Bischof Schwarz und Superintendent Sauer betonen „ökumenisches Miteinander auf Augenhöhe“
Klagenfurt (pgk) - Sichtbares Zeichen der Ökumene: Zum offiziellen Auftakt des Jubiläumsjahres
„Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“ in Kärnten haben Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz und Superintendent
Mag. Manfred Sauer am Abend des 22.01. in der evangelischen Johanneskirche in Klagenfurt gemeinsam eine ökumenische
Wort-Gottes-Feier geleitet. Bei der liturgischen Feier im Beisein von Vertretern beider Kirchen sowie aus Politik,
Gesellschaft und dem Öffentlichem Leben betonten Bischof Schwarz und Superintendent Sauer das „gute und stabile
ökumenische Klima in Kärnten“. Gleichzeitig wurde gegenseitig die Bitte um Vergebung ausgesprochen.
Bischof Schwarz bezeichnete den gemeinsamen Auftakt zum Reformationsgedenken in Kärnten als „deutliches Zeichen
der gegenseitigen Wertschätzung“. Das Reformationsgedenken werde in einer Zeit begangen, die geprägt
sei von zahlreichen neuen religiösen Bewegungen einerseits und zunehmender Säkularisierung der Gesellschaft
andererseits. Es sei daher umso wichtiger, „das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen, gemeinsam die Glaubenskraft
der Menschen zu stärken und ein gemeinsames Glaubenszeugnis zu geben“, sagte Bischof Schwarz und dankte Superintendent
Sauer für „das ökumenische Klima der Offenheit, des Austausches, der Begegnung und des Gesprächs“.
Er sei, so der Kärntner Bischof, „froh und dankbar“, dass die Katholische und die Evangelische Kirche in Kärnten
„gemeinsam Christ-Sein leben, mit einer Stimme in unserer Gesellschaft sprechen und sich auch gemeinsam als christliche
Kirchen den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen stellen“. Ökumene bedeute, betonte
Bischof Schwarz, „sich gemeinsam um die Hebung des gesunkenen Grundwasserspiegels des Glaubens zu bemühen
und sich wechselseitig Impulse dafür zu geben“. In diesem Zusammenhang wies der Kärntner Bischof auch
auf die bildungs- und zivilisationsgeschichtlichen Errungenschaften der Reformation hin. Mit Blick auf „Missverständnisse,
Böswilligkeiten und Verletzungen“ gegenüber der Evangelischen Kirche in der Vergangenheit sprach Bischof
Schwarz die Bitte um Vergebung aus „für alle Kränkungen, die durch die Katholische Kirche geschehen sind“.
Superintendent Sauer dankte Bischof Schwarz für das „ökumenische Miteinander auf Augenhöhe“ und
verwies auf die vielen gemeinsamen Handlungsfelder von Evangelischer und Katholischer Kirche, wie zum Beispiel
im Sozialbereich in der Zusammenarbeit von Caritas und Diakonie in den Krankenhäusern und Seniorenheimen wie
auch in der Flüchtlingshilfe. Er sei, so der Superintendent, „froh darüber, wie viel in der ökumenischen
Weggemeinschaft gewachsen ist“. Er sei auch besonders dankbar, „dass es immer wieder gelungen ist, als christliche
Kirchen in Kärnten auch zu heiklen tagespolitischen Entwicklungen gemeinsam klar Stellung zu beziehen“. Mit
Blick auf die „dunklen und traurigen Kapitel der Aggression und des Zerstörungswillens, auf Versagen und schmerzvolles
und verlustreiches Gegeneinander, nicht nur im 30-jährigen Krieg, sondern auch in der Geschichte in Kärnten“
bat Superintendent Sauer um Vergebung „für Versäumnisse im ökumenischen Miteinander“. Vergebung
sei Voraussetzung für eine „echte ökumenische Begegnung“ und eröffne die Chance, „Fehler zu erkennen,
daraus zu lernen, umzukehren und immer wieder neu anzufangen“.
Von 13. bis 18. Februar 2017 leiten Bischof Schwarz und Superintendent Sauer gemeinsam eine ökumenische Fahrt
für Pfarrerinnen und Pfarrer beider Kirchen nach Rom.
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