Wien (rk) - Das im Herbst 2016 von der Wiener Stadtregierung und –verwaltung beauftragte Reformprogramm „Wien
neu denken“ nimmt an Fahrt auf. Zahlreiche Maßnahmen zur Optimierung und Einsparung innerhalb der Stadtverwaltung
werden bereits umgesetzt: Zuletzt etwa die Schließung des unwirtschaftlich gewordenen Sägewerkes Hirschwang,
die Reform des Theaterdienstes oder die Neuaufstellung des Bürgerdienstes der Stadt Wien. Darüber hinaus
sollen Ende Jänner im Gemeinderat Zusammenlegungen von Magistratsabteilungen (MA 26 – Datenschutz, Informationsrecht
und Personenstand mit MA 63 – Gewerbewesen und rechtliche Angelegenheiten des Ernährungswesens; MA 1 - Allgemeine
Personalangelegenheiten mit MA 2 – Personalservice) beschlossen werden.
Im Zuge von „Wien neu denken“ erarbeiten in Innovationsgruppen ExpertInnen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft
und Wissenschaft konkrete Lösungsvorschläge für groß angelegte Strukturreformen. Nachdem bereits
im Dezember die erste Innovationsgruppe zum Thema „Deregulierung und Vereinfachung“ gestartet ist, nehmen im Jänner
2017 drei weitere Innovationsgruppen ihre Arbeit auf. Die bearbeiteten Themen sind die Bezirksreform, Stadtteil-
und Grätzlarbeit sowie die Neuorganisation der Struktur und Steuerung der Stadtverwaltung. Die Endergebnisse
der Gruppen werden im Sommer 2017 vorliegen.
Näher an BürgerInnen: Stadtteil- und Grätzlarbeit
Eine Innovationsgruppe widmet sich der Stadtteil- und Grätzlarbeit. Sie wurde von Vizebürgermeisterin
Maria Vassilakou und Stadträtin Ulli Sima beauftragt. Diese vom Leiter des Stadtservice Wien, Walter Hillerer,
geleitete Innovationsgruppe wird bestehende Angebote zur Stadtteil- und Grätzlarbeit analysieren und im Lichte
der stark wachsenden Stadt neu konzeptionieren. Dabei werden Inhalte erarbeitet, mit denen die Stadt in den Grätzln
für die BürgerInnen präsent sein soll. Die Stadt möchte stadtteilbezogene Leistungen zukünftig
auch stärker durch Apps anbieten. Gleichzeitig muss es im Zeitalter der Digitalisierung auch niederschwellige
Angebote und eine aktive persönliche Kontaktaufnahme der Stadt mit den Menschen geben. Zudem sollen Menschen
durch Partizipationsmodelle besser eingebunden und befähigt werden. Zusätzlich sollen die Angebote in
den Stadtteilen und Grätzln besser vernetzt werden, um Kosten zu sparen – etwa durch die Bündelung von
Hotlines.
Wiener Bezirke neu gedacht
Eine weitere, von Bürgermeister Michael Häupl beauftragte und von SPÖ-Klubobmann Christian Oxonitsch
und Grünen-Klubchef David Ellensohn geleitete Innovationsgruppe beschäftigt sich mit einer Bezirksreform.
Im Zuge dessen wird über die künftige Anzahl der BezirksrätInnen ebenso wie über die Aufgabenverteilung
zwischen Stadt und Bezirken nachgedacht. Unter dem Schlagwort „Amtshäuser 2030“ wird erarbeitet, wie die Magistratischen
Bezirksämter mit einem Mix aus permanenten und mobilen Service Centern, mobilen Bürgerbüros oder
Amtsterminals näher zu den BürgerInnen vor Ort kommen können. Gleichzeitig sollen durch Nutzung
der Digitalisierung, ein Denken in Regionen und einem gezielten Regionalmanagement Kosten in der Verwaltung gespart
werden.
Effizientere Verwaltung: Struktur und Steuerung der Stadt
Eine der weitreichendsten Innovationsgruppen in „Wien neu denken“ befasst sich im Auftrag von Magistratsdirektor
Erich Hechtner mit der Neuorganisation der Struktur und Steuerung der Wiener Stadtverwaltung. In dieser von Eva
Rosenauer-Albustin, Magistratsdirektion – Geschäftsbereich Organisation und Sicherheit, geleiteten Innovationsgruppe
wird die Steuerung und Struktur der Wiener Stadtverwaltung neu gedacht. Dabei werden die Kernaufgaben und die Organisationsform
der Verwaltung im Sinne eines Zukunftsbildes für die Wiener Stadtverwaltung neu definiert. Ziel ist eine Strukturbereinigung,
Verschlankung, Optimierung und Serviceorientierung. So sollen etwa zusammengehörende Bereiche zusammengeführt
werden und effektivere Steuerungsmechanismen etabliert werden. Auch über gemeinsam genutzte Dienstleistungen
(Shared Services) sollen Synergien in der Verwaltung genutzt werden.
Alle Innovationsgruppen arbeiten an dem gemeinsamen Ziel, die Dienstleitungsqualität der Stadt auf dem Weg
zur 2-Millionen-Metropole auf hohem Niveau zu halten und gleichzeitig einen Beitrag zur Optimierung der Verwaltung
in Hinblick auf Wirtschaftlichkeit zu leisten.
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