European Medicines Agency (EMA) soll nach Brexit von London nach Wien übersiedeln – AK
Wien und WK Wien rollen EU-Agentur roten Teppich aus – Ruck und Kaske: Jobs schaffen, Wohlstand sichern
London/Wien (ak wien/wkw) - In einer gemeinsamen Pressekonferenz machten sich Arbeiterkammer Wien und Wirtschaftskammer
Wien am 18.01. für eine Ansiedlung der European Medicines Agency (EMA) in Wien stark. Der sozialpartnerschaftliche
Schulterschluss kommt nicht von ungefähr. Bereits im Vorfeld gab es erstmals gleichlautende Anträge im
Wirtschaftsparlament der WK Wien und in der Vollversammlung der AK Wien. Die Sozialpartner ziehen an einem Strang,
um die EU-Agentur nach Wien zu bringen. Denn eines ist klar: Kommt die EMA, kommen neue Unternehmen und Jobs. Wien
würde als internationales Zentrum der Biotech- und Pharmabranche weiter gestärkt. Die Branche könnte
als Jobmotor für den angespannten Wiener Arbeitsmarkt dienen.
„Es ist eine neue Art der Zusammenarbeit – die Sozialpartnerschaft als Standortpartnerschaft. Wir wollen etwas
Positives bewegen. Gemeinsam sind wir dabei stärker und werden alles daran setzen, die EMA nach Wien zu holen.
Wir sind Begrüßungskomitee und Umzugshelfer. Es ist erfreulich, dass nun auch die Bundesregierung mit
voller Kraft an einer EMA-Ansiedelung arbeitet. Kommt die EMA nach Wien, wäre das ein Turbo für Wirtschaft,
Arbeitsmarkt und Wohlstand“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, der EU und EMA den roten
Teppich ausrollt: „Ganz Wien freut sich auf die EMA.“
Für Rudi Kaske, Präsident der Arbeiterkammer Wien, ist klar: „Mit der Ansiedelung der Arzneimittel-Agentur
bekommen wir die Chance, nachhaltig Jobs zu schaffen und den Wohlstand zu sichern. Diese Chance wollen wir nutzen.“
Laut Schätzungen wird die EMA rund 20.000 Quadratmeter Bürofläche brauchen. Schon in zwei Jahren
könnte die Übersiedlung erfolgen. „Das heißt, die Stadt muss der EMA einen attraktiven Standort
mit modernster Büroinfrastruktur anbieten, der mehr oder weniger bezugsfertig ist und verkehrsmäßig
gut erschlossen ist. Es ist gut, dass es viele solcher Standorte in Wien gibt.“
Was ist die EMA?
Die EU-Agentur mit Sitz in London ist zuständig für die Zulassungen und Überwachung von Arzneimitteln
innerhalb der Europäischen Union und beschäftigt derzeit rund 890 Mitarbeiter. Der bevorstehende EU-Austritt
Großbritanniens macht einen Umzug der EMA notwendig. Neben Wien rechnen sich mehrere europäische Standorte
in Deutschland, Skandinavien und Italien eine Chance aus. Eine Ansiedelung der Agentur würde laut Berechnungen
der WK Wien rund 133 Mio. Euro an direkter zusätzlicher jährlicher Wertschöpfung am Standort Wien
bringen. Die indirekten Auswirkungen wären um ein Vielfaches größer: Wien würde mit einem
Schlag zum Zentrum der Biotech- und Pharmaindustrie Europas werden und internationale Unternehmen anziehen.
Standortvorteile von Wien
Warum die EMA nach Wien kommen sollte, haben die Sozialpartner analysiert. Es gibt viele Vorteile Wiens als möglichen
EMA-Standort:
- Wien verfügt über eine starke Pharmaindustrie mit 430 Medizinprodukte-,
Pharma- und Biotechunternehmen mit insgesamt mehr als 22.000 Mitarbeitern
- Wien hat Know-how im Umgang mit der Ansiedelung von großen internationalen
Unternehmen (z.B. Böhringer Ingelheim, Bayer, Shire)
- Mit dem Wiener AKH, dem Vienna Biocenter in Neu Marx und seinen außeruniversitären
Forschungsinstituten bietet Wien einzigartige Forschungsstätten
- Fünf Universitäten und zwei Fachhochschulen garantieren die Verfügbarkeit
von hoch qualifiziertem Personal
- Der lebendige Vienna Life Science Cluster bietet eine ausgezeichnete Vernetzung
und Betreuung der gesamten Branche
- Die Erreichbarkeit Wiens als Standort im Herzen Europas ist durch den Flughafen
Wien und dessen weltweite Anbindung garantiert
- Stichwort Lebensqualität: Wien bietet den Mitarbeitern der Agentur und deren
Angehörigen ein Lebens-Umfeld auf höchstem Niveau
- Wien verfügt über ausgeprägte und gewachsene CEE-Kompetenz und
hat sich als internationaler Headquarter-Standort über viele Jahrzehnte bewährt
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