Mayr: Bereits 2017 wird es maßgebliche Verbesserungen geben / S3 in den Pinzgau wird
ausgebaut
Salzburg (lk) - Erste Schritte zur Verbesserung der Verkehrssituation im Pinzgau präsentierten Verkehrslandesrat
Hans Mayr und Taxenbachs Bürgermeister Franz Wenger als Vorsitzender des Gemeindeverbands Öffentlicher
Personennahverkehr Pinzgau am 23.01. bei einem Informationsgespräch in Zell am See. "Die Verbesserung
des Angebots der S3 und der Ausbau des Kitzsteinhorn-Kreisverkehrs werden erste, rasch spürbare Verbesserungen
für die Verkehrssituation im Pinzgau bringen", ist Landesrat Mayr überzeugt.
Basis für die ersten Maßnahmen ist eine aktuelle Studie von Armin Mühlböck von der Universität
Salzburg zu den Pendlerströmen der Erwerbstätigen sowie der Schülerinnen und Schüler im Pinzgau
und in den Pinzgau. So zeigt die Studie, dass täglich rund 1.300 Personen aus dem Raum Unterpinzgau, dem Pongau
und auch aus dem Salzburger Zentralraum vorwiegend nach Zell am See oder nach Saalfelden einpendeln. Der überwiegende
Teil der Pendlerinnen und Pendler aus diesem Raum steuert den Schulstandort oder den Arbeitsmarkt Zell am See an.
"Das sind rund 30 Prozent der täglich nach Zell am See einpendelnden Personen. Daraus lässt sich
ableiten, dass eine Verbesserung des Angebots auf der S-Bahnlinie 3 eine wirksame Maßnahme ist, um Pendlerinnen
und Pendler zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu bewegen", so Mühlböck.
Die Studie dient als Grundlage für weitere Maßnahmen zum Ausbau des Schienenverkehrs und wurde vom Gemeindeverband
Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Pinzgau unter Obmann Franz Wenger in Auftrag gegeben und aus dem
Ressort von Landesrat Hans Mayr mitfinanziert.
"Die Studie ist Basis für die Planung und Erarbeitung von Maßnahmen zur Verkehrsgestaltung im Pinzgau
und liefert damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Raums. Zudem wurde die Erstellung
eines strategischen Verkehrskonzepts 'Pinzgau Mobil' in Auftrag gegeben. Ziel des bereits gestarteten Planungsprozesses
und der laufenden Arbeiten ist die Sicherstellung der Mobilitätsvoraussetzungen für die Gesamtbevölkerung
des Pinzgaus, die Entwicklung und Absicherung des Wirtschaftsstandorts Pinzgau sowie eine effektive Lenkung des
Verkehrsaufkommens im Tourismus.
Nach einer gemeinsamen Sitzung mit Verkehrslandesrat Mayr, Vertreterinnen und Vertretern des ÖPNV Pinzgau
und dem Salzburger Verkehrsverbund wurden heute folgende Ergebnisse vorgestellt:
Ausbau Bahnverkehr hat Priorität / Den Pinzgau mit S3 verknüpfen
Die Ergebnisse der Studie sprechen eine klare Sprache. Die nächsten Maßnahmen zur Verbesserung des Angebots
im öffentlichen Verkehr sollen sich auf die Schiene konzentrieren. Die Ergebnisse bieten auch eine wichtige
Entscheidungsgrundlage zum Thema S-Bahn Pinzgau. Die Studie zeigt deutlich, dass das bestehende Bahn-Angebot im
Pinzgau mit dem erfolgreichen Konzept der S3 verknüpft werden soll. Die bisher immer wieder diskutierte Variante
einer eigenen Binnen-S-Bahn-Pinzgau zwischen Saalfelden und Bruck-Fusch hat eine deutlich geringere Wirkung.
Das neue Konzept sieht vor, dass der Pinzgau ab Saalfelden künftig direkt an die bestehende S3 angeknüpft
wird. In der Gegenrichtung werden die von Freilassing über Salzburg, Golling und Schwarzach kommenden Züge
direkt bis nach Saalfelden weitergeführt. Die Züge werden in allen Haltestellen stehenbleiben. So gibt
es nicht nur im Pinzgau, sondern auch zwischen Pinzgau und Pongau neue lokale Reisemöglichkeiten mit der Bahn.
Mit den neuen S-Bahn-Zügen gibt es pro Stunde mindestens eine Regionalbahnverbindung zwischen Schwarzach und
Saalfelden. Die Gespräche mit den ÖBB über eine rasche Umsetzung laufen bereits.
"Mein klares Ziel ist es, dass die Umsetzung des neuen Konzepts der Verlängerung der S3 bis nach Saalfelden
mit dem kommenden Fahrplanwechsel im Dezember 2017 erfolgt", erklärte Landesrat Hans Mayr.
Neue Haltestelle Schüttdorf
Eine weitere Verbesserung würde der Bau einer neuen Haltestelle für den Zeller Ortsteil Schüttdorf
bedeuten. Für die geeignetste Positionierung dieser neuen Haltestellte (Sochor-Gelände, Porsche-Allee
oder Tischlerhäusl) fehlen noch wichtige Entscheidungsgrundlagen. Als Basis für die Errichtung der neuen
Haltestelle muss die Stadt Zell am See ein Nahverkehrs-, Erschließungs- und Mobilitätskonzept erarbeiten.
Erst dann kann in Abstimmung mit den ÖBB und dem Land Salzburg über weitere Schritte entschieden werden.
Die Optimierung des Fahrplans lässt sich aber bereits mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 durchführen
und wird aufgrund der Studienergebnisse maßgebliche Verbesserungen für das Angebot im öffentlichen
Verkehr bringen. Inwieweit es zu einer Reduzierung des Individualverkehrs kommt, hängt davon ab, wie die Pendlerinnen
und Pendler dieses neue Angebot annehmen.
S3-Verdichtung bereits begonnen
Das Land Salzburg hat als ersten Schritt mit dem Fahrplanwechsel 2016/2017 bei den ÖBB zwei zusätzliche
Zugpaare für den Pinzgau bestellt. "Die Züge sind die erste Maßnahme für eine lange geforderte
Verbesserung des Verkehrsangebots im Pinzgau", erklärte Landesrat Mayr. "Die vier Züge bringen
im Pinzgauer Binnenverkehr zwischen den Stationen Schwarzach-St. Veit und Saalfelden zusätzliche Fahrtmöglichkeiten
mit der S-Bahn. Gleichzeitig verknüpfen die neuen Züge als Verlängerung der bestehenden S3 die Regionen
Zentralraum, Pongau und Pinzgau direkt miteinander. Damit werden 46.000 zusätzliche Zugkilometer pro Jahr
geschaffen. Dies ist ein weiterer Schritt in der Umsetzung eines integrierten Gesamtfahrplans von Land Salzburg
und dem Verkehrsverbund", so Mayr.
Kitzsteinhorn-Kreisverkehr wird noch vor dem Sommer ausgebaut
Der Bereich vom Kreisverkehr Maximarkt bis zum Tunnelportal Schmittentunnel in Zell am See wurde im Herbst umfassend
untersucht. Die Analyse ergab, dass aufgrund der Sperre der Bruckbergkreuzung ein Verlagerungsverkehr auf den Kitzsteinhorn-Kreisverkehr
stattgefand. Dieser hat die massiven Rückstauungen im vergangenen Sommer ausgelöst. Nun wurde die Kreuzung
Bruckberg wieder geöffnet, der Kitzsteinhorn-Kreisverkehr an der B311 Pinzgauer Straße im Zeller Stadtteil
Schüttdorf soll noch vor dem Sommer auf zwei Spuren ausgebaut werden. Die Vorarbeiten dazu laufen bereits,
der Bau soll vor dem Sommerverkehr fertiggestellt sein. Als weitere Maßnahme ist die Entlastungsstraße
Schüttdorf im Anschluss an das Hochwasserschutzprojekt geplant.
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