Bohuslav: Exporte sind wesentlicher Faktor der heimischen Wirtschaft
Arak/St. Pölten (nlk) - Im April 2016 stattete eine Niederösterreichische Wirtschaftsdelegation
unter Führung von Wirtschafts-Landesrätin Dr. Petra Bohuslav dem Iran einen Besuch ab. Jetzt erfolgte
der Gegenbesuch: Auf Einladung von Landesrätin Bohuslav machen sich hochrangige iranische Politiker und Firmenvertreter
persönlich ein Bild von Niederösterreich. Geleitet wird die Delegation von Zafar Afshoun, Vizegouverneur
der Provinz Markazi. „Der Iran ist ein Hoffnungsmarkt für die heimische Exportwirtschaft. Unsere gemeinsame
Marktsondierungsreise im April 2016 zeigt bereits erste wirtschaftliche Erfolge. Gegenseitige Besuche intensivieren
die Kontakte und forcieren diese positive Entwicklung“, sind sich Landesrätin Bohuslav, WKNÖ-Vizepräsident
Dr. Christian Moser und IV NÖ-Präsident Thomas Salzer einig.
„Unser Ziel ist es, in den kommenden fünf Jahren das Exportvolumen in den Iran auf 100 Millionen Euro zu verdoppeln“,
erläutert Bohuslav, die auch betont: „Das Interesse am Iran seitens der niederösterreichischen Unternehmen
ist nach wie vor groß. Auch in den Gesprächen mit den Unternehmen konnte ich feststellen, dass sich
die Projekte konkretisieren, wenn auch nach wie vor Geduld und Ausdauer gefragt sind.“
Markazi, eine Nachbarprovinz von Teheran, gehört zu jenen iranischen Provinzen, die über eine breite
industrielle Basis verfügen, vor allem in den Bereichen Schwerindustrie, Maschinenbau, Energie, Erdöl
und Erdgas sowie bei der Fahrzeug- bzw. Lokomotivenproduktion. WKNÖ-Vizepräsident Dr. Christian Moser
dazu: „Diese Themenfelder sind für die heimische Exportwirtschaft sehr interessant. Der Modernisierungsbedarf
ist nach den vielen Jahren der Isolation enorm. So sehen wir mit den Betrieben aus dieser Region beispielsweise
gute Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Schienenverkehr und Infrastruktur, Maschinen und Anlagen, aber auch
in der Ausbildung.“
Geschäfte mit einem Markt, der jahrelang vom internationalen Handel ausgeschlossen war, entwickeln sich nicht
von heute auf morgen. „Für den Geschäftsabschluss mit iranischen Betrieben brauchen unsere Unternehmen
viel Geduld. Ich bin aber überzeugt: Die wirtschaftliche Öffnung des Irans wird sich 2017 weiter fortsetzen
und die Geduld unserer Betriebe macht sich bezahlt“, ist IV NÖ-Präsident Thomas Salzer überzeugt.
Einige durchaus positiv stimmende Beispiele von heimischen Unternehmen, die auch Teil der niederösterreichischen
Delegation waren, bestätigen diese Ansicht. Auch sie nutzen die Möglichkeit, im Zuge des Gegenbesuches
ihre Kontakte zu vertiefen. So arbeiten zum Beispiel Voith Digital Solutions, Compact Millings Systems oder auch
Schnabl Stecktechnik an der Realisierung vielversprechender Projekte. Die in Wöllersdorf angesiedelte Firma
Deltabloc, die Fahrzeugrückhaltesysteme aus Beton erzeugt, steht dabei ebenso auf der Besuchsliste der iranischen
Gäste wie das Michelhausener Unternehmen Brucha oder die Leobersdorfer Maschinenfabrik. Alle drei sehen großes
Marktpotenzial im Iran.
„Mit ecoplus International unterstützen wir heimische Betriebe seit vielen Jahren bei ihren Aktivitäten
im Ausland und sondieren neue Märkte für die niederösterreichische Exportwirtschaft“, so ecoplus-Geschäftsführer
Mag. Helmut Miernicki und Dr. Gabriele Forgues, Geschäftsführerin der ecoplus International GmbH.
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