Die neue BR-Präsidentin betont konstruktive und reflektierte politische Arbeit in der
Länderkammer
Wien (pk) - "Die Zukunft der Pflege: schaffbar, sichtbar, leistbar!" Unter dieses Motto stellt
Sonja Ledl-Rossmann ihre Präsidentschaft in der Länderkammer im ersten Halbjahr 2017. Ledl-Rossmann,
selbst diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester, rief ihre Kolleginnen und Kollegen Bundesrat dazu auf, mit
ihr gemeinsam ein Sprachrohr für Pflegebedürftige und Pflegende zu sein, um Verbesserungen in diesem
Bereich zu erzielen und ihn abzusichern.
In absehbarer Zeit stoßen wir an unsere Grenzen, mahnte Ledl-Rossmann politisches Handeln und einen notwendigen
Systemwechsel ein, denn wenn man die Zukunft der Pflege gefährdet, dann verabschiede man sich von einem der
zentralsten sozialen Werte. Ziel sei eine qualitätsvolle, würdevolle und auch leistbare Pflege für
alle Menschen, die eine solche brauchen, so die Präsidentin. In diesem Zusammenhang lehnt Ledl-Rossmann jegliche
Scheuklappen ab. Sie plädierte eindringlich dafür, ehrlich und professionell zu agieren und sich möglichst
offen an neue Wege heranzuwagen. Das betreffe vor allem die Finanzierung, gefragt seien aber auch neue Modelle
im Bereich Wohnen und Heime. Qualitätsvolle Pflege bedürfe zudem einer entsprechenden Ausbildung, sagte
sie. Darüber hinaus gelte es, Menschen, die zu Pflegenden werden, möglichst von allem zu befreien, das
sie zusätzlich belastet, ihnen vor allem stabile Rahmenbedingungen zu bieten.
Mit ihrer Arbeit wolle sie einen kleinen Beitrag dafür leisten, dass Österreich menschlich bleibt, betonte
die Präsidentin, dass Qualität und menschliche Wärme auch jenen zuteil wird, die es sich schwerer
leisten können.
Ledl-Rossmann sieht den Bundesrat als idealen Ort an, um für die Zukunft der Pflege entscheidende Impulse
zu geben. Er stehe nicht ständig im Scheinwerferlicht der medialen Aufmerksamkeit, daher könne er sich
ohne schlagzeilenträchtige Querschüsse inhaltlich auch jenen Themen widmen, die nicht ganz oben auf der
politischen Agenda stehen. In diesem Sinne sei die Länderkammer auch unverzichtbar, da hier konstruktive und
reflektierte politisch Arbeit passiere, die allen gut tue.
Die Bundesratspräsidentin bedankte sich auch herzlich bei ihrem Vorgänger Mario Lindner und würdigte
dessen Engagement für digitale Courage – eine Initiative, die vor allem für die Persönlichkeitsbildung
von Bedeutung sei.
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