Kärnten: Neuregelung der Ärztebereitschaft

 

erstellt am
18. 01. 17
13:00 MEZ

LHStv.in Prettner fixiert nach Gesprächen mit Ärztekammer, KGKK und Rotem Kreuz ein neues Koordinationsmodell - Bestmögliche Versorgung der Kärntner Patientinnen steht im Vordergrund
Klagenfurt (lpd) - Die Ausnahmesituation in Kärnten aufgrund von Ärzteurlauben und Grippewelle hat – zum Leidwesen vieler PatientInnen - Koordinationslücken offenbart. Anlass für die Gesundheitsreferentin LHSTv.in Beate Prettner, umgehend zu reagieren. Am 17.01. bat sie zu einer finalen Gesprächsrunde mit allen Beteiligten. Das Ergebnis ist erfreulich: „Es zeigt, dass wir alle am selben Strang ziehen im Interesse einer bestmöglichen Versorgung der Patientinnen und Patienten“, gab Prettner bekannt.

Konkret ausverhandelt wurden vier Punkte. „Ab sofort übernimmt die GKK federführend die Koordination der Urlaube von Ärzten im niedergelassenen Bereich. Koordiniert werden von der GKK außerdem die Nachmittagsordinationen“, informierte die Gesundheitsreferentin. Möglich ist das durch die Einzelkassenverträge: Die Nachmittagsordinationen sollen so abgestimmt werden, dass von Montag bis Donnerstag immer ein Arzt in einer Region zu erreichen ist. Am Freitag ab 13 Uhr steht wie bisher der hausärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 141 zur Verfügung. „Grundsätzlich hat jeder Arzt für seine Vertretung zu sorgen und diese Vertretung der GKK zu melden. Wir werden künftig ganz genau darauf achten“, so GKK-Direktor Johann Lintner. Sollte es wiederholt zu Verstößen kommen, kann die Konsequenz der Entzug des Kassenvertrages sein.

Der zweite Punkt betrifft die Transparenz und Kommunikation: Die Kärntner Bevölkerung soll wissen, welcher Arzt in der Nähe wann zu erreichen ist. Die Information wird über Homepages, Handy-Apps, Gemeindezeitungen, Postwurfsendungen erfolgen.

Zudem hat man sich einhellig dafür ausgesprochen, dass auch während „neuralgischer“ Zeiten – zwischen den Feiertagen – rund 50 Prozent der Ärzte ihren Dienst versehen. Während der Weihnachtsfeiertage waren nur 96 von 255 Ärzten im Dienst – und davon sind einige „grippetechnisch“ ausgefallen.

Bernhard Dreschl, Leiter der Rettungsleitstelle, bestätigt: „Am 27. Dezember haben wir in der Zeit von 7 bis 14 Uhr gezählte 444 Anrufe registriert.“

Nach der Ärztekammerwahl – sie findet am 31. März statt – wird außerdem der hausärztliche Bereitschaftsdienst evaluiert. „Zahlen und Fakten liegen vor, wir wollen dann nachschärfen, verbessern, ihn weiterentwickeln“, erklärte Prettner.

Wirksam wird die Neukoordination bereits mit den Osterfeiertagen. Bis Ende Feber soll bekannt sein, welche Ärzte Dienst versehen. Mit der Neuregelung zeigt sich auch Gert Wiegele, Kurienobmann der Allgemeinmediziner zufrieden: „Die besondere Situation hat besondere Maßnahmen verlangt. Niemand will haben, dass das System in Ausnahmefällen kollabiert.“

 

 

 

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