Pilotprojekt soll nicht nur Patientenleid mindern, sondern ebenso Kosten
eindämmen helfen
Eisenstadt (blms) - Rund sechs Prozent der heimischen Bevölkerung leiden an chronischen Wundheilungsstörungen.
Im Burgenland sind in etwa 2.500 Personen. Ursachen für chronische Wunden sind meist Venenerkrankungen, Diabetes
oder Infektionen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz stellten Gesundheitslandesrat Mag. Norbert Darabos, der
Leiter der BGKK Mag. Christian Moder, der ärztliche Betreuer des Projektes Dr. Günter Ranftl und die
beiden Wundmanager Reinhard Pfeiffer, MSc und Mag. Dieter Ponweiser am 24.01. das Pilotprojekt „Wundmanagment“
vor. Dazu Gesundheitslandesrat Norbert Darabos: „Es freut mich, heute ein neues Pilotprojekt vorstellen zu dürfen.
Gemeinsam mit dem Land Burgenland haben die Burgenländische Gebietskrankenkasse und das Land Burgenland ein
Fördermodell erarbeitet. Dieses Projekt sichert eine qualitative hochwertige Versorgung chronischer Wunden
durch diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger.“
Die Behandlung von chronischen Wunden oder Wundheilungsstörungen erfordert eine professionelle Wundversorgung
durch Ärzte und Pflegepersonen. Nur durch modernes Wundmanagement, eine Vielfalt von lokaltherapeutischen
Möglichkeiten sowie eine fundierte Ausbildung im Bereich der Wunddiagnostik und -behandlung kann eine professionelle
Wundversorgung gesichert werden. Bis jetzt mussten die PatientInnen die Kosten für Wundmanager selbst tragen.
„Als Gesundheits- und Soziallandesrat ist es mir ein Anliegen, dass Menschen die finanziell vielleicht nicht so
gut aufgestellt sind, ohne hohe finanzielle Belastungen trotzdem die Versorgung und pflegerische Leistung bekommen,
die sie benötigen. Deshalb freut es mich, dass wir als erstes Bundesland in Österreich diese Kosten nun
fördern.“
Gefördert werden nur Behandlungseinheiten für die Behandlung von schwer- bzw. nichtheilenden Wunden,
welche aufgrund einer Verordnung des Hausarztes und mit Genehmigung des chefärztlichen Dienstes der BGKK von
einem der fünf „zertifizierten Wundmanager“ in Nickelsdorf, Eisenstadt, Unterpullendorf, Oberschützen
oder Kohfidisch durchgeführt werden. Behandlungskosten durch entsprechend qualifizierte Wundmanager werden
im Ausmaß von 50 Prozent gefördert. Für Patienten die über eine Rezeptgebührenbefreiung
verfügen, werden sogar 100 Prozent der Kosten übernommen. Insgesamt sind für das Projekt 100.000
Euro für den Projektzeitraum 1.1.2017 bis 31.12.2017 vorgesehen. Das Geld kommt je zur Hälfte von der
Burgenländischen Gebietskrankenkasse und vom Land.
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