Staatssekretärin Muna Duzdar bei Konferenz zum Schutz Kritischer Infrastrukturen in der
Landesverteidigungsakademie
Wien (bka) - Am 16.02. fand in der Landesverteidigungsakademie in Wien die internationale Konferenz „Cyberspace,
Energy & Development – Protecting Critical Energy Infrastructure“ statt. An dieser hochkarätig besetzten
Konferenz nahmen u.a. TeilnehmerInnen aus Algerien, Österreich, Ecuador, Indien, Iran, Irak, Nigeria, Serbien,
Großbritannien und Kuwait sowie aus diversen internationalen Organisationen teil. Die Konferenz war Teil
der sogenannten „Vienna Cyber Security Week“, wurde von der Energypact Foundation zusammen mit BMEIA und BMLVS
organisiert und von Staatssekretärin Muna Duzdar eröffnet. „Digitalisierung eröffnet viele Möglichkeiten
zum Schutz für unsere Kritische Infrastruktur, ermöglicht aber auch die Gefahr von Cyber Attacken. Aus
diesem Grund setzen wir in Österreich sehr erfolgreich auf die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen
und privaten Sektor, etwa durch unsere Cyber Sicherheit Plattform oder unseren Branchen Cyber Sicherheitsteams
(CERTs), damit wir diese Risiken gemeinsam meistern können", sagte Digitalstaatssekretärin Duzdar.
In ihrer Eröffnungsrede betonte die Staatssekretärin für Diversität, Öffentlichen Dienst
und Digitalisierung die positiven Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung im Einsatz von Kritischen
Infrastrukturen ergeben, aber auch die Gefahr von Cyber Attacken, die damit einhergeht. In diesem Zusammenhang
erwähnte Staatssekretärin Duzdar die kürzlich vorgestellte Digital Roadmap Österreichs, eine
ganzheitliches Strategie für die Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung, in welcher Cyber Sicherheit
eine wichtige Rolle einnimmt.
Duzdar betonte weiters die Rolle der privaten Sektoren, welche in Österreich den Großteil der Kritischen
Infrastrukturen beheimaten, und wie wichtig es ist, dass zum Schutz dieser Infrastrukturen vor Cyber Attacken sowohl
private wie auch öffentliche Stakeholder eng zusammenarbeiten. Wie notwendig so eine Kooperation ist, haben
zuletzt Attacken auf A1, die OeNB, den Flughafen Wien und einige Ministerien gezeigt.
Österreich widmet sich dem Thema des Schutzes Kritischer Infrastrukturen einerseits im „Austrian Program for
Critical Infrastructure Protection“ (APCIP), als auch in der 2013 veröffentlichten Österreichischen Strategie
für Cyber Sicherheit. Als direkte Maßnahme daraus wurde die Österreichische Cyber Sicherheit Plattform
ins Leben gerufen, mit dem Ziel, einerseits den Informationsfluss zwischen Sektoren Kritischer Infrastruktur und
der öffentlichen Verwaltung zu verbessern, und andererseits diese Sektoren mit sogenannten „Sektor-CERTs“
(Computer Emergency Response Teams) auszustatten, d.h. Teams bestehend aus Cyber Security Spezialisten, welche
im Anlassfall einer Cyber Attacke den Betroffenen in den jeweiligen Sektoren Unterstützung leisten.
Derzeit wird unter Federführung des Bundeskanzleramts an einem Cyber Sicherheitsgesetz gearbeitet. Dieses
Gesetz soll die kürzlich verabschiedete Netzwerk- und Informationssicherheitsrichtlinie der EU (kurz: NIS-Richtlinie)
in nationales Recht abbilden. Durch die Schaffung eines Netzwerks von Sektor-CERTs schafft Österreich die
Voraussetzungen für eine der zentralen Forderungen aus der NIS-RL, nämlich der verpflichtenden Meldungen
der Betreiber Kritischer Infrastrukturen über schwerwiegende Cyber Sicherheitsvorfälle an die jeweiligen
Sektor-CERTs. In weiterer Folge werden diese verpflichtenden Meldungen zusammen mit freiwilligen Meldungen im Zuge
einer gesamtstaatlichen, operativen Koordinierungsstruktur zu einem Cyber Lagebild Österreich konsolidiert.
|