwehrgesetzes“.
Nunmehr gelte es, das neue, moderne FF-Gesetz umzusetzen, so Tschürtz.
80,4% der Befragten haben sich für eine Wahl der Kommandanten – von Landes- bis zur Ortsebene – ausgesprochen.
„Mit Dauer der Mitgliedschaft bei der FF steigt auch die Zustimmung die Kommandanten und die Stellvertreter, künftig
zu wählen“, sagt Novosel. Dies könne man aus dem Ergebnis herauslesen, weil man mit der Befragung auch
das Alter und die Funktionsdauer abgefragt habe. Eine klare Tendenz gibt es auch bei Frage, ob Führungsfunktionen
befristet besetzt werden sollen: 61,2% sprechen sich für eine Befristung aus, 38,2% sind dagegen. Über
die Dauer der Befristung, möglich ist eine Funktionsdauer von 5 bis 10 Jahren, ist die Meinung geteilt.
Die Orts-Feuerwehrkommandanten werden derzeit vom Bürgermeister, die Bezirkskommandanten ausschließlich
von den Abschnittskommandanten bestimmt, letztere auf Lebenszeit.
Neben dem Wahlsystem und der Befristung wurde auch die Möglichkeit zum Feuerwehrdienst über das 65.
Lebensjahr abgefragt. 81% der Befragten sprechen sich dafür aus, dass Feuerwehrmitglieder länger als
bis zum 65. Lebensjahr bei der FF tätig sein können. Derzeit schieden sie ab dem 65. Lebensjahr aus dem
aktiven Geschehen aus. Bemerkenswert sei, so Novosel, dass sich besonders junge FF-Mitglieder (20 bis 49 Jahre)
dafür aussprechen. Diese zeige, „wie sehr die Erfahrung und das Wissen der älteren Kollegen geschätzt
wird“.
Tschürtz rechnet damit, dass das neue burgenländische Feuerwehrgesetz noch in diesem Jahr in Kraft tritt.
Er habe aber auch kein Problem damit, „wenn es Anfang 2018 soweit ist“. Bereits Ende Jänner soll es dazu Gespräche
mit der Feuerwehr auf Bezirks- und auf Landesebene geben, in denen die Änderungsvorschläge gemeinsam
erörtert und diskutiert werden. Wichtig sei, die Vorschläge auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen,
sagt Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl. Als Beispiel nennt Kögl die Dauer der Befristung, Schulungen
und Kurse. „Da steckt überall ein organisatorischer Aufwand dahinter. Darauf muss man Rücksicht nehmen
und die Feuerwehrbasis mit einbeziehen, damit die Feuerwehr lebbar ist.
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