LHStv.in Prettner stellte Projekt gegen Cybermobbing an Kärntner Schulen vor – Start am
„Safer Internet Day" (7. Februar) – Frauenpolitik 2017 steht unter Aspekt „Frauen und Gesundheit“
Klagenfurt (lpd) - Gesundheitsprobleme – von Stress bis zu drohendem Burnout – sind in den Kärntner
Frauenberatungsstellen die mit Abstand am häufigsten angesprochenen Themen. „Aus diesem Grund hat das Kärntner
Frauenreferat das Jahr 2017 unter den Aspekt ,Frauen und Gesundheit‘ gestellt“, informierte Gesundheitsreferentin
LHStv.in Beate Prettner am 30.01. im Rahmen einer Pressekonferenz.
Zwölf Maßnahmen sind bereits fixiert. Offiziell gestartet wird der Maßnahmenkatalog mit dem Projekt
gegen Cybermobbing am Safer Internet Day (7. Februar). Ein Projekt, das Prettner besonders am Herzen liegt: „Gesundheit
meint nicht nur körperliches, sondern auch seelisches Wohlbefinden. Über social media sind heutzutage
vor allem junge Menschen immer mehr Einflüssen ausgesetzt, die sie unter Druck setzen, sie negativ beeinflussen,
ihre Psyche belasten“, so die Gesundheitsreferentin. Gemeinsam mit dem Mädchenzentrum Klagenfurt als Projekt-Beauftragte
bietet das Frauenreferat daher Kärntner Schulen ein Trainings- und Workshop-Angebot, das Mädchen und
Burschen, aber auch deren Eltern fit machen soll für die „gesunde“ Auseinandersetzung mit dem „digitalen Overflow“.
Das Angebot richtet sich an Klassen ab der 7. Schulstufe. Die HAK Völkermarkt und das Schulzentrum Velden
gehen als erste an den Start.
„Entwickelt wurde das Cybermobbing-Projekt aufgrund ganz konkreter Erfahrungswerte“, erklärte Christine Erlach,
Leiterin des Mädchenzentrums Klagenfurt. „Es gibt mehr Mädchen als man denkt, die die Schule aufgrund
von Cybermobbing schmeißen wollen.“ Die virtuelle Welt sei ein Teil unserer Realität; es gäbe nicht
eine Gesellschaft und eine Medienwelt, sondern eine medialisierte Gesellschaft. Ziel des Projektes sei es, bei
den Jugendlichen „Denkprozesse auszulösen“, so die Trainer Martina Kugi vom Mädchenzentrum und Stefan
Nestler von der Universität Klagenfurt.
Abgesehen von Gewaltphänomen auf diversen Foren seien auch zunehmend bildorientierte Plattformen zu beobachten,
die vor allem Mädchen wieder in stereotype Rollenbilder zwingen würden, erläuterten die beiden Experten.
Der erste Durchgang des Projektes ist bis November geplant - rund um die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ wird
Bilanz gezogen.
Als Vorzeigeprojekt bezeichnete die Frauenreferentin das im Sommer startende Projekt „Zeit für mich, Zeit
für dich“: „Wir ermöglichen damit pflegenden Familienangehörigen regelmäßig freie Nachmittage.
Den zu pflegenden Menschen wird ein durchorganisierter Tag geboten, das beginnt bei der Hausabholung, geht über
ein Veranstaltungsprogramm und endet mit der Heimbringung“, erklärte die Frauenbeauftragte Michaela Slamanig.
Für die Organisation und Durchführung werden bereits vorhandene Strukturen zusammengeführt und koordiniert
genützt. Als weitere Schwerpunkte des Frauen-Jahresprogrammes präsentierte Slamanig den „Girls day mini“,
der ein maßgeschneidertes Angebot für Kindergartenkinder bietet. Der internationale Frauentag steht
heuer unter dem Motto „Sei einzig, nicht artig“. Im Herbst erscheint nach 2011 der zweite Kärntner Frauenbericht;
außerdem werden in den Bezirken das ganze Jahr über „Frauen-Tage“ rund um das Thema Gesundheit sowie
Vernetzungstreffen zum Thema Gewaltschutz abgehalten. „Der Maßnahmenkatalog ist sehr vielfältig und
schließt alle Lebensbereiche ein“, so Prettner.
|