Moderates Ausgabenwachstum für Gesundheit in den vergangenen Jahren
Wien (statistik austria) – Die laufenden Gesundheitsausgaben einschließlich solcher für Langzeitpflege
beliefen sich laut Statistik Austria im Jahr 2015, wie auch bereits 2014, auf 10,3% des Bruttoinlandsproduktes
(BIP). In Summe wurden 2015 in Österreich 35.077 Mio. Euro für Gesundheitsleistungen ausgegeben.
Wachstum der Gesundheitsausgaben verlangsamt, jedoch weiterhin höher als das BIP-Wachstum
Im Vergleich zu 2014 erhöhten sich die laufenden Ausgaben für Gesundheit nominell (zu laufenden Preisen)
um 1.090 Mio. Euro. Das jährliche Wachstum der laufenden Ausgaben für Gesundheit hat sich in den vergangenen
Jahren deutlich abgeschwächt. Waren die laufenden Gesundheitsausgaben zwischen 1990 und 2010 durchschnittlich
um 5,3% pro Jahr angestiegen, betrug dieses nominelle Wachstum zwischen 2011 und 2015 nur noch durchschnittlich
3,5% pro Jahr (das durchschnittliche BIP-Wachstum betrug im selben Zeitraum 2,4%). Dies geht hauptsächlich
auf ein gedrosseltes Wachstum der Ausgaben für pharmazeutische Erzeugnisse und medizinische Ge- und Verbrauchsgüter,
der öffentlichen Ausgaben für stationäre Gesundheitsversorgung sowie der öffentlichen Ausgaben
für häusliche Pflege zurück.
75,6% oder 26.513 Mio. Euro der laufenden Gesundheitsausgaben in Österreich wurden 2015 von der öffentlichen
Hand (Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungsträger) getragen. Private Haushalte, Unternehmen, freiwillige
Krankenversicherungen und private Organisationen ohne Erwerbszweck finanzierten die restlichen Ausgaben in Höhe
von 8.546 Mio. Euro. Seit 1990 blieben die öffentlichen und privaten Gesundheitsausgaben mit Anteilen von
rund 75% bzw. 25% in einem stabilen Verhältnis zueinander.
Österreich international im oberen Drittel bei Gesundheitsausgaben
Im OECD-Vergleich liegt Österreich mit einem Anteil der laufenden Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt
(BIP) von 10,3% an zehnter Stelle und somit im oberen Drittel der 35 OECD-Mitgliedsstaaten. Der OECD-Durchschnitt
der laufenden Gesundheitsausgaben beträgt 9,0% des BIP, jener der 22 EU-Mitgliedsstaaten in der OECD beläuft
sich auf 8,8% des BIP. Angeführt wird der OECD-Vergleich erneut von den USA mit laufenden Gesundheitsausgaben
in der Höhe von 16,9% des BIP. In unseren Nachbarländern Schweiz und Deutschland werden 11,5% bzw. 11,1%
des BIP für laufende Gesundheitsausgaben aufgewendet.
Laufende Ausgaben für Langzeitpflege bei 3,5% Wachstum
Im Jahr 2015 wurden 5.215 Mio. Euro für Langzeitpflege ausgegeben, welche sich jeweils zur Hälfte
auf die Versorgung in Pflegeheimen (51,2%) und die häusliche Pflege (48,8%) verteilen. Ausgaben für Langzeitpflege
machten 14,9% der gesamten laufenden Gesundheitsausgaben 2015 aus, wobei sich das Ausgabenwachstum in den vergangenen
Jahren trotz des demographischen Wandels deutlich abgeschwächt hat. Von 1990 bis 2010 waren die Langzeitpflegeausgaben
noch um durchschnittlich 6,3% pro Jahr gestiegen, seit 2011 sind es nur noch 3,5% jährlich. Grund für
die Wachstumsverlangsamung ist das niedrige Ausgangsniveau öffentlicher bzw. professioneller Langzeitpflegeleistungen
mit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1990.
Für Fondskrankenanstalten werden 40% der öffentlichen Gesundheitsausgaben aufgewendet
Für den laufenden Betrieb der Fondskrankenanstalten beliefen sich die öffentlichen Ausgaben auf 10.512
Mio. Euro im Jahr 2015. Den Großteil der Ausgaben schulterten die Sozialversicherungsträger mit einem
Ausgabenanteil von 45,7% (4.800 Mio. Euro), danach folgten die Bundesländer mit 31,9% (3.353 Mio. Euro) sowie
Bund (1.239 Mio. Euro) und Gemeinden (1.118 Mio. Euro) mit jeweils knapp über 10%.
Die Ausgaben stiegen über die Zeit in den jeweiligen Bundesländern sehr unterschiedlich. Von 2004 bis
2015 wies Vorarlberg die höchste durchschnittliche Ausgabensteigerung von 5,5% pro Jahr auf, gefolgt von Salzburg
mit 5,1%. Die geringsten durchschnittlichen Anstiege im selben Zeitraum verbuchten Kärnten und das Burgenland
mit 2,9% und 3,4% pro Jahr. Die Ausgabendynamik Vorarlbergs war insbesondere über die vergangenen Jahre stark
durch die Erhöhung der Spitalsärztegehälter geprägt, während aufgrund des bereits hohen
Ausgangsniveaus (im Jahr 2004) der Ausgaben für Kärntner Krankenanstalten die Zuwächse unterdurchschnittlich
blieben.
Detaillierte Ergebnisse sowie weitere Informationen zu den Gesundheitsausgaben finden Sie hier >
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