Spannender Dokumentationsfilm und lebhafte Diskussion beim ersten Cineclub des ÖKF London
in diesem Jahr.
London/Wien (bmeia) - Der erste Cineclub 2017 des Österreichischen Kulturforums London brachte am 17.Jänner
Wolfgang Konrad und Clemens Stachel, zwei der drei Filmemacher der Dokumentation „Golden Genes“, nach London und
bot eine Plattform für eine spannende Diskussion im Bereich der Verschmelzung von Kunst und Wissenschaft.
Das Filmprogramm 2017 eröffnete mit einem Spezialprogramm aus Dokumentationen und Filmen, die sich aufgrund
ihres zum Teil utopischen Charakters der Thematik „Brave New World“ zuordnen lassen. Der Schwerpunkt dieser Cineclub
Serie liegt auf Technologie und medizinischem Fortschritt, Globalisierung und Zukunftsszenarien. „Golden Genes“
- eine Dokumentation über die Sammlung botanischer, tierischer und menschlicher DNA - wirft wichtige Fragen
auf. Während der Beginn der Dokumentation noch relativ neutral erscheint, wird ein wenig später eine
Richtung eingeschlagen, die die ZuschauerInnen zum Denken anregt: Warum strebt der Mensch danach, alles zu erfassen,
zu katalogisieren, zu analysieren? Wo liegen die Grenzen, und was ist die Motivation hinter dem Erfassungswahn?
Was ist der Nutzen, welche Risiken entstehen? „Golden Genes“ versteht es gekonnt, dem/der ZuschauerIn Spielraum
zu lassen, sich selbst über diese Fragen eine Meinung zu bilden. Was dem Filmteam besonders gelungen ist,
war WissenschaftlerInnen zu finden, die einen disziplinübergreifenden Zugang zur Thematik haben.
Die dem Film folgende Q&A mit Wolfgang Konrad, Clemens Stachel und KF-London Filmkurator Fritz Urschitz bot
dem Publikum die Möglichkeit, das Gesehene kritisch zu reflektieren, wodurch sich eine lebhafte Diskussion
ergab. Besonders erfreulich war, dass eine der Hauptprotagonistinnen der Dokumentation, Ann Clark, Gründerin
von Frozen Ark, University of Nottingham, im Publikum war. Sie betonte, wie wichtig es ist, „Golden Genes“ möglichst
vielen Menschen zugänglich zu machen und damit zu demonstrieren, wie unerlässlich eine Verbindung von
Wissenschaft und Kunst für die Menschheit ist. Der Erfolg des Filmabends und dieser Gedanke von Ann Clark,
der das perfekte Schlusswort zum Abend bot, regte das Österreichische Kulturforum London an, die bereits bestehende
Idee eines Schwerpunkts von „Art & Science“ weiterzudenken und damit ein spannendes Programm zu gestalten.
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