Deutschland ist wichtigster Exportmarkt
Nürnberg/Wien (ama) - Österreich ist Vorreiter in der Biolandwirtschaft. Mehr als 20% der landwirtschaftlichen
Fläche werden biologisch bewirtschaftet. Heimische Lebensmittel stehen für Natürlichkeit mit Tradition
und sind daher im Export gefragt. Bei der Weltleitmesse "Biofach" in Nürnberg machen derzeit 86
österreichische Bioproduzenten auf die hohe Qualität aufmerksam.
Der Agrar-Außenhandel hat sich seit dem Beitritt Österreichs zur EU fast versechsfacht. Im vergangenen
Jahr standen Ausfuhren von mehr als 10 Mrd. Euro Importe von 11 Mrd. Euro gegenüber. Der Wert der Exporte
stieg 2016 um 3,2% an, die ausgeführte Menge verringerte sich etwas. Rund ein Drittel der weltweiten agrarischen
Exporte Österreichs geht zu unseren deutschen Nachbarn, das gilt auch für Biolebensmittel. Die skandinavischen
Länder zeigen sich als attraktiver Markt für die heimischen Bioproduzenten.
AMA Marketing mit heimischen Betrieben auf der "Biofach" vertreten
Die "Biofach" in Nürnberg (15. bis 18. Februar) ist die größte europäische Fachmesse
für Bioprodukte mit rund 2.500 Ausstellern und erwarteten 41.000 Fachbesuchern. Bei der österreichischen
Gruppenausstellung der WKO sind 50 heimische Firmen auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern vertreten.
Insgesamt nehmen 86 österreichische Biobetriebe an dieser Messe teil. Am Stand der AMA Marketing können
interessierte Einkäufer aus aller Welt Biolebensmittel heimischer Produzenten verkosten und Gespräche
mit den Herstellern führen. "Österreichische Lebensmittel stehen weltweit für Natürlichkeit
und Genuss mit langer Tradition. Zusätzlich ist unser Angebot durch hervorragende Qualität und strenge
Kontrolle hinterlegt. Das gilt ganz besonders für Lebensmittel mit dem AMA-Biosiegel", erklärte
Michael Blass, Geschäftsführer der AMA Marketing, am 17.02. vor Journalisten in Nürnberg.
Marketing-Maßnahmen für Bio im Export
Der Export ist für viele heimische Produzenten ein wichtiges Standbein. Die Biomärkte in Europa,
aber auch in den USA, Kanada oder China verzeichnen zweistellige Wachstumsraten. Viele dieser Länder können
die Nachfrage nach biologischen Lebensmitteln nicht selbst decken. Die wichtigsten österreichischen Bio-Produktgruppen
im Export sind Milch und Milchprodukte, allen voran Käse, sowie Fleisch und Fleischzubereitungen. Bei Bioäpfeln
hat sich Österreich in den letzten Jahren vom Import- zum Exportland gewandelt.
"Im Fokus unserer Exportaktivitäten stehen daher stark informative Maßnahmen wie Bio-Fachmessen
und Verbrauchermessen mit Genuss-Schwerpunkt in Deutschland, Italien, Frankreich und Skandinavien. Zusätzlich
machen eigens geschulte Bio-Promotorinnen im deutschen Lebensmittelhandel mit Verkostungen Lust auf rot-weiß-rote
Bio-Käsespezialitäten", erklärte Blass.
Bio steigt im Handel und in der Gastronomie kontinuierlich
Rund 7% aller Frischeprodukte im österreichischen Lebensmittelhandel werden in Bioqualität gekauft.
Beim Vertrieb direkt vom Bauern beziehungsweise im Fachhandel beträgt der Bio-Anteil 22%, in der Gastronomie
liegt er bei 2%. Der Gesamteinkaufswert der biologischen Lebensmittel betrug 2015 rund 1,4 Mrd. Euro.
Der höchste wertmäßige Bio-Anteil im österreichischen Lebensmittelhandel entfällt auf
Eier mit knapp 20%, gefolgt von Milch mit rund 18%. Bei Erdäpfeln, Frischgemüse, Fruchtjoghurt und Obst
ist der Anteil biologischer Produkte ebenfalls zweistellig. Butter und Käse liegen mit einem Anteil von 9%
leicht über dem Durchschnitt aller Warengruppen, Fleisch und Wurst halten bei 4% beziehungsweise 2,6%.
Die Umsatzentwicklung im heimischen Lebensmittelhandel zeigte in den letzten fünf Jahren in allen AMA-relevanten
Produktgruppen einen kontinuierlichen Zuwachs. Auch in der Gastronomie werden immer mehr biologische Zutaten verwendet,
wenngleich die Bio-Anteile insgesamt auf niedrigerem Niveau liegen. 13% der für die Gastronomie eingekauften
Milch stammt aus biologischer Landwirtschaft. Bei Butter beträgt der mengenmäßige Anteil etwa 7%,
bei Eiern 5%. Noch relativ gering, aber mit steigender Tendenz, ist der Bio-Anteil bei Käse (1,7%) sowie Fleisch
(0,4%) in der Gastronomie.
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