Bei der Wahl des prägendsten geographischen Namens 2016 entschied sich ein Gremium von
Expert/innen an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für den Amtssitz des Bundespräsidenten.
Wien (öaw) - Die „Wiener Hofburg“ im Zentrum der Bundeshauptstadt wurde zum österreichischen Ortsnamen
des Jahres 2016 gewählt. Ausschlaggebend sei die fast ein Jahr lang dauernde Wahl des Bundespräsidenten
gewesen, dessen Amtssitz sich in der Hofburg befindet, begründete die aus Expert/innen verschiedener wissenschaftlicher
Disziplinen zusammengesetzte Arbeitsgemeinschaft für Kartographische Ortsnamenkunde (AKO), ihre Entscheidung.
„Das lange Rennen um die Hofburg hat die Debatte im vergangenen Jahr maßgeblich bestimmt und die innenpolitische
Landschaft verändert“, so die Jury: „Kaum ein anderer Ort in Österreich hat 2016 eine solch große
und anhaltende öffentliche Aufmerksamkeit im Inland wie auch im Ausland erfahren.“
Die Wahl eines österreichischen Ortsnamens des Jahres wurde 2017 bereits zum zweiten Mal abgehalten. Die AKO
möchte damit die Bedeutung geographischer Bezeichnungen stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken.
„Denn Ortsnamen markieren nicht nur geographische Objekte und dienen der Orientierung, sie sind auch mächtige
Symbole und bringen Werteinstellungen und politische Strömungen zum Ausdruck“, so der Vorsitzende der AKO,
Peter Jordan. Unter Ortsnamen werden dabei nicht nur Bezeichnungen von Ortschaften, sondern Namen aller ortsgebundenen
Objekte verstanden, also auch von Gebäuden wie der Hofburg.
Neben dem Geographen Jordan beteiligten sich an der Wahl unter anderem der Germanist Peter Ernst, die Linguist/innen
Heinz-Dieter Pohl, Isolde Hausner, Marietta Calderón-Tichy und Thomas Lindner, die Ethnologin Martina Piko-Rustia,
der Historiker Gernot Obersteiner sowie der Geograph Helmut Wohlschlägl.
Die AKO ist als Teil der Österreichischen Geographischen Gesellschaft mit der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften (ÖAW) verbunden. Sie versteht sich als Koordinationsgremium aller in Österreich mit
geographischen Namen befassten Dienststellen des Bundes und der Länder sowie der zuständigen wissenschaftlichen
Institutionen und der Privatkartographie. Das Ziel der AKO ist die Förderung der Standardisierung der geographischen
Namen Österreichs im Sinne der Empfehlungen der Vereinten Nationen.
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