Bures: Rath war Kämpfer für Humanismus - seine Worte werden bleiben – Er war Vorbild,
mutig zu sein und Stimme zu erheben, wenn Unrecht geschieht
Wien (pk) - Nationalratspräsidentin Doris Bures erwies dem in Wien geborenen Journalisten Ari Rath
am 16.01. die letzte Ehre und nahm am Begräbnis des großen Zeitzeugen in Israel teil. Die Nationalratspräsidentin
bezeichnete Rath in ihrer Rede bei der Trauerfeier im Kibbutz Giv'at Ha'Shloshaals einen "Brückenbauer
zwischen Generationen, Staaten und Gruppen. Als jemanden, der aus tiefer Überzeugung für den Frieden
eingetreten ist. Als steten Mahner gegen Rassismus, Antisemitismus und Gewalt." Nach seiner Vertreibung durch
die Nationalsozialisten aus Wien sei er in Israel zu einem unermüdlichen Kämpfer für den Humanismus
geworden.
Persönliches Bedürfnis, dass alte Heimat Rath die letzte Ehre erweist
Rath war in den vergangenen Jahren mehrmals auf Einladung des Parlaments und von Nationalratspräsidentin Bures
Gast im Hohen Haus, wo er aus seinem bewegenden Leben erzählte und vor allem von den Lektionen, die er daraus
zog. "Wir haben einen großen Menschen verloren, einen Löwen", sagte Bures beim Begräbnis,
"einen Zeitzeugen, der tausende junge Menschen geprägt hat. Er war uns allen ein großes Vorbild,
mutig zu sein und unsere Stimme zu erheben, ganz besonders dann, wenn Unrecht geschieht."
Die Nationalratspräsidentin wies in ihrer Rede auch darauf hin, dass "es ein langer, ein viel zu langer
Weg" war, bis Österreich sich seiner Verantwortung gegenüber Tätern und Opfern der NS-Zeit
stellte. An seinem Grab sagte Bures vor der großen Trauergemeinde: "Als Präsidentin des österreichischen
Nationalrates ist es mir ein tiefes persönliches Bedürfnis, dass seine alte Heimat ihm heute die letzte
Ehre erweist." Rath sei nun tot, "aber seine Worte werden bleiben. Dafür können wir nicht dankbar
genug sein. Danke Ari", schloss Bures.
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