Österreich, Deutschland, Frankreich und fünf weitere Länder unterzeichnen gemeinsamen
Brief an EU-Kommission - Vorschlag für einheitliche Sicherheitsstandards für Lkw muss 2017 kommen
Brüssel/Wien (bmvit) - Auf Initiative von Verkehrsminister Jörg Leichtfried fordern acht Länder
einheitliche Standards im Bereich der Fahrzeugsicherheit: Neue Technologien wie Rundum-Kameras sollen vor allem
für die Risikogruppe Lastkraftwagen (Lkw) eine verbesserte direkte Sicht bringen. "Ein großes Problem
bei Lkw ist der tote Winkel. Kleinere Verkehrsteilnehmer wie Autos, Motorräder, Fußgängerinnen
oder Fußgänger werden übersehen, mit verheerenden Folgen. Auf Europas Straßen sind Lkw unterwegs,
die einen blinden Fleck von über drei Metern haben. Und das obwohl die besten Lkw-Modelle bereits einen kompletten
Rundumblick gewährleisten. Hier braucht es einheitliche Standards in ganz Europa", betont der Verkehrsminister.
Die Europäische Union (EU) überarbeitet derzeit die Verkehrssicherheitsanforderungen für Fahrzeuge.
Gemeinsam mit seinen EU-Amtskollegen und -kolleginnen fordert Leichtfried die Europäische Kommission auf,
noch heuer konkrete Vorschläge vorzulegen. Das soll dazu beitragen, die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 in
ganz Europa zu halbieren. Im vergangenen Jahr kamen auf Europas Straßen rund 26.000 Menschen bei Verkehrsunfällen
ums Leben, etwa 4.000 davon bei Unfällen mit Lkw.
Die Fahrzeuge am Markt variieren sehr stark, was die Sichtverhältnisse angeht. Die schlechtesten Lkw-Modelle
haben mehrere tote Winkel von jeweils bis zu 1,90 Metern, andere haben gar keinen. Für eine umfassende direkte
Sicht werden entweder schon bei der Produktion Fahrzeugkabinen eingebaut, die einen Rundumblick ermöglichen,
oder die Lkw im Nachhinein mit Kamerasystemen ausgerüstet. "Neue Technologien wie 360-Grad-Bordkameras
helfen tödliche Unfälle mit Fußgängern oder Radfahrern zu verhindern", so der Verkehrsminister,
der dazu in Österreich ein Pilotprojekt ins Leben gerufen hat. 15 Lkw und Busse werden dabei mit einem Assistenzsystem
ausgestattet, das den Lenkerinnen und Lenkern Rundumsicht ermöglicht und vor Kollisionen mit Autos, Radfahrerinnen
und Fußgängern warnt.
Unterzeichnet haben den am Freitag versendeten Brief an die EU-Binnenmarktkommissarin Elzbieta Bienkowska neben
Österreich auch die EU-Länder Frankreich, Deutschland, Italien, Irland, Luxemburg, die Niederlande und
Belgien.
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