"Starke Frauen - Starkes Oberösterreich"

 

erstellt am
26. 01. 17
13:00 MEZ

Ziele und Pläne für das Jahr 2017
Linz (lk) - Oberösterreichs Frauen- und Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer präsentierte am 25.01. gemeinsam mit Dipl.Päd.in Beate Zechmeister M.A, Leiterin des Frauenreferates des Landes OÖ, im Rahmen einer Pressekonferenz im Linzer Landhaus Ziele und Pläne für ihr Ressort für das begonnene Jahr 2017.

Das Frauenreferat des Landes Oberösterreich ist eine moderne, überparteiliche, kunden- und serviceorientierte Einrichtung für Frauen. Ziel ist die tatsächliche Chancengleichheit von Frauen und Männern in allen Lebens- und Arbeitsbereichen. Frauen sollen ein selbstbestimmtes Leben führen, das ihren Fähigkeiten, Bedürfnissen und Interessen entspricht. "Als berufstätige Mutter zweier Töchter weiß ich über die vielen Herausforderungen, denen wir Frauen uns im täglichen Leben, im Beruf und in der Familie zu stellen haben. Als oberösterreichische Frauen-Landesrätin ist es mir daher eine besondere Freude, die Planungen für das Frauenressort des Landes OÖ gemeinsam mit der Leiterin des Frauenreferates Beate Zechmeister, M.A. für das Jahr 2017 vorstellen zu können", so Frauen-Landesrätin Birgit Gerstorfer.

Frauen.Leben.4.0 - Frauenstrategie für Oberösterreich 2030
In der Frauenpolitik des Landes OÖ hat sich in den letzten Jahren einiges getan, es gibt aber noch viel zu tun. Es braucht eine gemeinsame überparteiliche politische Agenda für die Frauen in Oberösterreich. Der Startschuss ist gefallen, das Zukunftsforum Frauen.Leben 4.0 im November vergangenen Jahres war die Auftaktveranstaltung, um engagierte Frauen zur Mitarbeit an einem neuen frauenpolitischen Programm für Oberösterreich zu begeistern. Im Zuge von Workshops, Fachdiskussionen und regionalen Veranstaltungen, wird das Frauenleben in Oberösterreich in seiner ganzen Vielfalt erfasst. Die Projektleitung übernimmt Dipl. Päd.in Beate Zechmeister, die Leiterin des Frauenreferates des Landes OÖ. Das Projekt wird unter anderen begleitet von Dr.in Gerlinde Stöbich von der B`MV Gmbh sowie der Johannes Keppler Universität (JKU) Linz.

"Frauenpolitik soll dabei für Wahrnehmung, für Gleichberechtigung und für Gleichstellung, aber auch für konkrete überparteiliche politische Zielsetzungen stehen. Frauen- und Gleichstellungspolitik ist umso wirksamer, je besser abgestimmt die gesellschaftlich Verantwortlichen vorgehen. Mit diesem Programm "Frauen.Leben 4.0 - Frauenstrategie für Oberösterreich 2030" geht Oberösterreich offensiv und aktiv an die großen Herausforderungen der Frauenpolitik heran und setzt auf einen längerfristigen Planungshorizont. Das Programm dient als strategischer Leitfaden und als Steuerungsinstrument und soll die Kräfte der Sozialpartnerinnen bzw. Sozialpartner und Netzwerkpartnerinnen sowie Netzwerkpartner in Oberösterreich - ein gemeinsamer Schulterschluss für die Frauenpolitik in Oberösterreich", so Frauen-Landesrätin Birgit Gerstorfer.

Frauenreferentinnen-Konferenz 2017 in Linz
"Damit das frauenpolitische Programm mit dem notwendigen Nachdruck in die Umsetzung gebracht wird und um auch bundespolitische Themenstellungen bearbeiten zu können, werde ich im März 2017 alle Frauen-Landesrätinnen Österreichs sowie Leiterinnen aller Frauenreferate der oberösterreichischen Bundesländer zu einer Konferenz nach Linz einladen. Inhaltliche Schwerpunkte werden Einkommenstransparenz, Anspruch auf Kinderbetreuung und Quotenregelung sein. Die Tagung findet am Montag, den 6. März 2017 statt - zwei Tage vor dem internationalen Frauentag", betont Frauen- Landesrätin Birgit Gerstorfer.


Starkes Service für Starke Frauen
Kurzüberblick über die Serviceangebote des Frauenreferates des Landes OÖ

  • Förderung von 26 Frauenvereinen und Frauenberatungsstellen in Oberösterreich. Sie sind wichtige regionale Kompetenzzentren und Netzwerke, um Mädchen und Frauen bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen.
  • Förderung von Frauenprojekten, beispielsweise zu Themen wie Karenz (-management), Wiedereinstieg, Lebensplanung, Alleinerzieherinnen, Frauen mitten im Leben usw.
  • Organisation und Durchführung von Informations- und Bildungsprogrammen sowie Projekten zur Selbststärkung von Frauen
  • Stellungnahmen zu Verordnungen und Gesetzen
  • Vernetzung auf regionaler, landes-, Bundes- und EU-Ebene


Frauenförderung soll für Frauen in den oberösterreichischen Regionen spürbar sein
Das Frauenreferat des Landes OÖ fördert 26 Frauenvereine und - beratungsstellen. Sie sind wichtige regionale Kompetenzzentren in den oberösterreichischen Regionen, um Mädchen und Frauen bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen. Im letzten Jahr wurden ca.
43.300 individuelle Einzelberatungen (persönlich, telefonisch oder per E- Mail) von den Frauenvereinen bzw. -beratungsstellen zu verschiedensten frauenspezifischen Anliegen durchgeführt.

Informieren und unterstützen
Um die breite Palette an Serviceangeboten und Programmen des Frauenreferats des Landes OÖ noch bekannter zu machen wurde die Service-Nummer: 0732/7720-18888 eingerichtet. Darüber hinaus ist das Frauenreferat des Landes OÖ auch auf Facebook vertreten (www.facebook.com/frauenreferat-ooe).

Beispiele für Programme des Frauenreferates des Landes OÖ:
"Realitäten in der Arbeitswelt" - ein Impuls zum internationalen Frauentag
Mit dem Internationalen Frauentag jährlich am 8. März wird weltweit von Frauenorganisationen auf die Stellung der Frauen in unserer Gesellschaft aufmerksam gemacht. Auch heuer gibt es dazu rund um diesen Tag vom Frauenreferat wieder gemeinsam mit dem Schlossmuseum des Landes OÖ eine Veranstaltung zum Thema
"Frauen.Leben. 4.0 - Realitäten in der Arbeitswelt." Die Veranstaltung findet am Dienstag, 7. März, ab 18:30 Uhr im Festsaal im Schlossmuseum Linz statt. Ellen von den Drisch, vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), referiert zum Thema "Arbeitswelten, der wahre Unterschied zwischen Frauen und Männern. Erst die Pension zeigt den ganzen Umfang." Was wir wissen ist, Frauen sind im Erwerbsleben schlechter gestellt als Männer. Vergleichbare Tätigkeiten werden unterschiedlich entlohnt. Berufe, die überwiegend von Männern ausgeübt werden, haben andere Entlohnungsstrukturen als solche, die für typisch weiblich gehalten werden. Erwerbsunterbrechungen, Phasen der Teilzeit- und der geringfügigen Beschäftigung, sind eher typisch für Frauen. Über diese einzelnen Merkmale und deren negative Folgen für das Einkommen und die Pension wissen wir viel. Nur eines wird oft übersehen: Erst die Summe der Unterschiede in einzelnen Lebensphasen macht die ganze Dimension der Geschlechterunterschiede deutlich. Und diese Summe wirkt sich in der Pension aus. Ellen von den Drisch hat gemeinsam mit Prof. Jutta Allmendinger verschiedene Lösungsstrategien erarbeitet, wie beispielsweise eine Umverteilung der Arbeitszeit von Frauen und Männern, zu einer Verringerung die Auswirkungen der Einkommensunterschiede in der Pension zwischen Frauen und Männern verringern könnte. Auch Frau Dr.in Ingeborg Rauchberger, eine bekannte Linzer Buchautorin geht der Sache auf den Grund. Unter dem Motto "Warum wir meist nicht verdienen, was wir wert sind" zeigt sie auf, was Frauen ganz konkret tun können, um den Gender Pay Gap zu verringern.

Vor- und nach der Veranstaltung können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an kostenlosen Führungen des Schlossmuseums mit dem Titel "Auf einen Augenblick" teilnehmen. Anmeldungen und nähere Informationen unter http://www.frauenreferat-ooe.at.

Neu: KOMPASS unterstützt oberösterreichische Betriebe mit Informationen bei der Umsetzung der Einkommenstransparenz
KOMPASS wird im Auftrag des Frauenreferates und in Kooperation mit Frau in der Wirtschaft durch die Wirtschaftsagentur Business Upper Austria durchgeführt.

"Durch das KOMPASS | Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere erhalten Firmen eine kompakte Übersicht, was im betrieblichen Umfeld alles rund um Frauen- und Familienfreundlichkeit bewegt werden kann. "Es sind nicht immer große und umfangreiche Projekte erforderlich, um positive Effekte zu erzielen. Manchmal reichen schon kleine Veränderungen in den betrieblichen Strukturen und Abläufen, um den Handlungsspielraum für die Beschäftigung von Frauen zu erweitern. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen haben den Vorteil, dass sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meist sehr gut kennen und individuelle Lösungen rasch und unbürokratisch gefunden werden können", betont Frauen-Landesrätin Gerstorfer.

Ab 2017 unterstützt KOMPASS auch oberösterreichische Unternehmen mit Informationen um die Einkommenstransparenz um diese im Unternehmen bestmöglich umzusetzen.

Einkommensgerechtigkeit
Der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt in Oberösterreich 38,5%. Selbst wenn diese Differenz um die ungleiche Verteilung von Vollzeit- und Teilzeitarbeitsstellen bereinigt wird, bleibt ein Lohnunterschied von fast 27%. Nach Erhebungen der Statistik Austria wirkt sich die Elternschaft besonders stark auf das Einkommen von Frauen aus. Während bei Paaren ohne Kinder die Frau in rund der Hälfte der Fälle gleich viel oder sogar mehr als der Partner verdient, sinkt dieser Anteil bei einem Kind auf gerade einmal 1/3 ab. Ab zwei Kindern können Frauen nur mehr 1/5 zum Familieneinkommen beitragen, bei vier oder mehr Kindern nur mehr 1/10.
Ein wesentlicher Hebel zur Verringerung der Einkommensunterschiede von Frauen und Männern ist die Einkommenstransparenz in Unternehmen.

Seit 1. März 2011 sind die Änderungen des Gleichbehandlungsgesetzes in Kraft, die u.a. Arbeitgeber/innen - ab einer bestimmten Anzahl an dauernd bei ihnen beschäftigten Arbeitnehmer/innen - verpflichten, einen Einkommensbericht zu erstellen.

Der Einkommensbericht muss dem (Zentral-)Betriebsrat übergeben werden. Besteht kein Betriebsrat, muss der Bericht im Betrieb in einem Raum aufgelegt werden, der für alle Arbeitnehmer/innen zugänglich ist.

"Das Thema "Einkommensbericht" wirft im Kontext des Personalmanagements von Unternehmen viele Fragen auf und erzeugt Unsicherheiten und im schlimmsten Falle Ablehnung und Widerstand, dem soll mit den neuen Informationsleistungen von KOMPASS dem Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere entgegengewirkt werden", so Frauen-Landesrätin Birgit Gerstorfer.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist natürlich in allen Maßnahmen von KOMPASS dem Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere ein zentrales Thema. Oberösterreichische Arbeitnehmer/innen und Betriebe sind darauf angewiesen, dass Erwerbs- und Privatleben nicht in einem unlösbaren Konkurrenzverhalten zueinander stehen. Unternehmen und Gesellschaft stehen vor großen Herausforderungen. 2030 werden mehr als 25 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein, nur mehr 57 Prozent zwischen 20 und 65 Jahre und die weibliche Erwerbsquote in Oberösterreich wird von 43,4 Prozent (2010) auf 45,3 Prozent (2030) steigen. Demografie und gesellschaftliche Trends wie Geburtenrückgang, eine älter werdende Gesellschaft, neue Formen von Familie und Partnerschaft und Änderungen der Konsum- und Lebensgewohnheiten haben spürbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Diese Veränderungen in der Gesellschaft erfordern ein bewusstes Reagieren der Betriebe und eine gezieltere Ausrichtung der entsprechenden Aktivitäten hin zu einer lebensphasen-orientierten Personalarbeit. Personalverantwortliche wissen, dass Frauen schon jetzt eine entscheidende Größe am Arbeitsmarkt sind und dieser Trend sich aus demografischen Gründen noch verstärken wird. Die zu erwartende steigende Erwerbsquote bei Frauen unterstreicht die Notwendigkeit von verschiedenen Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Unternehmen erhalten Infos und Unterstützung zu den Themen:

  • Frauen im Arbeitsleben
  • Einkommenstransparenz
  • Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
  • Karenz-, Pflege- und Auszeitenmanagement
  • Wiedereinstiegs-, Laufbahn- und Karriereplanung
  • Teilzeit/Vollzeit, Arbeitszeitflexibilisierung
  • Führungskultur und Führungskräftesensibilisierung
  • Weibliche/Männliche Führungsrolle, Partnerschaftlichkeit
  • Informationen zur Initiierung einer betrieblichen Kinderbetreuung


Der ständige direkte Austausch mit den Unternehmen stellt sicher, dass sich alle KOMPASS-Leistungen und Maßnahmen an der gelebten Praxis und der zukünftigen Herausforderungen orientieren.

Mädchen in die Technik
"In technischen und handwerklichen Berufen verdienen Frauen annähernd gleich viel wie Männer. Initiativen, um mehr Frauen in technische und handwerkliche Berufe zu bekommen, tragen auch zur Verminderung der Einkommensungleichheit bei", sagt Frauen- Landesrätin Birgit Gerstorfer

Neu: Mentoringprogramm für HTL-Schülerinnen
"Das Frauenreferat des Landes OÖ hat gemeinsam mit den Genderbeauftragten der oberösterreichischen technischen Lehranstalten und dem Landesschulrat für Oberösterreich ein einzigartiges HTL- Mentoring Programm ins Leben gerufen, dass letztes Jahr in einem Pilotprojekt erprobt wurde und auf Grund des großes Anklanges 2017 ausgeweitet wird", so Frauen-Landesrätin Birgit Gerstorfer. Erfreulicherweise ist der Frauenanteil unter den HTL-Schülerinnen in den letzten Jahren gestiegen. Auch die Abschlusszahlen der Schülerinnen stimmen sehr positiv - aber was passiert dann? Viele Absolventinnen orientieren sich nach Abschluss der HTL in eine völlig andere Richtung und zeigen der Technik die kalte Schulter.

Durch dieses spezielle Mentoringprogramm und Coachingsystem werden Schülerinnen für den Berufseinstieg und/oder eine Studienwahl in technischen Berufen vorbereitet. Dadurch sollen sich die Chancen erhöhen, Frauen nach Abschluss der HTL auch in technischen Berufen zu halten. Im Rahmen dieses Mentoringprogramms wird auch ein Netzwerk zwischen Techniker und Technikerinnen und HTL- Schülerinnen aufgebaut.

Dieses Programm trägt auch dazu bei, dass frische frauenpolitische Ideen und Impulse in die Betriebe kommen, die für qualifizierten Nachwuchs und Unternehmen von Vorteil sind.

Aktionstage für Mädchen
Das erste Quartal im Jahr 2017 steht im Zeichen der Förderung der Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Berufe.

Der Girls' Day in Oberösterreich ist eine Aktion von Frauen- und Soziallandesrätin
Birgit Gerstofer und dem Frauenreferat des Landes OÖ in Kooperation mit: Wirtschaftskammer OÖ, Landesschulrat für OÖ, Arbeitsmarktservice OÖ, Industriellenvereinigung OÖ, Jugendreferat des Landes OÖ, Österreichischer Gewerkschaftsbund und Arbeiterkammer OÖ.

Am 27. April 2017 findet dieser internationale Aktionstag in Oberösterreich bereits zum 17. Mal statt. Der Girls' Day hat sich in Oberösterreich bestens etabliert und tausende Mädchen haben bereits teilgenommen.

"Mädchen verbringen diesen Tag in einem handwerklichen, technischen oder naturwissenschaftlichen Betrieb. Der Girls' Day will die Aufmerksamkeit der Mädchen auf ihnen unbekannte Berufe bzw. Studienrichtungen lenken und eine Berufswahl jenseits von Klischees erleichtern", sagt Frauen-Landesrätin Gerstorfer.


Drei Aktionen finden im Rahmen des Girls' Day 2017 in OÖ statt:

  • Girls' Day: für Mädchen der 3. und 4. Klassen der Sekundarstufe 1 (HS, NMS, AHS)
  • Girls' Day MINI: für die Schulanfängergruppen der Kindergärten (5 bis 6 Jahre); findet heuer am 8. und 9. Februar im Welios Wels statt. Auf Grund des großen Andrangs im Vorjahr wurde auch der Girls Day MINI auf zwei Tage ausgeweitet.
  • Girls' Day JUNIOR: für die 3. und 4. Klasse Volksschule (am 21./22. März 2017)

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.frauenreferat-ooe.at

 

 

 

 

 

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