Bohuslav/Zwazl: Erfreuliche Wachstumsprognose 2017 von 1,7 Prozent – Nachbesserungen bei Investitionszuwachsprämie
nötig
St. Pölten (wk-noe) - Die Unterstützung der niederösterreichischen Unternehmen steht im Zentrum
zahlreicher gemeinsamer Initiativen von Land und Wirtschaftskammer Niederösterreich. Das Spektrum reicht von
gemeinsamen Auslandsaktivitäten zum Erschließen von Exportmärkten über die Unterstützung
neuer Unternehmen im Rahmen der NÖ Gründerpyramide, gemeinsame Serviceangebote zur Digitalisierung bis
hin zur Unterstützung bei Innovationen über die Technologie- und Innovationspartner (TIP). Auf politischer
Ebene stechen etwa der gemeinsame Einsatz für die Verlängerung der gelockerten Vergaberegeln bis Ende
2018 und der gemeinsame Abwehrkampf gegen eine flächendeckende LKW-Maut hervor. „Es geht darum, möglichst
gute Rahmenbedingungen für Niederösterreichs Unternehmerinnen und Unternehmer zu schaffen“, so Wirtschaftslandesrätin
Dr.in Petra Bohuslav und die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), Sonja Zwazl.
Dass dieser gemeinsame Weg erfolgreich ist, lässt sich auch an den aktuellen Konjunkturprognosen festmachen:
So soll das Wirtschaftswachstum 2017 mit 1,7 Prozent über dem Österreich-Schnitt von 1,4 Prozent liegen.
„Auch die Auszeichnung ‚Europäische Unternehmerregion 2017‘ ist ein Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen,
Niederösterreich als wirtschaftsfreundliche Region zu positionieren. Daher werden wir diesen bewährten
Weg bei wichtigen Themen wie Wirtschaft 4.0, im Bereich der Gründungen oder bei wichtigen Initiativen für
die heimischen Unternehmerinnen und Unternehmer weitergehen“, so Wirtschaftslandesrätin Dr.in Bohuslav. Positiv
sei auch, dass Investitionen wieder Fahrt aufgenommen haben. „Die niederösterreichischen Unternehmen investieren
wieder verstärkt. Im vergangenen Jahr sind die bewilligten Förderansuchen um fast ein Fünftel gestiegen.
Damit wird ein Projektvolumen von über 305 Millionen Euro ausgelöst“, so Wirtschaftslandesrätin
Dr.in Bohuslav.
Weitere Maßnahmen seien aber nötig. WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl verweist dazu auf mit Jahresanfang
in Kraft getretene Erfolge für Niederösterreichs Unternehmen wie die Verlängerung des Handwerkerbonus,
die Entlastung bei den Lohnnebenkosten um in Summe rund eine halbe Milliarde Euro und die Investitionszuwachsprämie
für KMU. Zur weiteren Ankurbelung von Investitionen drängt sie auf eine Senkung der Körperschaftssteuer
auf 20 Prozent, eine vorzeitige Abschreibung für Neuinvestitionen von 50 Prozent und eine Erhöhung der
Wertgrenzen bei der sofortigen Abschreibung für geringwertige Wirtschaftsgüter von derzeit 400 Euro auf
1.500 Euro.
Kritisiert wird von Zwazl, dass die Anschaffung von Fahrzeugen im Zuge der Investitionszuwachsprämie nicht
gefördert wird und damit die Transportwirtschaft von dieser Unterstützungsmaßnahme praktisch ausgeschlossen
ist. „Das ist nicht der richtige Weg“, appelliert die WKNÖ-Präsidentin in diesem Zusammenhang an die
Bundesregierung, die Richtlinien zur Investitionszuwachsprämie so zu fassen, dass auch die Transportwirtschaft
mit ihren Fahrzeugen davon profitieren kann. „Denn Lieferwagen, LKW oder Busse sind in der Transportwirtschaft
genau das, was in anderen Branchen diverse Geräte oder Maschinen sind: Investitionen in die Erweiterung oder
Modernisierung des Unternehmens. Oder, einfach kurz gesagt: Zukunftsinvestitionen!“
Nicht nur Unternehmen, sondern auch die Beschäftigten sehen Investitionen als wichtig für den Wirtschaftsstandort
und Arbeitsplätze an. Laut einer Studie des Instituts für Strategieanalysen halten 93 Prozent der Beschäftigten
Investitionen für „sehr“ oder „eher wichtig“ für Arbeitsplätze, 91 Prozent für den Wirtschaftsstandort
und 87 Prozent für die internationale Konkurrenzfähigkeit.
Bei Landesrätin Bohuslav finden diese Forderungen zum Ankurbeln von Investitionen volle Unterstützung:
„Auch zahlreiche Maßnahme des überarbeiten Programms der Bundesregierung gehen in die richtige Richtung.
Ich denke Vorhaben wie die Erhöhung der Forschungsprämie, die geplante Möglichkeit der vorzeitigen
Abschreibung für Betriebe mit einer Mitarbeiteranzahl ab 250 Personen als Investitionsanreiz oder die geplante
Eindämmung der Regelungsflut sind wichtige Schritte im Sinne der niederösterreichischen Unternehmerinnen
und Unternehmern und verstärkten die Akzente unserer Wirtschaftsstrategie. Uns ist es wichtig, dass wir Unterstützungsmaßnahmen
für Unternehmen jeglicher Größe – also von Ein-Personen-Unternehmen über Kleinst-, Klein-
und Mittelbetriebe bis hin zu Industriebetrieben – und in allen Phasen des Unternehmertums setzen.“
Neben Entbürokratisierungsschritten und Unterstützungsmaßnahmen für Niederösterreichs
Unternehmen wird die Förderung des Verständnisses von Jugend, Eltern und Schule für das Wirtschaftsleben
einen Schwerpunkt im WKNÖ-Arbeitsprogramm 2017 bilden. Unter anderem geplant sind eine vertiefte Auseinandersetzung
mit dem Bild der Wirtschaft und der Arbeitswelt in Schulbüchern sowie Initiativen, um Eltern und Lehrer mit
Ausbildungsbetrieben zusammenzuführen.
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