Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO wuchs die österreichische Wirtschaft
im IV. Quartal 2016 gegenüber dem Vorquartal um 0,5% (nach ebenfalls 0,5% im III. Quartal). Abermals stützten
die starke Konsumnachfrage sowie die Ausweitung der Investitionen das Wachstum, während der Außenbeitrag
das Ergebnis minderte. Die Industriekonjunktur beschleunigte sich zuletzt deutlich. Für das Jahr 2016 ergibt
sich ein Wirtschaftswachstum von 1,5%.
Das österreichische BIP wuchs im IV. Quartal gegenüber der Vorperiode um 0,5% (Trend-Konjunktur-Komponente).
Gegenüber dem Vorjahr wurde das unbereinigte BIP um 1,8% ausgeweitet. Die saison- und arbeitstagsbereinigte
BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) stieg um 0,6%.
Das Wachstum im IV. Quartal wurde abermals von der Konsum- und der Investitionsnachfrage bestimmt, während
der Wachstumsbeitrag des Außenhandels zum BIP erneut negativ war. Die konjunkturelle Dynamik des privaten
Konsums blieb auch im IV. Quartal stark, die privaten Konsumausgaben (einschließlich privater Organisationen
ohne Erwerbszweck) stiegen um 0,5%. Die öffentlichen Konsumausgaben wuchsen mit 0,3% etwas schwächer.
Auch die Bruttoanlageinvestitionen wurden ausgeweitet, wenngleich sich die Dynamik im Jahresverlauf abschwächte.
Heimische Unternehmen investierten erneut mehr in Ausrüstungsinvestitionen, während die Nachfrage nach
Bauten rückläufig war.
Nach einer leichten Abschwächung im III. Quartal verbesserte sich die Exportdynamik zuletzt wieder etwas.
Da das Wachstum der Exporte (+0,4%) jedoch abermals unter jenem der Importe (+0,5%) lag, lieferte der Außenhandel
erneut keinen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum.
Die Industriekonjunktur gewann in der zweiten Jahreshälfte wieder an Fahrt. Die Dynamik in der Sachgütererzeugung
beschleunigte sich im IV. Quartal (Wertschöpfung: +0,8%). Ebenso unterstützten die Marktdienstleistungen
das Wirtschaftswachstum. Im Handel wurde die Wertschöpfung um 0,4% ausgeweitet, im Bereich Beherbergung und
Gastronomie um 0,5%. In der Bauwirtschaft verlief die Entwicklung im Vergleich zum III. Quartal hingegen schwach,
die Wertschöpfung sank im IV. Quartal um 0,1%.
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