Zukunftsbranche mit hohem Exportanteil und Innovationspotenzial
Wien (fmti) - Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Sie umfasst über
1.200 Unternehmen und sichert indirekt rund 250.000 Arbeitsplätze in Österreich. Eine wichtige Teilbranche
bilden die Landmaschinenhersteller. „Man verbindet mit Maschinenbau in erster Linie nicht unbedingt Landmaschinen.
Zu Unrecht, denn mit einem Produktionswert von rund 1,9 Milliarden Euro und einem Wachstum von 1,9 Prozent im Vergleich
zu 2015 bilden wir mit einem Anteil von 10 Prozent eine starke Achse im Maschinenbau. Rund 5.800 Personen arbeiten
in Österreich in der Landmaschinen-Branche und die Beschäftigungszahlen sind trotz Finanz- und Wirtschaftskrise
jedes Jahr kontinuierlich gestiegen“, so Heinz Pöttinger, Vorsitzender der Berufsgruppe Landmaschinen.
Mehr als zwei Drittel der Landmaschinen gehen in den Export
Die Branche ist sowohl regional, als auch international orientiert. Über zwei Drittel der in Österreich
produzierten Landmaschinen gingen 2016 laut Hochrechnungen in den Export, das entspricht einem Produktionswert
von rund 1,3 Milliarden Euro (- 4,5 %). Die wichtigsten Exportländer und Handelspartner sind Deutschland (220
Millionen), Frankreich (190 Millionen), Schweiz (46 Millionen) und Großbritannien (43 Millionen). Der Rückgang
im Export wurde 2016 durch eine starke Inlandsnachfrage (+ 5,4 %) mehr als ausgeglichen.
Die Produktpalette der österreichischen Landtechnikhersteller ist äußerst umfangreich. Ein Schwerpunkt
der Land- und Forstmaschinenproduktion in Österreich sind Traktoren (über 45 % im Jahr 2015). Weiters
werden Maschinen und Geräte für die Bodenbearbeitung (z. B. Eggen, Pflüge) sowie für Grünland
(Mähwerke, Kreisel, etc.), Kommunalfahrzeuge, landwirtschaftliche Anhänger, Stalleinrichtungen, Beregnungssysteme,
Kommunaltechnik sowie Holzhackmaschinen hergestellt.
Agrartechnik ist ein spannender Zukunftsmarkt mit hohem Innovations-und Entwicklungspotenzial. „Die Digitalisierung
der Landtechnik hat längst begonnen und bietet große Chancen für die Landwirtschaft. Technik wird
`intelligenter´ heißt, dass den Nutzern detailliertere Information zur Verfügung steht und Entscheidungen
und Maßnahmen differenzierter getroffen bzw. durchgeführt werden, zum Teil auch automatisiert werden
können. Aufgabe in den nächsten Jahren wird es sein, die Möglichkeiten und Grenzen sowie auch Risiken
der neuen Technologien sukzessive zu erkennen und für die Produktion von Lebensmitteln und Rohstoffen einzusetzen“,
so Univ.-Prof. Andreas Gronauer, Institut für Landtechnik an der Universität für Bodenkultur Wien.
Pöttinger sieht die Zukunftsaussichten der Branche positiv: „Nahrung und somit Landwirtschaft braucht jeder
und die Weltbevölkerung wächst stetig. Um die steigende Nachfrage nach Nahrung zu bedienen, liegt die
Hauptaufgabe der Landmaschinenindustrie darin, die Versorgung mit Nahrungsmitteln so effektiv wie möglich
zu gestalten. Ohne moderne Landtechnik ist eine lückenlose Versorgung mit Nahrungsmitteln in Zukunft nicht
mehr zu leisten“.
Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, beurteilt die Entwicklungen der gesamten Branche
deutlich optimistischer, als noch vor einem Jahr: „Die leichte Erholung der österreichischen Wirtschaft und
die des Euro-Raumes stimmen uns positiv für die nächsten Monate. Wenn die Regierung nun rasch ihre versprochenen
Projekte umsetzt, kann das die Entwicklung stützen.“ Vor allem die Entlastung bei den Lohnnebenkosten, Entbürokratisierung
und Investitionsanreize sind für Knill die richtungsweisenden Maßnahmen.
Über die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus
den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat
der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr
als 85 % aus Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich.
Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und „Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschäftigt
direkt rund 130.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie
erwirtschaftete 2016 einen Produktionswert von rund 35 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie,
ein Zusammenschluss der ehemaligen Fachverbände Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie,
zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige
Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.
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