Linz (lk) - Energietechnologien und Umwelttechnik sind in der oö. Wirtschaft zukunftsträchtige Branchen
mit führenden Unternehmen. Nun haben diese Unternehmen eine gemeinsame Plattform: den Cleantech-Cluster (CTC)
der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria. Er deckt mit seinem Know-how alle Facetten von Kreislaufwirtschaft,
effizientem Einsatz von Rohstoffen, Material und Energie bis hin zur erneuerbaren Energie ab. Wirtschaftslandesrat
Dr. Michael Strugl präsentierte im Rahmen einer Pressekonferenz in Linz am 24.01. Details dazu.
"Der Cluster stärkt die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit seiner Partnerunternehmen durch
gemeinsame Projekte, Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer" , erklärt Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael
Strugl. 250 Partnerunternehmen gehören bereits jetzt zum Netzwerk des Clusters.
Ein Schwerpunkt im heurigen Jahr liegt auf der Internationalisierung: Mit einem Förderprogramm des Landes
OÖ werden oberösterreichische Energie- und Umwelttechnik-Unternehmen dabei unterstützt, auf Exportmärkten
Fuß zu fassen.
Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl: "Neuer Cluster startet mit Exportoffensive für Energie-
und Umwelttechnik-Unternehmen"
Der Cleantech-Cluster Oberösterreich (CTC) ist die Plattform der Energie- und Umwelttechnologie-Unternehmen
in Oberösterreich. Seine mehr als 250 Partnerunternehmen kommen aus den Branchen Energietechnologien und Umweltt
echnik. "Der neue Cleantech-Cluster vereint die Erfahrungen und Kontakte zweier erfolgreicher Netzwerke: des
Umwelttechnik-Clusters und des Ökoenergie- Clusters. Zwei spezialisierte Fachteams - angesiedelt bei der oö.
Wirtschaftsagentur Business Upper Austria und beim OÖ Energiesparverband - betreuen die Themenbereiche Umweltt
echnik und Energietechnologien und arbeiten für den Erfolg der Partnerunternehmen zusammen", skizziert
Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl das neu entstandene Branchennetzwerk.
Mehrwert für Unternehmen am Standort OÖ:
Der Cluster bildet die Schnitt stelle zwischen Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Entscheidungsträgern
und Anwendern. " Wichtigstes Ziel ist es, die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit der
Partnerunternehmen zu stärken", so Landesrat Strugl. Der Cleantech-Cluster bildet mit seinen Schwerpunkten
Energie und Umwelt den Wertschöpfungs-Kreislauf komplett ab. Es bringt den Unternehmen - und damit auch dem
Wirtschaftsstandort - einen Mehrwert, wenn beispielsweise bei der Erzeugung erneuerbarer Energie aus Windkraft-Anlagen
oder Photovoltaik-Anlagen auch gleich das Thema Entsorgung mitgedacht wird: Wie können etwa die Verbundmaterialien,
die zB bei Windrädern zum Einsatz kommen, recycelt werden? Hier kann mit dem Cluster-Know-how der gesamte
Kreislauf von der Entwicklung über die Produktion bis zur Entsorgung abgebildet werden. Der Cleantech-Cluster
trägt damit auch wesentlich zur Etablierung Oberösterreichs als internationale Energie-Leit region und
damit zu den Zielen der neuen Energiestrategie "Energie-Leitregion OÖ 2050" sowie zur Erfüllung
der Ziele des Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramms Innovatives OÖ 2020 bei. Energie ist dort
eines von fünf Aktionsfeldern.
Innovation durch Kooperation:
Eine wichtige Aktivität des CTC ist die Initiierung und Begleitung von Einzel- und Kooperationsprojekten.
Der Fokus liegt dabei auf der Steigerung der Innovationskompetenz der beteiligten Unternehmen. Für die Umsetzung
innovativer Projektideen können die Partnerunternehmer auch Fördermittel des Landes OÖ und des Bundes
in Anspruch nehmen.
Ganz oben auf der Agenda des neuen Clusters steht die Internationalisierung.
"Energie- und Umwelttechnologie aus Oberösterreich ist dank steigenden Bewusstseins und knapper werdender
Ressourcen weltweit gefragt, daher bringen vor allem die Märkte außerhalb Österreichs großes
Potenzial für unsere Unternehmen", betont Wirtschafts-Landesrat Strugl.
Der Cleantech-Cluster trägt zur Positionierung Oberösterreichs als führende Energie- und Umwelttechnologieregion
bei. Dazu gehören internationale Trainingsangebote, die internationale Präsentation des CTC, Fachmessen,
die Unterstützung von Unternehmen bei Exportaktivitäten (gemeinsam mit der Wirtschaftskammer, dem Export-Center
und der Außenwirtschaftsorganisation), die Vernetzung mit ausländischen Fachorganisationen und Clustern,
die Durchführung von Exportreisen zu relevanten Märkten und die gezielte Bearbeitung von Ländermärkten
zur Erhöhung der Exportquote.
Leichterer Einstieg auf Auslandsmärkten:
Eine Exportoffensive soll vor allem kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in neue Märkte erleichtern.
Dabei zielt die Förderung aus dem Wirtschaftsressort konkret auf Referenztechnologien in Exportmärkten
ab. "Beim Markteintritt in einem neuen Exportland ist neben dem Aufbau der ersten Kontakte, dem Verständnis
der Marktbedingungen und der Partnersuche der Verkauf einer ersten Referenztechnologie eine große Herausforderung",
erläutert Landesrat Strugl. In vielen Fällen sind die innovativen Technologien im Zielland noch wenig
bekannt und es fehlt daher das Vertrauen potenzieller Kunden, in ein derartiges Gerät oder eine Technologie
zu investieren. Mit der Förderung, die bis zu 40.000 Euro betragen kann, sollen heimische Unternehmen dabei
unterstützt werden, Referenzanlagen in potenziellen Exportmärkten zu errichten. Starten wird die Exportoffensive
mit Februar 2017. Ab dann können Projekte eingereicht werden. Details zu den Förderbedingungen werden
zeitgerecht auf den Websites des Landes Oberösterreich und des Cleantech-Clusters veröffentlicht.
Ing. Martin Hackl und Prok. Johann Erler, Beiratssprecher Cleantech-Cluster: "Cleantech-Cluster ist Kompetenzzentrum
für Kooperation"
Der Cleantech-Cluster leistet als Kompetenzzentrum für Kooperation einen wichtigen Beitrag dazu, die Innovationskompetenz
der Unternehmen zu steigern: als Informationsdrehscheibe stellt er einerseits sicher, dass die Unternehmen laufend
Zugang zu aktuellsten Entwicklungen haben, anderseits werden Neuigkeiten der Unternehmen proaktiv an in- und ausländische
Zielgruppen kommuniziert. "Durch den laufenden Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen und entsprechende
Unternehmenskooperationen werden die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Innovationsprozesse zu beschleunigen",
weisen die Cluster- Beiratssprecher Martin Hackl und Johann Erler auf die wesentliche Funktion des Clusters hin.
Die Struktur des CTC:
Governance und gemeinsame Außenvertretung:
CTC-Beirat
- Gemeinsames Arbeitsprogramm mit gemeinsamen Aktivitäten
- Gemeinsame Marke und gemeinsamer Außenauftritt
- Träger: Business Upper Austria
Themenfokus Umwelttechnik
- Stoffkreisläufe rund um Wasser, Luft, Abfall, Ressourceneffizienz in der
Produktion und Recycling
Fachbeirat Umwelttechnik
- Betreuung: Business Upper Austria
- Themenfokus Energietechnologien
- Energieerzeugung, -speicherung, -verteilung und -verbrauch, Energieeffizienz,
erneuerbare Energie
Fachbeirat Energietechnologien
- Betreuung: OÖ Energie- sparverband
Der CTC ist ein branchenübergreifendes Netzwerk für Innovation und Kooperation im Cleantech-Bereich.
"Cluster-Partner sind Unternehmen und Einrichtungen vor allem in Oberösterreich, die Technologien herstellen
bzw. als Zulieferer auf den verschiedenen Liefer- und Dienstleistungsebenen tätig sind" , umreißen
die Beiratssprecher Hackl und Erler die Zielgruppe des neuen Clusters. "Aber auch Forschungs- und Bildungseinrichtungen
sowie Anwender von Energie- und Umwelttechnologie gehören zum Netzwerk."
Partner kommen aus allen Sparten der Energie- und Umwelttechnologie:
Im Bereich der Energietechnologien kommen die Cluster-Partner aus den Sparten Biomasse, Solarenergie, Energiespeicherung,
Wärmepumpen, Windenergie, Geothermie, Kleinwasserkraft, Energieeffizienz, Smart Buildings, Energie Contracting,
energie-effiziente Beleuchtung, effiziente Haus- und Prozesstechnik und Energieberatung.
Im Umweltt echnikbereich sind dies u.a. Unternehmen aus den Bereichen Abfalllogistik und -verwertung, Umweltsanierung,
Wassergewinnung und -aufbereitung, Wasserverteilung, Abwassersammlung und -behandlung, Luftreinigung und -verteilung,
nachhaltiges Design, Rohstoff- und Materialeffizienz, Umweltanlagenbau sowie Anwender dieser Technologien und Dienstleistungen.
Arbeitsschwerpunkte 2017:
Neben der Internationalisierung stehen in beiden Fachbereichen weitere Schwerpunktthemen an, die heuer umgesetzt
oder gestartet werden. "Wir haben uns in der Energietechnologie vor allem die intelligente Vernetzung vorgenommen,
etwa von Strom, Wärme und Mobilität. Schwerpunktt echnologien sind Smart Homes/ Smart Buildings, Energiespeicherung,
Photovoltaik, Biomasse und gebäudebezogene Aspekte der E-Mobilität.
"Durch die Digitalisierung werden in Zukunft erneuerbare Energietechnologien, Energieeffizienz und Elektromobilität
noch stärker ineinandergreifen. Dies erhöht die Komplexität der Systeme, bietet aber viele Chancen
für neue Produkte und Dienstleistungen. Der Cluster ist die ideale Plattform, um diese gemeinsam zu entwickeln.
Die Energy Academy ermöglicht es, diese Innovationen Planern und Anwendern näherzubringen" , erklärt
Martin Hackl, Beiratssprecher für den Bereich Energietechnologie. Ein weiterer Fokus der Aktivitäten
wird die Internationalisierung heimischer Energietechnologien in Latein- und Nordamerika sein.
In der Umwelttechnik steht die Kreislaufwirtschaft im Zentrum. "Da wollen wir die Zusammenarbeit mit den Forschungspartnern
Johannes-Kepler-Universität, Fachhochschule OÖ und Montanuniversität Leoben verstärken. Außerdem
wollen wir Synergien mit der Leichtbauplattform Austrian Advanced Lightweight Technology nutzen und verstärkt
das Thema Wiederverwendung und Entsorgung von Verbundstoffen angehen" , sagt Johann Erler, Beiratssprecher
für Umweltt echnologie. Ebenfalls auf der Agenda steht der Schwerpunkt Bioindustrie. Zu diesem Thema betreut
der CTC ein INTERREG-Förderprojekt und entwickelt unter anderem die Cluster-Strategie der Europäischen
Union für den Sektor Bioindustrie mit.
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