LR Rauch: "Rolle des Landes als aktiver Partner weiter festigen"
Bregenz (vlk) - Eine strategische Neuausrichtung des Landes in der Entwicklungs- zusammenarbeit hat Landesrat
Johannes Rauch am 30.01. in Bregenz präsentiert. Zu den wichtigsten Weiterentwicklungen zählen die Auswahl
des Schwerpunktlandes Burkina Faso in Vorarlbergs Entwicklungszusammenarbeit, ein Fördersystem auf drei Ebenen
sowie die Stärkung von Austausch und Vernetzung zwischen einzelnen Akteurinnen und Akteuren. Rund 70 Fachleute,
die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind, waren der Einladung des Landes gefolgt.
"Mit der Neuausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit wollen wir uns von Landesseite aktiv einbringen - sowohl
bei der Umsetzung von Projekten, als auch bei der Förderung der Professionalisierung und des fachlichen Austausches",
betonte Landesrat Rauch im Rahmen der Präsentation. Weiterhin gelte der Grundsatz "Hilfe zur Selbsthilfe":
Mit gezielter Unterstützung und Projektpartnerinnen und Projektpartnern vor Ort sollen Menschen in wirtschaftlich
benachteiligten Gebieten dabei unterstützt werden, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, erklärte
Rauch.
Schwerpunktland Burkina Faso
Eine grundlegende Neuerung betrifft die Wahl eines Schwerpunktlandes innerhalb der Entwicklungszusammenarbeit.
"Indem wir unsere Kräfte in einem Land bündeln, können wir Vorarlbergs Stärken im Partnerland
langfristig einbringen und die Situation der Bevölkerung vor Ort nachhaltig verbessern", erklärt
Landesrat Rauch. Als Schwerpunktland wurde Burkina Faso gewählt. Der westafrikanische Staat zählt zu
den ärmsten Ländern der Welt. In Kooperation mit Vorarlberg Know-How-Trägern soll das gegenseitige
Lernen und der Austausch zwischen den beiden Ländern gefördert werden. 50 Prozent der Fördergelder
im Bereich Entwicklungszusammenarbeit werden in Kooperation mit der Österreichischen Entwicklungszusammenrbeit
(ADA) in verschiedenen Projekten im Partnerland Burkina Faso umgesetzt.
Förderung auf drei Ebenen
Ebenfalls präsentiert wurde ein neues Fördersystem, das Projekte und Initiativen auf drei Ebenen
unterstützt. Die erste Ebene betrifft die Förderung von längerfristigen Projekten über drei
Jahre. Sie werden mit je bis zu 100.000 Euro unterstützt. Die vom Land Vorarlberg organisierte Ausschreibung
soll ein- bis zweimal jährlich stattfinden und richtet sich an nachhaltige Projekte von größeren
Partnerorganisationen.
Die zweite Ebene zielt auf mittelfristige Projekte mit einer Laufzeit von einem Jahr. Sie werden mit bis zu
10.000 Euro gefördert. Bewerben können sich Vereine und Organisationen, die bereits Erfahrungen in der
Entwicklungszusammenarbeit gesammelt haben.
Auf der dritten Ebene werden Kleininitiativen gefördert. Dazu zählen Projekte von kleineren Partnerinnen
und Partnern wie Firmenweihnachtsaktionen, Initiativen von Schulklassen, Pfarrbazaren, Gemeinden oder Einzelpersonen.
Im Rahmen dieser Förderung verdoppelt das Land Spendeneinnahmen von 1.000 bis maximal 2.500 Euro. Pro Antragstellung,
Land und Jahr ist jeweils eine Förderung möglich.
Vernetzung und Austausch
Einen weiteren Schwerpunkt in der neuen Ausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit legt das Land auf Vernetzung
und Bildung. Schulungen, Diskussionsrunden und Vernetzungstreffen sollen den fachlichen Austausch zwischen den
einzelnen Akteurinnen und Akteure sowie Partnerorganisationen in der Entwicklungszusammenarbeit fördern. Darüber
hinaus wird die bewährte Katastrophenhilfe des Landes auch in Zukunft fortgesetzt.
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