Um offene Fragen zur Tourismusreform aus dem Weg zu räumen, hat sich LH Kompatscher mit
Tourismustreibenden des Eggentals getroffen.
Karneid/Bozen (lpa) - Am Nachmittag des 01.02. war Landeshauptmann Arno Kompatscher bei einer Versammlung
von Eggentaler Tourismustreibenden im Kultursaal in Karneid, zu der Eggentaler Tourismusverband, die zugehörenden
Tourismusvereine, die Tourismusreferenten der Gemeinden und die Bezirksgemeinschaft geladen hatte. Der Landeshauptmann
wurde vom Präsidenten der IDM, Thomas Aichner, begleitet.
Es war das Anliegen der Gastgeber, dass die Tourismustreibenden des touristisch geprägten Tales mit Landeshauptmann
und Tourismuslandesrat Kompatscher über das Projekt „Zukunft Tourismus“, also die Reorganisation der Tourismusstrukturen,
diskutierten und sich näher darüber informieren könnten. Bekanntlich werden in knapp einem Jahr
an die Stelle der zehn bisherigen Tourismusverbände drei regionale Destinationsmanagementeinheiten (DME) treten.
„Es geht um das gemeinsame Ziel, ohne weitere Tourismusabgaben die Schlagkraft der Tourismuswerbung zu erhöhen“,
erinnerte der Landeshauptmann. Südtirol genieße zwar die Vorteile einer starken Marke mit all ihren
Vorzügen, die dahinter zu finden sind. Diese sind eine einmalige Landschaft, eine sehr gute familiengeführte
Hotellerie, ein hohes kulinarisches Niveau, beste Infrastrukturen und auch sonst ein attraktives Angebot. „Doch
Südtirol ist noch zu wenig bekannt. Dies waren die Erkenntnisse aus unterschiedlichen Studien“, sagte der
Landeshauptmann. Ein Grund sei mit Sicherheit, dass zu viele Ressourcen in Strukturen gebunden seien und zu wenig
in die Produktentwicklung sowie in ein zielgerichtetes und abgestimmtes Marketing investiert wird.
Als nachteilig erwiesen sich auch die mehreren Ebenen, die eine Kommunikation wischen der SMG und heutigen IDM
und den Tourismusvereinen und Leistungsträgern erschwerte.
„Mit dem neuen Modell wird sich dies anders“, erklärte der Landeshauptmann. Tourismusverbände und -vereine
hätten an der Neuausrichtung mitgearbeitet, die nun auf den Weg gebracht ist. „Derzeit schaffen wir dafür
die gesetzlichen Voraussetzungen. Parallel ist die IDM gemeinsam mit den zuständigen Akteuren der Tourismustreibenden
dabei, das Projekt umzusetzen. „Wichtig ist nun, dass wir uns nicht an unsere bisherigen Strukturen klammern, sondern
unsere Ressourcen so einsetzen, dass wir gemeinsam touristische Produkte entwickeln, diese bestmöglich bewerben
und das Angebot, das der Gast dann vorfindet, dementsprechend stimmig gestalten.“
Bisherige Tourismusorganisationen zu veränderungsresistent
Auch der IDM-Präsident ist überzeugt, dass das alte Südtiroler Tourismussystem nicht mehr zeitgemäß
sei. „Solche mehrschichtigen Strukturen sind sehr veränderungsresistent. Das ist problematisch im touristischen
Marketing, weil sie es verhindern, schnell reagieren zu können“, sagte Aichner. Eine der Kernaufgaben der
Strukturreform sei es daher gewesen, in Zukunft den Lebensraum entsprechend den Anforderungen der Basis, sprich
der Tourismustreibende, entwickeln zu können. „Dementsprechend können wir dann gemeinsam Südtirol
als den begehrtesten Lebensraum Europas vermarkten“, sagte Aichner. „Der Schlüssel liegt in der direkten Verbindung
zwischen IDM und den Tourismusvereinen und in den Entscheidungen. Dementsprechend sind auch die neue Struktur und
die Entscheidungsprozesse und Gremien aufgebaut.“ Es gebe viele motivierte Mitarbeiter bei IDM und in den Tourismusvereinen
und -verbänden, deren Wissen und Kompetenzen gebraucht würden. „Es braucht aber die positive Grundhaltung
für den Wandel.“
Landeshauptmann Kompatscher und Thomas Aichner beantworteten die unterschiedlichen Fragen aus dem Publikum und
stellten sich auch der Diskussion. „Es war gut, dass ich mir Zeit nehmen konnte, um den Austausch über dieses
wichtige Thema möglich zu machen. So verstehen alle, welche richtigen Prinzipien hinter der Reform stehen
und dass es um die Stärkung unseres Tourismus geht“, sagte im Anschluss der Landeshauptmann.
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