WKÖ-Buchmüller: „Mehr Beschäftigte, mehr Absatz“ – Nominelles Umsatzplus im
Einzelhandel - Online und stationär gemeinsam: +1% - 1.600 zusätzliche Jobs, damit beschäftigt der
Einzelhandel mehr Menschen denn je
Wien (pwk) - „Eine stabile Entwicklung zeichnete den österreichischen Einzelhandel auch im abgelaufenen
Jahr 2016 aus“, sagte Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ), anlässlich der Präsentation der Einzelhandels-Bilanz 2016 am 31.01 vor Journalisten. Laut
Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria, durchgeführt im Auftrag der Bundesparte, betrug das nominelle
Umsatzplus 0,9 Prozent. „Das ist ein annehmbares Ergebnis“, so der Branchensprecher des heimischen Handels.
Umsatzwachstum im österreichischen Internet-Einzelhandel 2016: +4 Prozent
"Der österreichische Internet-Einzelhandel hat sich auch 2016 deutlich dynamischer als der stationäre
Einzelhandel entwickelt“, führt Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel der WKÖ,
aus. Die Wachstumsdynamik der vergangenen Jahre flacht 2016 jedoch auch hier ab: Nach einem nominellen Umsatzplus
von 7 Prozent im Jahr 2015 kann 2016 ein Online-Wachstum von 4 Prozent erzielt werden. In Summe ist im Gesamtjahr
2016 der Brutto-Jahresumsatz im österreichischen Internet-Einzelhandel um rund 100 Millionen Euro auf etwa
3,4 Milliarden Euro gestiegen und erreicht damit knapp 5 Prozent des Einzelhandelsvolumens in Österreich.
1 Prozent Umsatzplus 2016 stationär und online 2016
Bundesspartengeschäftsführerin Iris Thalbauer erläutert weiter: „Die Dynamik im Internet-Einzelhandel
verstärkt auch 2016 das konjunkturelle Wachstum im gesamten Einzelhandel, also stationär und online:
Rechnet man zur nominellen Umsatzsteigerung von 0,9 Prozent im stationären Einzelhandel 2016 den Anstieg im
Internet-Einzelhandel von 4 Prozent hinzu, liegt das nominelle Umsatzplus gesamt bei +1 Prozent. In absoluten Zahlen
bedeutet das ein Umsatzwachstum im gesamten Einzelhandel von rund 700 Millionen Euro.“
Prognosen bestätigt: Weihnachtsgeschäft mit +0,5 Prozent (wie schon 2014 und 2015) auch 2016 stabil
Dazu beigetragen hat auch eine stabile Entwicklung im Weihnachtsgeschäft, wie Bundesspartengeschäftsführerin
Iris Thalbauer ausführt: „Wie in den Jahren 2014 und 2015 steigen auch 2016 die Weihnachtsumsätze im
heimischen Einzelhandel um 0,5 Prozent. Damit bestätigt sich unsere Zwischenbilanz zum Weihnachtsgeschäft
bis zum vierten Advent-Einkaufssamstag 2016. Zurückzuführen ist das leichte Umsatzwachstum wie in den
vergangenen Jahren aufsteigende Online-Verkäufe.“ In Summe sind die Weihnachtsumsätze im heimischen Einzelhandel
(stationär und online) auf rund 1,63 Milliarden Euro gewachsen, das ist ein Plus von rund 5 Millionen Euro
gegenüber 2015. „Mit rund 1,53 Milliarden Euro trägt jedoch nach wie vor der stationäre Einzelhandel
den Großteil zum Weihnachtsgeschäft – nämlich rund 94 Prozent - bei“, so Thalbauer. Der heimische
Internet-Einzelhandel knackt mit einem Umsatzplus von 5 Prozent erstmals die 100 Millionen Euro-Marke und trägt
rund 6 Prozent zum gesamten heimischen Weihnachtsgeschäft bei.
Und die Branchensieger 2016 sind …
Handelsforscher Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria erläutert im Detail: „Der Einzelhandel
mit Schuhen und Lederwaren hat im Jahr 2016 – nach hohen Rückgängen im Jahr 2015 – mit 2 Prozent das
höchste nominelle Umsatzplus erzielt. An zweiter Stelle folgt mit dem Lebensmitteleinzelhandel die mit Abstand
umsatzstärkste Branche. Der LEH konnte mit +1,9 Prozent einmal mehr überdurchschnittlich hohe Zuwächse
erwirtschaften und trägt damit wesentlich zur positiven Entwicklung des Einzelhandels insgesamt bei.“
Erfreulich ist das Jahr 2016 zudem für den Einzelhandel mit kosmetischen Erzeugnissen (+1,6 Prozent), den
Einzelhandel mit Sportartikeln (+1,2 Prozent) und den Einzelhandel mit Büchern und Schreibwaren (+1 Prozent)
verlaufen. Am schwächsten hat sich der Bekleidungseinzelhandel, die in Bezug auf den Umsatz zweitwichtigste
Einzelhandelsbranche, entwickelt. Weitere umsatzstarke Einzelhandelsbranchen wie der Einzelhandel mit Möbeln
(+0,5 Prozent) und der Einzelhandel mit Bau- und Heimwerkerbedarf (+0,1 Prozent) haben 2016 das Umsatzniveau des
Vorjahres knapp übertreffen können.
Steigende Absatzzahlen, und: Inflation bei 0,9 Prozent, Verkaufspreissteigerung nur bei 0,3 Prozent
„Erfreulich ist, dass sich die Preissteigerungen im Handel absolut im Rahmen gehalten haben“, so Handelsobmann
Buchmüller: „Die Verkaufspreise im Einzelhandel sind 2016 im Durchschnitt nur um 0,3 Prozent gestiegen. Dies
bedeutet eine weitere Abschwächung gegenüber den Vorjahren und stellt die niedrigste Erhöhung der
vergangenen Jahre dar. Die Inflationsrate fällt mit 0,9 Prozent weiterhin höher aus.“
Und Buchmüller hebt weiters hervor: „Die Zahlen zeigen auch, dass der Absatz von Waren im heimischen Einzelhandel
gestiegen ist.“ Real – unter Berücksichtigung der Preisentwicklung im Einzelhandel – führt die nominelle
Umsatzentwicklung von +1 Prozent zu einer Steigerung des Absatzvolums (stationär und online) von +0,7 Prozent.
Handelsobmann Buchmüller: Weiterer Anstieg der Beschäftigungszahlen im Einzelhandel „mehr als erfreulich“
Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten im gesamten Einzelhandel ist 2016 mit +0,5 % ähnlich
hoch angestiegen wie 2015 (+0,4 %). In absoluten Zahlen bedeutet der Anstieg 2016 ein Plus von +1.600 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern im Einzelhandel. „Damit bietet der Einzelhandel im Jahresschnitt 329.100 unselbstständig
Beschäftigen einen Arbeitsplatz“, zeigt sich Handelsobmann Peter Buchmüller „mehr als erfreut“. Knapp
die Hälfte davon arbeitet Teilzeit.
Ausblick: Einzelhandel erwartet großteils stabile Geschäftsentwicklung
Mit 78 Prozent erwartet der Großteil der Einzelhändlerinnen und Einzelhändler in Österreich
laut KMU Forschung Austria für die nächsten Monate eine stabile Geschäftsentwicklung. 9 Prozent
rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage, während 13 Prozent eine Verschlechterung befürchten.
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