Wien (albertina) - Die Sammlung Essl wird mit dem 16.02. offiziell der Albertina Wien übergeben. Damit
beginnt ein neues Kapitel nicht nur in der Geschichte der Sammlung Essl, sondern auch in der Geschichte der Albertina.
Zugleich ist die Übernahme einer der größten Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst ein Meilenstein
in der Geschichte der österreichischen Bundesmuseen.
Mit über 6.000 Werken zählt die Sammlung Essl weltweit zu den größten Privatsammlungen zeitgenössischer
Kunst. Werkblöcke u.a. von Karel Appel und Arnulf Rainer, Franz West und Georg Baselitz, Maria Lassnig und
Alex Katz, Erwin Wurm und Anselm Kiefer, VALIE EXPORT und Cindy Sherman sowie Fotografien von Andreas Gursky bis
Candida Höfer prägen den einzigartigen Reichtum und das Profil dieser Sammlung.
2014 drohte die Sammlung in die wirtschaftlichen Turbulenzen der Unternehmensgruppe der Familie Essl zu geraten.
Noch im selben Jahr konnte die Sammlung Essl unter Mitwirkung von Dr. Hans Peter Haselsteiner in eine neue Besitzgesellschaft
eingebracht und damit in ihrer Existenz gesichert werden. Nun erfolgt mit der Dauerleihgabe (bis 2044) der Sammlung
Essl an die Albertina die Übergabe an ein österreichisches Bundesmuseum.
„Mit dieser zukunftsweisenden Kooperation ist die Sammlung Essl für Österreich gesichert. Die bedeutendsten
Werke zeitgenössischer österreichischer und internationaler Kunst ergänzen die Sammlungen der Bundesmuseen
auf einzigartige Weise, das ist ein Gewinn für die Kunst und ein Gewinn für die Republik Österreich“,
so Kulturminister Thomas Drozda.
„Mit der Albertina haben wir einen idealen Partner für die Zukunft der Sammlung gefunden“, freut sich Karlheinz
Essl.
Klaus Albrecht Schröder: „Heute ist eine Sternstunde in der über 200-jährigen Geschichte der Albertina.
Mit dieser Übergabe der Sammlung Essl an die Albertina wird für mich ein völlig neues Kapitel in
der Geschichte dieses traditionsreichen Museums ebenso wie in der Geschichte der zeitgenössischen Kunst in
Österreich aufgeschlagen.“
Stimmen aus der Kunstwelt zur Übergabe der Sammlung Essl
Georg Baselitz: „Ich bin der Sammlung Essl seit vielen Jahren eng verbunden – ebenso wie der Albertina. Dass
nun diese beiden großen Sammlungen unter dem Dach der Albertina zusammengeführt werden, ist für
mich geradezu ein Glücksfall: ich glaube, das gilt für viele Künstler und Künstlerinnen, die
in der Sammlung Essl vertreten sind. Ich habe stets an Wien geglaubt und war sicher, man wird eine optimale Lösung
für die Sammlung Essl finden.“
Eva Schlegel: „Ich bin begeistert! Die Entscheidung, die größte Sammlung österreichischer Nachkriegskunst
im internationalen Kontext der Öffentlichkeit zu erhalten, ist für uns Kunstschaffende eine Sternstunde
kulturpolitischer Weitsicht. Die Erhaltung dieses bedeutenden Archivs der Kunst durch Integration in eines der
wichtigsten Häuser garantiert die Permanenz, das Vorbild und die Sichtbarkeit. Meine herzlichste Gratulation
allen Entscheidungsträgern!“
Erwin Wurm: „Mit dem Besitz dieser Sammlung katapultiert sich die Albertina in die erste Riege der Museen zeitgenössischer
Kunst. Es war mir immer klar, dass die Kunst unserer Zeit in der Bundeshauptstadt Wien mehrere Big Player vertragen
würde. Diese Übernahme der Sammlung Essl durch die Albertina ist für mich ein mutiges Bekenntnis
zur Gegenwartskunst.“
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