Neues Betriebs- und Verwaltungszentrum der NÖVOG am Alpenbahnhof in St. Pölten
St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Verkehrs-Landesrat Mag. Karl Wilfing
am 07.02. gemeinsam mit NÖVOG-Geschäftsführer Dr. Gerhard Stindl das Neubauprojekt für die
Betriebsstätte der NÖVOG am Alpenbahnhof in St. Pölten. Mit diesem Neubauprojekt setze man „die
nächsten Schritte der Modernisierung“, erinnerte Landesrat Wilfing daran, dass die NÖVOG zum Jahrtausend
ein kleines Unternehmen mit elf Mitarbeitern gewesen sei, bei dem es primär um die Steuerung der Wieselbusse
gegangen sei. Heute sei die NÖVOG „das zweitgrößte Bahnunternehmen Österreichs mit über
280 Mitarbeitern“ und „ein Bahnunternehmen, auf das Niederösterreich zu Recht stolz sein kann“, so Wilfing.
In all den Jahren sei sehr viel passiert. So habe die NÖVOG stillgelegte und von der Einstellung bedrohte
Bahnen – wie die Mariazellerbahn – von den ÖBB übernommen, so Wilfing. Seit 2010 seien über 150
Millionen Euro investiert worden, um die Mariazellerbahn auf den neuesten Stand zu bringen: unter anderem in neun
Niederflurtriebwagen (Himmelstreppe) und vier Panoramawagen, Werkstätten und Stromversorgung, ein modernes
Fahrgastinformations-und Sicherheitssystem, die Sanierung von Brücken, das neue Betriebszentrum Laubenbachmühle
mit Bahnhof, Werkstatt und Remise, von dem aus alle NÖVOG-Bahnen gesteuert werden. Das alles habe zu einem
Fahrgastrekord bei der Landesausstellung 2015 mit 610.000 Fahrgästen geführt, so der Landesrat.
Mit dem Neubau einer Betriebsstätte hier am Alpenbahnhof in St. Pölten setze man „den Schlussstein unter
diese Entwicklung“, so Wilfing. Dafür, warum man hier neben Laubenbachmühle noch eine Betriebsstätte
baue, führte der Landesrat zwei zentrale Problemfelder an: „Die Gebäude hier sind in die Jahre gekommen“,
sagte Wilfing, dass Arbeitnehmerschutz, Sicherheits- und Brandschutzbestimmungen hier nur noch knapp erfüllt
werden könnten. Zudem sei die NÖVOG durch ihr Wachstum mittlerweile auf drei Standorte in ganz St. Pölten
verteilt, was auch teure Einmietungen nach sich ziehe. Um „eine effiziente Abwicklung des Bahnbetriebs garantieren
zu können“, habe man daher entschieden, einen Neubau zu errichten.
Eine Sanierung des Altbestandes sei aufgrund des Gebäudealters und der Gebäudestruktur nicht möglich.
Die bestehende Infrastruktur, Werkstätten und Remise samt vorgelagertem Gleisfeld solle daher nach dem Stand
der Technik neu hergestellt werden. Zudem sollen die Büros der einzelnen Organisationseinheiten der NÖVOG
in einem Verwaltungsgebäude zusammengefasst werden. Damit sollen die teuren Einmietungen der Vergangenheit
nicht mehr zum Tragen kommen, so Wilfing. Man wolle hier am Alpenbahnhof „die Kraft der NÖVOG an einem Standort
zeigen“.
Untergebracht werden sollen hier am Alpenbahnhof zukünftig eine neue Werkstätte samt Ausstattung: eine
Fachwerkstätte für Nostalgie- und Infrastrukturfahrzeuge, ein Karosserie- und Lackierbereich (Kombigleis
Schmalspur/Normalspur) und eine mögliche Erweiterbarkeit für eine Normalspurwerkstätte. Möglich
sein solle hier auch die Wartung und Reparatur der Himmelstreppe, wenn in Laubenbachmühle gerade andere Niederflurfahrzeuge
gewartet werden, sowie die Unterbringung des Ötscherbärs und von Nostalgiebahnen, die teilweise jetzt
im Freien stehen.
Auf dem Areal des Alpenbahnhofs, das der NÖVOG gehört, entstehen eine Remise mit ca. 960 Quadratmeter,
eine Werkstatthalle mit ca. 900 Quadratmeter, eine Lackierhalle mit ca. 400 Quadratmeter, Werkstätten mit
ca. 500 Quadratmeter und ein Verwaltungstrakt mit 1.800 Quadratmeter. Investiert werden 14,7 Millionen Euro, die
von der NÖVOG selbst finanziert werden. Mit dieser Investition belebe man die Konjunktur im Raum St. Pölten,
betonte Wilfing, dass man damit ca. 200 Arbeitsplätze für ein Jahr Bauzeit regeneriere. Die Bauverhandlung
habe am 30. Jänner stattgefunden, es habe keinen Einspruch gegeben.
Zum Zeitplan sagte Wilfing, dass Ende April/Anfang Mai die Abrissarbeiten beginnen, mit Juni werde man den Baubeginn
starten, im August 2018 erfolge die Fertigstellung, sodass man im Herbst 2018 die neuen Gebäude beziehen könne.
Der Landesrat sagte „Danke“ an Architekt DI Gerhard Moßburger, der die Planungsarbeit übernommen habe,
und an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NÖVOG, stellvertretend an Projektleiter DI Paul Reiter. Mit
dem neuen Betriebs- und Verwaltungszentrum werde man die Mariazellerbahn zukunftsfit machen, sodass diese damit
die „attraktivste Bahn Österreichs“ werde.
NÖVOG-Geschäftsführer Stindl führte aus, dass das Projekt auf 20 Jahre gerechnet werde. Damit
erspare man sich erhebliche Mietkosten im Zentrum von St. Pölten und die Anmietung einer großen Halle
auf dem ÖBB-Gelände. Bisher laufe alles reibungslos ab: „Es hat bei der Bauverhandlung keinen einzigen
Einspruch oder Widerspruch gegeben.“ Als zentrale Vorteile des Neubauprojekts nannte Stindl, „dass unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter adäquate Arbeitsplätze vorfinden, die dem Stand der Technik entsprechen“, dass man damit
„das gesamte Areal aufwertet – auch städtebaulich“. Zudem sei es „eine Investition in die Zukunft, die den
Fortbestand der Mariazellerbahn langfristig sichert“.
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