Lkw-Sicherheit: Leichtfried fordert EU-weit
 verpflichtende Rundum-Kameras

 

erstellt am
06. 02. 17
13:00 MEZ

Österreich, Deutschland, Frankreich und fünf weitere Länder unterzeichnen gemeinsamen Brief an EU-Kommission - Vorschlag für einheitliche Sicherheitsstandards für Lkw muss 2017 kommen
Brüssel/Wien (bmvit) - Auf Initiative von Verkehrsminister Jörg Leichtfried fordern acht Länder einheitliche Standards im Bereich der Fahrzeugsicherheit: Neue Technologien wie Rundum-Kameras sollen vor allem für die Risikogruppe Lastkraftwagen (Lkw) eine verbesserte direkte Sicht bringen. "Ein großes Problem bei Lkw ist der tote Winkel. Kleinere Verkehrsteilnehmer wie Autos, Motorräder, Fußgängerinnen oder Fußgänger werden übersehen, mit verheerenden Folgen. Auf Europas Straßen sind Lkw unterwegs, die einen blinden Fleck von über drei Metern haben. Und das obwohl die besten Lkw-Modelle bereits einen kompletten Rundumblick gewährleisten. Hier braucht es einheitliche Standards in ganz Europa", betont der Verkehrsminister. Die Europäische Union (EU) überarbeitet derzeit die Verkehrssicherheitsanforderungen für Fahrzeuge. Gemeinsam mit seinen EU-Amtskollegen und -kolleginnen fordert Leichtfried die Europäische Kommission auf, noch heuer konkrete Vorschläge vorzulegen. Das soll dazu beitragen, die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 in ganz Europa zu halbieren. Im vergangenen Jahr kamen auf Europas Straßen rund 26.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, etwa 4.000 davon bei Unfällen mit Lkw.

Die Fahrzeuge am Markt variieren sehr stark, was die Sichtverhältnisse angeht. Die schlechtesten Lkw-Modelle haben mehrere tote Winkel von jeweils bis zu 1,90 Metern, andere haben gar keinen. Für eine umfassende direkte Sicht werden entweder schon bei der Produktion Fahrzeugkabinen eingebaut, die einen Rundumblick ermöglichen, oder die Lkw im Nachhinein mit Kamerasystemen ausgerüstet. "Neue Technologien wie 360-Grad-Bordkameras helfen tödliche Unfälle mit Fußgängern oder Radfahrern zu verhindern", so der Verkehrsminister, der dazu in Österreich ein Pilotprojekt ins Leben gerufen hat. 15 Lkw und Busse werden dabei mit einem Assistenzsystem ausgestattet, das den Lenkerinnen und Lenkern Rundumsicht ermöglicht und vor Kollisionen mit Autos, Radfahrerinnen und Fußgängern warnt.

Unterzeichnet haben den am Freitag versendeten Brief an die EU-Binnenmarktkommissarin Elzbieta Bienkowska neben Österreich auch die EU-Länder Frankreich, Deutschland, Italien, Irland, Luxemburg, die Niederlande und Belgien.

 

 

 

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