Männer holen bei Lebenserwartung
 gegenüber Frauen in Salzburg leicht auf

 

erstellt am
06. 02. 17
13:00 MEZ

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bösartige Neubildungen sind nach wie vor die beiden häufigsten Todesursachen, führen jedoch seltener zum Ableben als noch vor zehn Jahren
Salzburg (lk) - Im Jahr 2015 konnte eine neugeborene Salzburgerin bei gleichbleibenden Sterbewahrscheinlichkeiten wie in ihrem Geburtsjahr damit rechnen, durchschnittlich 84,6 Jahre alt zu werden. Ein gleichaltriger Salzburger hatte mit 79,6 Jahren eine um fünf Jahre kürzere Lebenserwartung. Zehn Jahre zuvor lag sie noch bei 82,3 beziehungsweise 76,8 Jahren. Die Differenz betrug also noch 5,5 Jahre.

1970 geborene Salzburgerinnen und Salzburger konnten zum Zeitpunkt ihrer Geburt mit durchschnittlich 73,9 beziehungsweise 67,8 Lebensjahren rechnen, der Überhang der weiblichen Lebenserwartung betrug also 6,1 Jahre. Aktuelle Prognosen schätzen, dass die Lebenserwartung der Männer in 20 Jahren nur noch vier und in 50 Jahren nur noch drei Jahre unter der der Frauen liegt. Dies berichtete die Landesstatistik unter der Leitung von Gernot Filipp am 06.02.

Ausländische Männer leben länger als österreichische
Während bei den Frauen 2015 die Lebenserwartung bei der Geburt unabhängig von der Herkunft 84,6 Jahre betrug, ist die Lebenserwartung bei den Männern mit ausländischer Herkunft mit 80,3 Jahren um 0,8 Jahre höher als die der Männer mit österreichischer Herkunft mit 79,5 Jahren. Eine Person ist österreichischer Herkunft, wenn sie in Österreich geboren wurde und die österreichische Staatsangehörigkeit besitzt. Wurde eine Person im Ausland geboren oder besitzt eine ausländische Staatsbürgerschaft, hat sie eine ausländische Herkunft.

Männer bei allen Todesursachengruppen stärker gefährdet als Frauen
Eine österreichweite Untersuchung der Differenz der Lebenserwartung von Männern und Frauen abhängig von der Todesursache ergab, dass von den auch österreichweit geltenden fünf Jahren 1,5 Jahre auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 1,2 Jahre auf bösartige Neubildungen fallen. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Lebenserwartungsdifferenz dadurch zustande kommt, dass die Männer häufiger an Herz-Kreislauf-Problemen und Krebs sterben als Frauen. Auch in allen anderen Todesursachengruppen sind Männer stärker gefährdet als Frauen. So senken die Sterbefälle aufgrund von Verletzungen und Vergiftungen die Lebenserwartung der Männer gegenüber die der Frauen um 0,8 Jahre, bei den Krankheiten der Atmungsorgane und denen der Verdauungsorgane sind es jeweils 0,3 Jahre.

Zwei Drittel starben an Herz-Kreislauf-Krankheiten und bösartigen Neubildungen
4.517 Salzburgerinnen und Salzburger sind im Jahr 2015 verstorben. 38,6 Prozent davon erlagen Herz-Kreislauf-Krankheiten, 24,1 Prozent starben an bösartigen Neubildungen, 7,1 Prozent erlitten tödliche Verletzungen oder Vergiftungen, und bei 5,8 Prozent führten Krankheiten der Atmungsorgane zum Tod. Während bei den unter 40-Jährigen tödliche Verletzungen die Todesursache Nummer eins darstellten, war bei den 40- bis unter 80-Jährigen Krebs die häufigste Todesursache. Erst bei den 80-Jährigen und Älteren, die aber 56 Prozent aller Todesfälle betraf, waren Herz-Kreislaufprobleme Hauptgrund für das Ableben.

Im Laufe der Jahre verschieben sich die Todesursachen deutlich
Um Aussagen darüber treffen zu können, wie sich die Todesursachen über die Jahre hinweg verändert haben, muss man zunächst den demografischen Aspekt der älter werdenden Bevölkerung herausrechnen. Das geschieht mithilfe einer sogenannten Standardbevölkerung, die über die Jahre hinweg unverändert bleibt und anhand der man über die Sterbewahrscheinlichkeiten der jeweiligen Jahre altersstandardisierte Raten, die sich dann vergleichen lassen, ermittelt.

So wären von dieser Standardbevölkerung von 100.000 Personen im Jahr 2015 917 Menschen verstorben. 2005 wären es noch 1.074 Sterbefälle gewesen, 1970 sogar 2.081 Sterbefälle. Herz-Kreislauf-Probleme sind zwar nach wie vor die häufigste Todesursache, führten über die Jahre aber immer seltener zum Tod. 1970 wären – wieder an der Standardbevölkerung gemessen – 51,4 Prozent verstorben, 2005 44,7 Prozent und 2015 nur noch 39,6 Prozent. Der Anteil an Todesfällen aufgrund von bösartigen Neubildungen stieg dagegen von 16,8 Prozent im Jahr 1970 auf 24,7 Prozent im Jahr 2005, war seither jedoch wieder rückläufig und betrug im Jahr 2015 23,3 Prozent. Deutlich zugenommen hat dagegen beispielsweise der Anteil an Todesfällen aufgrund von psychischen Krankheiten, darunter vor allem Demenz (von 0,2 Prozent im Jahr 1970 auf 2,1 Prozent im Jahr 2015) und Alkoholstörungen (von 0,1 auf 0,5 Prozent), und aufgrund von Krankheiten des Nervensystems, darunter Morbus Parkinson (von 0,2 auf 1,2 Prozent) und Alzheimer (von 0,4 auf 1,2 Prozent).

Weitere interessante Auswertungen zur Bevölkerungsentwicklung im Land Salzburg können im Bericht "Bevölkerung Land Salzburg, Stand und Entwicklung 2016" nachgeschlagen werden.

 

 

 

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