LHStv.in Schaunig: „Förderung von Spitzenforschung ist Voraussetzung, um sich im internationalen
Wettbewerb der Regionen zu etablieren“
Klagenfurt (lpd) - Die CTR Carinthian Tech Research zählt zu Österreichs größten anwendungsorientierten
Forschungszentren im Bereich der Intelligenten Sensorik und Systemintegration. In enger Zusammenarbeit mit der
Industrie arbeiten mehr als 70 Forscherinnen und Forscher an der Entwicklung von kleinster Mikrosensorik, Leistungselektronik
sowie deren Aufbau- und Verbindungstechnologien. Als neues Herzstück für die Forschungen gilt der vor
kurzem errichtete Forschungsreinraum, der für die Mikrochipforschung und deren Systemintegration am Standort
Villach zur Verfügung steht. Die Forschungsreinraumfläche umfasst 300 Quadratmeter; bisher wurden durch
die CTR rund 2,5 Millionen Euro für den Bau und erstes Equipment ausgegeben.
Jetzt werden weitere zwei Millionen in die Anschaffung neuester Geräte für den Forschungsreinraum investiert.
Die neuerliche Investition wird durch den Europäischen Fonds für Regionale Mittel (EFRE) und dem Land
Kärnten gefördert und soll den österreichweiten Schwerpunkt Mikroelektronik in Villach weiter stärken.
Dies wurde am 25.01. im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert. Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig
betonte, dass die Förderung von Spitzenforschung Voraussetzung sei, um sich im internationalen Wettbewerb
der Regionen zu etablieren und die Innovationskraft sowohl der Forschungspartner als auch des gesamten Innovationsstandortes
Kärnten zu stärken. „Das sind beste Voraussetzungen um aktiv am Silicon Austria teilzunehmen. Ich bin
davon überzeugt, dass diese Investition weitere Innovationen beschleunigt, wirtschaftlichen Erfolg sichert,
Arbeitsplätze schafft und die internationale Sichtbarkeit erhöht“, so Schaunig. Der neu geschaffene Forschungsreinraum
ist Basis für Spitzenforschungsprojekte für Industrie 4.0, Smart Production, Medizintechnik, Umwelt-
und Mobilitätslösungen.
„Mit der Möglichkeit technologische Entwicklungen im Forschungsreinraum bis zur Pilot- und Vorserie zu bringen,
werden Forschungs- und Entwicklungskooperationen für viele Industriepartner noch interessanter“, erläuterte
CTR-Vorstand Werner Scherf. „Sie können damit das Miniaturisierungspotenzial ihrer Produkte ausschöpfen,
Steuerungs- und Regelungstechnik auf immer kleinerem Raum unterbringen und mikrosensorische Systeme so effizient
wie möglich integrieren.“ CTR-Finanzvorstand Simon Grasser betonte: „Um im internationalen Wettbewerb bestehen
zu können, braucht man exzellentes Know-how und entsprechende Spitzeninfrastruktur. Die synergetische Nutzbarkeit
der Infrastruktur durch wissenschaftliche Partner und Unternehmen, vor allem für KMUs, ermöglicht die
Teilnahme an internationalen und nationalen Forschungsprogrammen, bringt somit nationale und internationale Förderungen
nach Kärnten und trägt zur Erhöhung der Kärntner Forschungsquote bei.“
Intelligente Sensoren und deren Systemintegration sind Basis für smarte Produkte und Prozesse. Die Systemintegration
beginnt dabei bereits auf Komponenten- bzw. Subsystemebene und erfordert spezielle Fertigungsprozesse unter reinsten
Bedingungen, da kleinste Verunreinigungen das gesamte Sensorsystem wertlos machen können. Insgesamt verfügt
die CTR über zwei Forschungsreinräume klassifiziert nach ISO Klasse 5 und ISO Klasse 8. Mit den installierten
Lüftungs- und Klimaanlagen, der Medienversorgung sowie Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und den zugehörigen
Versorgungsräumen hat man beste gebäudetechnische Voraussetzungen. Investiert wird in Hightech Ausstattung,
um einerseits die Herstellung von Teststrukturen und deren Charakterisierung auf Chipebene zu untersuchen und andererseits
spezielle Aufbau- und Verbindungstechnologien sowie 3D-Druckverfahren zu ermöglichen. Die Spezialausstattung
unterstützt das Forschungsteam unterschiedliche Komponenten, Fertigungstechnologien, Materialkombinationen
und deren wechselseitiges Verhalten zu entwickeln und zu analysieren. Mit der Entwicklung von Prototypen wird die
smarte Integration in ein funktionales Gesamtsystem gefördert.
CTR Forschungsreinraum – Facts & Figures
- Forschungsreinraumfläche gesamt: 300 m² (EN ISO 14644-1)
- Reinheitsklassen: ISO Klasse 5 und ISO Klasse 8
- Forschungsfokus:
- MEMS/MOEMS Mikro-Opto-Elektro-Mechanische Systeme, Teststrukturen, Halbleiterprozesse
- Gehäuse- und heterogene Integrationstechnologien
- Aufbau- und Verbindungstechnologien, Packaging, 3D-Drucktechnologien
- Anwendungsthemen: Smart Production, Internet of Things, Medizintechnik, Industrie
4.0, Umwelt- und Mobilitätslösungen
- Investitionsvolumen gesamt: 4,5 Millionen Euro
- Equipmentförderung durch Land Kärnten & EFRE Fonds: rd. 2 Millionen
Euro
Mit der Spitzenausstattung in den Forschungsreinräumen werden winzige und smarte mikroelektronische Komponenten
und Bauteile gefertigt und in Anwendungen integriert. Die Ergebnisse könnten in Zukunft unseren Alltag verbessern
- in Automobilen, Mobiltelefonen, in der Medizintechnik, in Haushaltsgeräten oder Prozessen für die Produktion,
die Lebensmittelsensorik, Maschinenbau oder Umwelt- und Energietechnologien. In all diesen Bereichen ist die fortschreitende
Systemintegration einer der wesentlichen Innovationstreiber. Schon jetzt ist das Know-how der CTR als Forschungspartner
auf regionalem, nationalem und internationalem Parkett gefragt. Durch die weiteren Investitionen in Spitzentechnologie
werden Forschungs- und Entwicklungskooperationen für Industriepartner noch interessanter.
Die CTR kann Unternehmen und Forschungspartner mit ihrem Know-how und der Spitzenausstattung unterstützen
ihre Innovationsvorhaben gezielt voranzutreiben. Der Innovationsstandort Kärnten profitiert gleichzeitig auf
vielfache Weise:
- Der Zugang zur Forschungsinfrastruktur bietet Unternehmen und Start-ups einen
schnellen und kosteneffizienten Zugang zu Expertenwissen, leistungsstarker Infrastruktur und internationalen Wissensnetzwerken.
Kärnten wird als Innovationsstandort aufgewertet und für Betriebsansiedelungen attraktiver.
- Spitzeninfrastruktur als Grundlage für internationale Kooperationsprojekte
stärkt die Vernetzung und synergetische Nutzung mit wissenschaftlichen und industriellen Partnern des Forschungszentrums
auf regionaler und internationaler Ebene, und damit die Sichtbarkeit Villachs und Kärntens im europäischen
Umfeld. Kooperationen mit der Alpen-Adria-Universität und der Fachhochschule Kärnten befinden sich in
Vorbereitung.
- Die Technologiekompetenz schafft und erhält Arbeitsplätze und Qualifizierung
in der Region. Zum einen werden in den CTR-Labors hochqualifizierte Forscherinnen und Forscher benötigt, zum
anderen wird diese von jungen Forscherinnen und Forschern im Rahmen von Diplomarbeiten und Dissertationen genutzt.
Diese Effekte stärken die regionale Wettbewerbsfähigkeit und sorgen infolge für eine erhöhte
Wertschöpfung in Kärnten.
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