Stigmatisierung der PensionistInnen und RentnerInnen ist nicht zielführend
Linz (lk) - Das Thema RentnerInnen am Steuer wurde erst neulich in den deutschen Medien heiß diskutiert.
Der Diskurs entstand, da Unfallforscher der deutschen Versicherer verpflichtende Testfahrten für SeniorenInnen
forderten. "Eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zu stigmatisieren, halte ich nicht für sinnvoll",
stellt Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner klar. "Entscheidend für die Fahrtüchtigkeit
ist weniger das Alter, sondern eher der Gesundheitszustand", fügt Steinkellner hinzu. Dr. Walter Ratt,
der Obmann des oberösterreichischen Seniorenrings verweist darüber hinaus auf die Wichtigkeit der Mobilität
im Alter. "Bei der Debatte muss allen klar sein, dass besonders für ältere Menschen im ländlichen
Raum das Auto notwendig ist, um mobil zu bleiben und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen", so Ratt.
Nach wie vor sind Unachtsamkeit/Ablenkung und nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptursachen für tödliche
Unfälle. In beiden Bereichen zählen PensionistInnen nicht zu den Risikogruppen. Die Zahlen rechtfertigen
somit also nicht den hohen Aufwand, der für 'Senioren-Tests' notwendig wäre.
Bewusstseinsbildung, Seminare und Fortbildungen unterstützen die AutofahrerInnen bei der Selbsteinschätzung
und machen sie auf Gefahrenpotentiale aufmerksam. Auch seitens des Infrastrukturressorts werden daher bedarfsorientierte
Angebote hierfür gestellt. "Um die Sicherheit zu fördern, bieten wir ein speziell zugeschnittenes Fahrsicherheitstraining für Senioren an. Die Voraussetzungen
sind hierfür ein Wohnsitz in Oberösterreich sowie die Vollendung des 60. Lebensjahres. Der Besuch des
Fahrsicherheitstrainings bei den Partnern des Landes (ARBÖ, Fahrschule Hans Burgstaller, Fahrschule Steininger,
Fahrwelt GmbH und ÖAMTC) wird mit 25 Euro unterstützt und kann mittels elektronischem Bestellformular,
per E-Mail, telefonisch oder schriftlich angefordert werden", betont LR Steinkellner abschließend.
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