Linz (lk) - Am 06.02. lud Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl zu einer Pressekonferenz ins Linzer Landhaus,
um gemeinsam mit AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer, und Dr.in Christa Aistleitner, Leiterin
der Landesstelle OÖ des Sozialministerium-Service, über Herausforderungen und neue Impulse am oö-
Arbeitsmarkt zu berichten.
Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael STRUGL:
Der oö. Arbeitsmarkt 2017 - Herausforderungen und neue Impulse
Mit 6,1 Prozent gab es in Oberösterreich im abgelaufenen Jahr 2016 eine gleich hohe Arbeitslosenquote
wie im Jahr davor. Damit wies Oberösterreich den dritt niedrigsten Jahresdurchschnitt swert aller österreichischen
Bundesländer auf, nach Salzburg mit 5,6 Prozent und Vorarlberg mit 5,9 Prozent. Bundesweit betrug die Arbeitslosenquote
im Jahresdurchschnitt 2016 9,1 Prozent. In Oberösterreich waren im Jahresdurchschnitt im abgelaufenen Jahr
41.716 Personen arbeitslos vorgemerkt (+524 bzw. +1,3 Prozent gegenüber 2015). Zugleich waren im Jahresdurchschnitt
2016 in Oberösterreich 638.785 Personen als unselbstständig beschäftigt gemeldet. Das bedeutet für
unser Bundesland auch im Vorjahr erneut einen Beschäftigtenrekord. Insgesamt gibt es eine Zunahme von 9.657
Personen gegenüber dem Jahr 2015.
Bundesweit niedrigste Arbeitslosigkeit 2016 in Rohrbach
Betrachtet man die Arbeitslosigkeit nach Regionen, dann ergibt sich für unser Bundesland ein besonders
erfreuliches Bild: Der Arbeitsmarktbezirk Rohrbach war 2016 die Region mit der bundesweit niedrigsten Rate an Jobsuchenden
(3,4 Prozent), dahinter folgten mit Eferding (3,7 Prozent) und Freistadt (4,4 Prozent) zwei weitere oö. Arbeitsmarktbezirke.
Betrachtet man die politischen Bezirke, so liegt Urfahr-Umgebung (zählt mit Linz-Stadt zum Arbeitsmarktbezirk
Linz) mit 3,3 % sogar noch besser als Rohrbach.
Zum Vergleich: Die Bundeshauptstadt Wien ist mit 13,6 Prozent der Arbeitsmarktbezirk mit der höchsten Arbeitslosenquote
bundesweit.
Jänner 2017: Mehr Arbeitslose, mehr Beschäftigte, mehr offene Stellen
Hatte es im November und im Dezember 2016 in Oberösterreich jeweils einen Rückgang bei der Zahl der Arbeitslosen
gegeben (November: -533 Arbeitslose bzw. -1,3 Prozent und Dezember: -413 Arbeitslose bzw. -0,8 Prozent), so gab
es im Jänner 2017 witterungsbedingt wieder eine Zunahme von +731 Arbeitslosen (+1,4 Prozent) gegenüber
dem Vorjahresmonat.
Während sich die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen in OÖ im Jänner um -651 Personen (-8,1 Prozent)
auf 7.402 verringert hat, ist die Arbeitslosigkeit bei den über 50-jährigen hingegen weiter gestiegen:
Um +1.566 Personen (+11,7 Prozent) auf 14.924 Personen.
Die Arbeitslosenquote in Oberösterreich betrug im Jänner 7,9 Prozent, sie lag damit auf dem Vorjahresniveau.
Oberösterreich befindet sich damit auf Rang vier im Bundesländervergleich, hinter Vorarlberg (6,1 Prozent),
Salzburg (6,3 Prozent) und Tirol (6,4 Prozent). Österreichweit betrug die Arbeitslosenquote im Jänner
10,6 Prozent.
Zugleich gab es im Jänner auch eine weitere Steigerung bei der Beschäftigung in unserem Bundesland: 627.000
unselbständig Erwerbstätige bedeuten eine Steigerung von +10.909 Personen (+1,77 Prozent) gegenüber
dem Jänner des Vorjahres. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der offenen Stellen in Oberösterreich:
+12.127 gemeldete offene Stellen bedeuten einen Anstieg von +2.946 offenen Stellen (+32,1 Prozent) gegenüber
dem Vorjahresmonat.
Arbeitsmarktpolitischer Ausblick:
Das höhere Wirtschaftswachstum im Vergleich zu den Vorjahren sowie das steigende Arbeitskräfteangebot
sorgen 2017 für einen Beschäftigungsanstieg um ca. 1,2 Prozent in Oberösterreich. Für Österreich
sollte der Beschäftigungsanstieg 1,1 Prozent betragen. 2018 wird sich der prozentuelle Anstieg um etwa 0,1
Prozentpunkte verringern.
Die Arbeitslosenquote wird 2017 und 2018 bundesweit weiter ansteigen. In Oberösterreich ist mit einer gleichbleibenden
Quote zu rechnen. 2016 beträgt die Arbeitslosenquote von Oberösterreich 6,1 Prozent. Auch 2017 und 2018
sollte sie auf diesem Niveau verharren.
Durch den Anstieg des Arbeitskräfteangebots wird die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse 2017 auf
über 646.450 steigen. Der größte Zuwachs wird aber wieder bei den Teilzeitbeschäftigten erwartet,
so dass der Anstieg des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens wieder unter dem Wirtschaftswachstum liegen dürfte.
Für 2018 werden knapp 653.600 Beschäftigungsverhältnisse erwartet. Nach Eurostat-Definition (ILO-Konzept)
wird für unser Bundesland eine gleichbleibende Arbeitslosenquote von 4,5 % für die Jahre 2016 - 2018
prognostiziert. Österreichweit wird der Wert 2017 und 2018 bei etwa 6,2 Prozent liegen.
"Pakt für Arbeit & Qualifizierung" 2017:
262 Mio. Euro für Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel
"Angesichts der verhaltenen Erwartungen für die Arbeitsmarktsituation in Oberösterreich im heurigen
Jahr und des zugleich wachsenden Fachkräftemangels hat die aktive Arbeitsmarktpolitik weiterhin oberste Priorität
in der oö. Arbeitsmarktpolitik. Daher wurde mit dem ‚Pakt für Arbeit und Qualifizierung' 2017 auch für
heuer wieder ein umfassendes Paket an Qualifizierungs- und weiteren Unterstützungsmaßnahmen geschnürt",
betont Wirtschafts-Landesrat Strugl. Der "Pakt für Arbeit und Qualifizierung" umfasst heuer ein
Budgetvolumen von rund 262 Mio. Euro: "Das entspricht einer Steigerung um +10 Mio. Euro gegenüber dem
Budget des Paktes im Vorjahr", hebt Landesrat Strugl hervor.
Der "Pakt für Arbeit und Qualifizierung" 2017 wird wieder vom Arbeitsmarktservice OÖ, dem Land
Oberösterreich und dem Sozialministeriumservice OÖ finanziert: Das AMS bringt 138,2 Mio. Euro in die
Programme des Paktes ein (+4,5 Mio. Euro gegenüber dem Beitrag im Vorjahr), das Land OÖ 91,1 Mio. Euro
(+2,5 Mio. Euro) und das Sozialministeriumservice OÖ 32,7 Mio. Euro (+3 Mio. Euro).
Der "Pakt für Arbeit und Qualifizierung" 2017 wird heute von Wirtschafts- Landesrat Dr. Michael
Strugl, Bildungs-Landesrat LH-Stv. Mag. Thomas Stelzer, Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer, Integrations-Landesrat
Rudi Anschober,
AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer, der Leiterin der Landesstelle OÖ des Sozialministeriumservice,
Dr.in Christa Aistleitner, sowie Vertreter/ innen der oö. Sozialpartner und des Oö. Landesschulrates
unterzeichnet.
87.714 Personen profitieren vom "Pakt für Arbeit und Qualifizierung" 2017
Insgesamt fast 80 verschiedene Maßnahmen umfasst die Angebotspalette des
"Pakts für Arbeit und Qualifizierung" 2017. "Von diesen Unterstützungsmaßnahmen
werden heuer 87.714 Personen profitieren, das sind um 2.285 mehr als bei den Pakt-Maßnahmen des Vorjahres",
erläutert Landesrat Strugl.
Nachstehend ein Auszug aus den verschiedenen Maßnahmen im Rahmen des "Pakts für Arbeit und Qualifizierung"
2017:
Neues Programm "Innovative Skills für KMU":
"Ziel des ‚Innovative Skills für KMU'-Programms ist die Förderung innovativer Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen
in den Schwerpunkten Digitalisierung, Export und Technologien zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und
Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Oberösterreich", erklärt Landesrat Strugl.
Gefördert werden Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, deren Kosten von Klein- und Mittelbetrieben getragen
werden und die zu einer Erhöhung des Qualifikationsniveaus der Mitarbeiter/ innen beitragen. Die Förderung
in Anspruch nehmen können Klein- und Mitt elbetriebe bis 250 Mitarbeiter/ innen.
Förderbar sind Kurs- und Prüfungskosten in den Bereichen:
- Digitale Fähigkeiten (digital skills), insbesondere
Prozess undIT Fähigkeiten,
- Export,
- Technologie oder
- Fremdsprachen
Verlängerung der Initiative "1plus1" für Ein-Personen-Unternehmen:
Um Ein-Personen-Unternehmen zu motivieren, jemanden einzustellen und so einen zusätzlichen Arbeitsplatz
zu schaffen, gibt es für sie nicht nur ein umfassendes Beratungsangebot, sondern auch eine finanzielle Unterstützung
in Form eines Lohnkostenzuschusses. Diese Initiative "1plus1" für Ein-Personen- Unternehmen wurde
nun verlängert und kann auch 2017 in Anspruch genommen haben.
Die Bundesregierung hat in ihrem neuen Arbeitsprogramm den Grundgedanken der Initiative "1plus1" aufgegriffen
und fördert Unternehmen mit einem
"Beschäftigungsbonus" für jeden zusätzlich geschaffenen Arbeitsplatz in Form einer Rückerstattung
von 50 Prozent der Lohnnebenkosten.
Jobcoaching:
Seit dem Jahr 2006 werden Jugendliche unterstützt, welche im Frühjahr des jeweiligen Jahres noch
keine Zusage für eine Lehrstelle haben. Pro Jahr werden rund 3.500 Betreuungsstunden durch Jobcoaches des
Landes OÖ für die Betreuung und Begleitung dieser Jugendlichen aufgewendet. Immerhin 85 Prozent der betreuten
Jugendlichen finden eine Lehrstelle oder beginnen andere Ausbildungen. Als Beratungsgrundlage dient eine Potenzialanalyse,
aus der sich die persönlichen Stärken und die beruflichen Präferenzen der Jugendlichen im Detail
ableiten lassen und dadurch die Berufswahl unterstützen.
Potenzialanalyse erleichtert treffsichere Berufswahl:
Um zukünftig noch treffsichere Berufsentscheidungen bei Jugendlichen zu gewährleisten, ist es besonders
wichtig, dass die Jugendlichen ihre persönlichen Stärken, Fähigkeiten und Interessen kennen. Genau
hier setzt die "Potenzialanalyse" an, die nun allen Schülerinnen und Schüler der 8. Schulstufe
(also 4. Klasse Hauptschule, Neue Mittelschule und Gymnasium) in Oberösterreich kostenlos angeboten wird.
Durch die Potenzialanalyse mit persönlicher Beratung wird
- ein breiterer Fokus in der Berufswahl eröffnet.
- der Blick gezielt auf Begabungen und Talente gerichtet
und nicht nur auf geschlechtsspezifische Interessen.
- Jugendlichen, speziell Mädchen, Mut gemacht,
ihre Talente zu nutzen.
- durch eine stärkere Berücksichtigung
der vorhandenen Begabungen im technisch-naturwissenschaftlich-handwerklichen Bereich eine Reduzierung des Fachkräftemangels
unterstützt.
Angebote für NEET-Jugendliche:
Mit den beiden innovativen Projekten "resp@ct" und "upgrade" werden in den Bezirken Linz,
Linz-Land, Braunau, Wels und Wels-Land zielgruppenspezifische Unterstützungsprojekte für Jugendliche
und junge Erwachsene (inkl. Jugendliche/ junge Erwachsene mit Migrationshintergrund) bis 24 Jahren, die sich weder
in Arbeit, noch in Ausbildung, Schulung oder in Betreuung einer relevanten Institution (AMS, Produktionsschule,
etc.) befinden, angeboten.
Ziel ist die Rückführung bzw. eine (Erst-)Heranführung dieser Zielgruppe in den Ausbildungs- oder
Arbeitsmarkt, in das Schulsystem oder die Teilnahme an weiteren Unterstützungs- und Vermitt lungsangeboten
bildungs- und betreuungsrelevanter Institutionen (AMS, Sozialministeriumservice, etc.).
Facharbeiter/ innen-Kurzausbildungen in Metall-Ausbildungszentren:
Um den Fachkräftebedarf der vielen Produktionsbetriebe in der oö. Metallbranche abdecken zu können,
bieten die Metall-Ausbildungszentren in Linz, Steyr, Vöcklabruck und Wels Schulungskapazitäten an. Diese
Schulungen umfassen die Erlangung eines Berufsabschlusses und modulare Ausbildungen zur Höherqualifizierung.
Basisbildung in den Bereichen Malerei, Reinigung und Gastronomie/ Tourismus:
Für Asylberechtigte ab 19 Jahren werden Schulungen in den Bereichen Malerei, Reinigung und Gastronomie/
Tourismus angeboten, die im Anschluss an ein Auswahlmodul neben fachlichen Inhalten auch Deutsch, sozialpädagogische
Betreuung, Coaching sowie Bewerbungstraining zum Inhalt haben.
Zielsetzung ist die rasche Integration am oberösterreichischen Arbeitsmarkt, ein bis zu dreiwöchiges
Betriebspraktikum im Rahmen der Ausbildung soll dabei zusätzlich unterstützen.
Anerkennung informell erworbener Kompetenzen ("Du kannst was!"):
Das Projekt " Du kannst was" zielt darauf ab, beschäftigungslosen Personen über
22 Jahren mit entsprechenden beruflichen Erfahrungen die Möglichkeit zu geben, durch ihre informell erworbenen
fachspezifischen Kenntnisse zu einem formellen Lehrabschluss zu kommen. Dieses Angebot gibt es für eine Vielzahl
von Berufen. Besonders gefragt sind Plätze in der Metallbearbeitung.
Arbeitsbewältigungscoaching:
Zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit bzw. zur betrieblichen Gesundheitsförderung der Mitarbeiter/ innen
wird oö. Unternehmen eine Beratung in Form eines Arbeitsbewältigungscoachings angeboten.
Weitere geplante Arbeitsmarkt-Maßnahmen im Rahmen der Leitinitiative
"Digitalisierung" im heurigen Jahr:
Digital Skills - Qualifizierungsverbund
Zur Stärkung der Digital Skills der Beschäftigten und zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit
soll ein Qualifizierungsverbund mit dem Schwerpunkt Förderung der digitalen Kompetenz in Produktionsunternehmen
gegründet werden.
Digitale Berufsinformation
Ausbau der digitalen Berufsinformation zur Steigerung des Interesses an IT- und MINT-Ausbildungen und zur Förderung
des Einsatzes digitaler Medien in der Berufsorientierung.
Erstellung eines Human-Resources-Reifegradmodells für Unternehmen(Wie fit ist mein Unternehmen auf der Personalseite
hinsichtlich digitaler Herausforderungen?):
Mit dem Human-Resources-Reifegradmodell soll eine innovative Methode entwickelt werden, mit welcher der aktuelle
Reifegrad des Unternehmens im Umgang mit den Humanressourcen in Bezug auf Industrie 4.0 gemessen werden kann. Dadurch
soll den Unternehmen ein zielgerichtetes Analysieren des Ist- Zustands ermöglicht und dadurch auch mögliche
Handlungsfelder für die Betriebe aufgezeigt werden. Ebenso soll in weiterer Folge anhand des HR- Reifegradmodells
eine Datenbank für Benchmark-Vergleiche erstellt werden.
Zielgruppe sind primär produzierende Betriebe sowie Berater/ innen, die einen systematischen Zugang zum Thema
HR und Organisation im Hinblick auf Industrie 4.0 suchen.
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Gerhard Strasser, Landesgeschäftsführer des AMS OÖ:
Vermittlung und Qualifizierung
Seit vielen Jahren pflegt das AMS OÖ eine gute Zusammenarbeit mit allen Akteuren am Arbeitsmarkt. Für
den gemeinsamen Pakt für Arbeit und Qualifizierung steuert das AMS OÖ heuer 138,2 Mio. Euro bei - um
4,5 Mio. Euro mehr als im vergangenen Jahr. Im Zentrum der Aktivitäten stehen die Vermittlung und Qualifizierung
von Arbeitskräften, wobei sich vor allem im Bereich der Jugendlichen, Älteren und Migrant/ innen erweiterte
Tätigkeitsfelder auftun.
Fokus auf Stellenbesetzungen
"Das AMS OÖ fokussiert seine Arbeit auf eine effektive Stellenbesetzung", erklärt Landesgeschäftsführer
Gerhard Straßer. "Unterstützend setzen wir dabei die Eingliederungsbeihilfe ein. Die verfügbaren
Mittel wurden dabei von zuletzt 11 Mio. Euro auf 18 Mio. Euro aufgestockt." Die Förderung soll den Wiedereinstieg
von 3.200 Personen - v.a. Älteren und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen - ins Berufsleben
erleichtern.
Steigende Qualifikationsanforderungen
Da die Qualifikationsanforderungen tendenziell steigen, forciert das AMS OÖ Ausbildungen mit Lehrabschluss.
Über verschiedene Kanäle - etwa die Arbeitsplatznahe Qualifizierung (AQUA), Implacementstiftungen und
Facharbeiter/ innen-Kurzausbildungen - kann die Lehrausbildung gemacht werden. Auch eine Lehrstellenförderung
für Erwachsene ist nun möglich. Für diese Instrumente stehen rund € 22 Mio. an AMS-Mitt eln zur
Verfügung. "Da in manchen Branchen eine Fachkräfteknappheit herrscht, wird es zunehmend schwieriger,
mit den vorhandenen arbeitsuchenden Menschen die offenen Stellen zu besetzen", gibt Straßer zu bedenken.
"Qualifikation scheint mitt el- und langfristig das einzige Rezept zu sein, um diese Aufgabe meistern zu können."
Ausbildungspflicht und Ausbildungsgarantie
Die seit Jahren bestehende Ausbildungsgarantie für Jugendliche wurde auf Personen bis 25 Jahre ausgeweitet
- einschließlich einer Ausbildungspflicht bis 18 Jahre, die ab Herbst greifen wird. Das AMS OÖ stellt
für diese Aufgaben 24,6 Mio. Euro zur Verfügung.
Erleichterungen für Asylwerbende
Das Arbeitsprogramm der Bundesregierung 2017/ 2018 sieht u.a. erweiterte Fördermöglichkeiten für
Asylsuchende vor. So können künftig auch Asylwerbende mit einer hohen Anerkennungswahrscheinlichkeit
in AMS- Kursprogramme aufgenommen werden. Ein Sondererlass des Sozialministeriums ermöglicht überdies,
dass Asylwerbende in Firmen ein Volontariat absolvieren können. Für Personen mit Migrationshintergrund
sind heuer Fördergelder von 7 Mio. Euro vorgesehen.
Pilotprojekt für Ältere
Im Arbeitsprogramm der Bunderegierung sind auch Beschäftigungsprojekte für Ältere enthalten.
Mit 1. Juli 2017 soll in je einem Bezirk pro Bundesland ein Pilotprojekt starten. Die Vollausrollung (mit bundesweit
20.000 Arbeitsplätzen) soll 2018 starten und ist vorerst bis 30. Juni 2019 befristet.
"2017 wird ein herausforderndes Jahr", prognostiziert Straßer. "Mit zusätzlichen Budgetmitt
eln wird das AMS OÖ alle bestehenden Möglichkeiten ausschöpfen und die Projekte erfolgreich umsetzen.
Unser Ziel für 2017 ist - trotz gegenteiliger Prognosen -, einen Anstieg der Arbeitslosenquote zu verhindern."
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