ÖsterreicherInnen sehen Euro-Zukunft durchaus optimistisch – Nach starkem Rückgang
Stabilisierung des Euro-Vertrauens ab 2013 - Umfrage
Wien (ögfe) - „Seit 15 Jahren verwenden wir den Euro als Bargeld. Eine Phase, in der er schon einige
schwere Turbulenzen durchleben musste. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat auch das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung
in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem bewerten die ÖsterreicherInnen die langfristige Zukunft und Bedeutung
des Euro nach wie vor optimistisch“, analysiert Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft
für Europapolitik, das Ergebnis einer aktuellen ÖGfE-Umfrage.
Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) sind optimistisch, dass der Euro als gemeinsame Währung auch langfristig
Bestand haben wird („auf jeden Fall“: 16 Prozent | „eher schon“: 50 Prozent). 28 Prozent sehen die Zukunft des
Euro hingegen skeptisch und glauben „eher nicht“ (20 Prozent) bzw. „sicher nicht“ (8 Prozent), dass sich die Gemeinschaftswährung
halten wird. In fünf Befragungen seit Dezember 2011 sind in dieser Frage kaum Schwankungen im Meinungsbild
zu erkennen.
Nach einem starken Vertrauensverlust in den Euro im Zeitraum Sommer 2011 bis Herbst 2012 zeigt sich seit dem Frühjahr
2013 in fünf Befragungen eine deutliche Erholung und Stabilisierung des Meinungsbildes.
Aktuell haben 8 Prozent „sehr großes“ und 40 Prozent „großes“ Vertrauen in den Euro. „Eher geringes“
Vertrauen geben 32 Prozent an. 12 Prozent haben „sehr geringes“ Vertrauen in den Euro, 6 Prozent vertrauen dem
Euro „gar nicht“.
Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) geben in der aktuellen Umfrage an, dass der Euro „für die Stellung
der Europäischen Union in der Weltwirtschaft“ „sehr wichtig“(33 Prozent) bzw. „wichtig“ (43 Prozent) ist.
Insgesamt 20 Prozent bezweifeln das („eher nicht wichtig“: 16 Prozent |„gar nicht wichtig“: 4 Prozent).
59 Prozent messen dem Euro Bedeutung für die „Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Identität“
zu („sehr wichtig“: 24 Prozent | „eher wichtig“: 35 Prozent). 36 Prozent können sich dieser Ansicht nicht
anschließen („eher nicht wichtig“: 25 Prozent | „gar nicht wichtig“: 11 Prozent).
58 Prozent halten den Euro für wichtig, was die „Weiterentwicklung der Europäischen Union“ betrifft („sehr
wichtig“: 26 Prozent | „eher wichtig“: 32 Prozent). 33 Prozent bezeichnen den Euro in diesem Zusammenhang als „eher
nicht wichtig“ (25 Prozent) bzw. „gar nicht wichtig“ (8 Prozent). Gegenüber einer Vergleichsumfrage vom Frühjahr
2014 wird dem Euro in diesem Bereich derzeit geringere Bedeutung zugemessen - die Anzahl jener, die ihn für
„eher nicht/gar nicht wichtig“ halten, ist in diesem Zeitraum um 10 Prozentpunkte gestiegen.
„Die Einführung des Euro zählt zu einem der großen Integrationssprünge in Europa. Er ist in
19 der 28 Ländern der Union offizielles Zahlungsmittel, ist die weltweit zweitwichtigste Reservewährung
und schützt vor Währungsspekulationen“, so Schmidt. „Die teils schwache wirtschaftliche Performance und
der Mangel an koordinierter, europäischer Wirtschaftspolitik und Solidarität haben auch dem Image des
Euro zugesetzt. Trotzdem wird der internationale Einfluss und die integrative Rolle des Euro durchaus positiv bewertet.“
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 11. bis 16. Jänner 2017 im Auftrag
der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 607 Personen per Telefon (repräsentativ
für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung).
Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,0 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte.
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