Ökumenischer Auftakt zum
 Reformationsgedenkjahr in Kärnten

 

erstellt am
24. 01. 17
13:00 MEZ

Bischof Schwarz und Superintendent Sauer betonen „ökumenisches Miteinander auf Augenhöhe“
Klagenfurt (pgk) - Sichtbares Zeichen der Ökumene: Zum offiziellen Auftakt des Jubiläumsjahres „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“ in Kärnten haben Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz und Superintendent Mag. Manfred Sauer am Abend des 22.01. in der evangelischen Johanneskirche in Klagenfurt gemeinsam eine ökumenische Wort-Gottes-Feier geleitet. Bei der liturgischen Feier im Beisein von Vertretern beider Kirchen sowie aus Politik, Gesellschaft und dem Öffentlichem Leben betonten Bischof Schwarz und Superintendent Sauer das „gute und stabile ökumenische Klima in Kärnten“. Gleichzeitig wurde gegenseitig die Bitte um Vergebung ausgesprochen.

Bischof Schwarz bezeichnete den gemeinsamen Auftakt zum Reformationsgedenken in Kärnten als „deutliches Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung“. Das Reformationsgedenken werde in einer Zeit begangen, die geprägt sei von zahlreichen neuen religiösen Bewegungen einerseits und zunehmender Säkularisierung der Gesellschaft andererseits. Es sei daher umso wichtiger, „das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen, gemeinsam die Glaubenskraft der Menschen zu stärken und ein gemeinsames Glaubenszeugnis zu geben“, sagte Bischof Schwarz und dankte Superintendent Sauer für „das ökumenische Klima der Offenheit, des Austausches, der Begegnung und des Gesprächs“. Er sei, so der Kärntner Bischof, „froh und dankbar“, dass die Katholische und die Evangelische Kirche in Kärnten „gemeinsam Christ-Sein leben, mit einer Stimme in unserer Gesellschaft sprechen und sich auch gemeinsam als christliche Kirchen den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen stellen“. Ökumene bedeute, betonte Bischof Schwarz, „sich gemeinsam um die Hebung des gesunkenen Grundwasserspiegels des Glaubens zu bemühen und sich wechselseitig Impulse dafür zu geben“. In diesem Zusammenhang wies der Kärntner Bischof auch auf die bildungs- und zivilisationsgeschichtlichen Errungenschaften der Reformation hin. Mit Blick auf „Missverständnisse, Böswilligkeiten und Verletzungen“ gegenüber der Evangelischen Kirche in der Vergangenheit sprach Bischof Schwarz die Bitte um Vergebung aus „für alle Kränkungen, die durch die Katholische Kirche geschehen sind“.

Superintendent Sauer dankte Bischof Schwarz für das „ökumenische Miteinander auf Augenhöhe“ und verwies auf die vielen gemeinsamen Handlungsfelder von Evangelischer und Katholischer Kirche, wie zum Beispiel im Sozialbereich in der Zusammenarbeit von Caritas und Diakonie in den Krankenhäusern und Seniorenheimen wie auch in der Flüchtlingshilfe. Er sei, so der Superintendent, „froh darüber, wie viel in der ökumenischen Weggemeinschaft gewachsen ist“. Er sei auch besonders dankbar, „dass es immer wieder gelungen ist, als christliche Kirchen in Kärnten auch zu heiklen tagespolitischen Entwicklungen gemeinsam klar Stellung zu beziehen“. Mit Blick auf die „dunklen und traurigen Kapitel der Aggression und des Zerstörungswillens, auf Versagen und schmerzvolles und verlustreiches Gegeneinander, nicht nur im 30-jährigen Krieg, sondern auch in der Geschichte in Kärnten“ bat Superintendent Sauer um Vergebung „für Versäumnisse im ökumenischen Miteinander“. Vergebung sei Voraussetzung für eine „echte ökumenische Begegnung“ und eröffne die Chance, „Fehler zu erkennen, daraus zu lernen, umzukehren und immer wieder neu anzufangen“.

Von 13. bis 18. Februar 2017 leiten Bischof Schwarz und Superintendent Sauer gemeinsam eine ökumenische Fahrt für Pfarrerinnen und Pfarrer beider Kirchen nach Rom.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.evang-kaernten.at

 

 

 

 

 

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