Innsbruck (ikm) - Bis Ende des Jahres soll sie stehen – die neue Patscherkofelbahn samt Attraktivierung des
Berges. Der Zeitplan steht. Im Gemeinderat Ende 2015 wurde beschlossen, den Hausberg mit einem umfangreichen Projekt
zu attraktivieren. Herzstück davon ist der Neubau der Bahn. „Es wird zukünftig für alle Einheimischen
und Gäste möglich sein, sowie schon auf der Nordkette gewohnt, auch im Süden der Stadt schnell und
komfortabel auf 2.000 Meter Seehöhe zu gelangen. Sowohl im Winter als auch im Sommer bieten sich dadurch attraktive
Möglichkeiten am Hausberg“, ist Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer vom Projekt überzeugt:
„Ein besonderer Mehrwert ist die vollständige Barrierefreiheit der Bahn, welche erstmals in der Geschichte
erfolgt. Ob mit Kinderwagen oder Rollstuhl, mit Wanderstöcken oder Ski und Snowboard – mit der neuen Bahn
am Hausberg kommen alle auf den Berg.“
Auch die beiden Geschäftsführer der Patscherkofelbahnen Ges.m.b.H, DI Martin Baltes und KR Mag. Dr. Thomas
Scheiber, blicken der neuen Bahn positiv entgegen: „Mit über 2.000 Personen, die mit der neuen barrierefreien
10er-Einseilumlaufbahn pro Stunde transportiert werden können, erreichen wir eine Kapazitätssteigerung
von 88 Prozent. Davon profitieren die Nutzerinnen und Nutzer, die sich besonders im Sommer und Herbst lange Wartezeiten
ersparen.“
Sehr erfreut über den Neubau der Patscherkofelbahnen zeigt sich auch Sportreferent Vizebürgermeister
Christoph Kaufmann: „Damit ist es der Stadt Innsbruck gelungen, in nächster Zukunft eine weitere Möglichkeit
zu bieten, dass unsere sportbegeisterten Kinder, Jugendlichen und Familien im Sommer wie im Winter, ihre Freizeit
in und rund um Innsbruck gestalten können.“ Heiligwasser wird erstmals sowohl über die Abfahrt als auch
über die Rodelbahn angebunden.
„Gerade bei den Hochbauten wurde der Sparstift angesetzt – aber bei der Dimension, etwa bei der Mittelstation,
und nicht bei der Qualität. Wir bauen auf unserem Hausberg, in einem der schönsten Naherholungsgebiete
im Sommer wie im Winter, sicher keinen Luxus und keine spektakulären Architektur-Ausrufezeichen für Werbefotos.
Wir bauen solide, selbstverständliche und robuste Qualität, so wie es die Sieger des Wettbewerbs entworfen
haben. Daran werden die Nutzerinnen und Nutzer in vielen Jahren noch Freude haben, weil Qualität Bestand hat“,
erläutert Stadtrat Mag. Gerhard Fritz.
Ganzjähriger Familienberg
Im Winter bietet der Hausberg alles, was das Herz von WintersportlerInnen begehrt. Nach der Neugestaltung zählt
unter anderem eine rund acht Kilometer lange Rodelbahn, damit eine der längsten Rodelbahnen Tirols, zu den
Attraktionen am Naturberg. Das Kinderland und die Übungslifte sowie die Heiligwasserwiese für Sportvereine
sind weitere Angebote, die den Hausberg besonders für Familien attraktiv machen. Der Zirbenweg sowie der Almenweg
1600, auf dem alle Almen fast niveaugleich zu erreichen sind, laden besonders im Sommer zu Wanderungen ein, außerdem
bietet der Speicherteich ein zusätzliches Naherholungsangebot.
„Der Grischconsulta-Studie entsprechend wird EINE Bahn errichtet. Der ganzjährige Betrieb bringt nicht nur
ein tolles Angebot, sondern ermöglicht auch eine wirtschaftlich wesentlich rentablere Betriebsführung
im Sommer wie Winter“, bezieht sich die Bürgermeisterin auf die 2014 erschienene, international anerkannte
Grischconsulta-Studie zu den Bergbahnen im Tiroler Zentralraum.
Fokus auf Nachhaltigkeit und Sicherheit – Flächen der Natur zurückgeben
Sowohl beim Bauprojekt für die neue Bahn als auch bei den weiteren Maßnahmen am Berg wird großes
Augenmerk auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit gelegt. „Durch die neue Bahntrasse können beispielsweise rund
30.000 m2 Wald aufgeforstet und der Natur zurückgegeben werden. Zudem wird die bisher ungelöste Frage
der Hangentwässerung der Heiligwasserwiesen im Zuge des Patscherkofelprojekts gelöst und letztlich auch
zu mehr Hochwassersicherheit für Igls und Vill führen“, erläutert der für Land- und Forstwirtschaft
zuständige Stadtrat Franz X. Gruber. Auf der Fläche der derzeit bestehenden Trasse können von 6,8
Hektar zurückgegeben werden, für die neue müssen rund 3,8 Hektar gerodet werden.
Bei den Hochbauten für die Bahn wird mit Glas- und Holzelementen gearbeitet, zudem schafft die Verwendung
von regional verfügbaren Rohstoffen einen positiven Beitrag zu den Themen Regionalität und Nachhaltigkeit.
Die Architektur der neuen Bahn wird dem hohen Anspruch Innsbrucks als Architekturstadt gerecht.
Gremien entscheiden über Finanzierung
Der Stadtsenat entschied einstimmig. vorbehaltlich der Beschlussfassung durch den Gemeinderat: Die im Budget-Gemeinderat
im Dezember 2016 vorrübergehend reduzierten Mittel von jeweils fünf Mio. Euro sollen in den beiden Jahren
(2017/18) in die Budgetplanung aufgenommen werden. Die Mehrkosten von 4,3 Mio. Euro sowie allfällige Reserven
von 3 Mio. Euro werden durch ein Gesellschaftsdarlehen finanziert, welches durch Pachteinnahmen gegengerechnet
wird. Die Gesamtkosten für das Paket um den Hausberg inkl. Rodelbahn, Speicherteich, Architektur, barrierefreie
Erschließung am gesamten Berg, Anbindung Heiligwasser und Patscher Alm sowie 30.000 m2 Aufforstung und LED
Beleuchtung betragen rund 52 Millionen Euro und 3 Millionen Euro Reserve.
Hausberg für alle - Information für alle
Am 06. März findet von 10:00 bis 19:00 Uhr vor dem Bürgerservice in den RathausGalerien eine Informationsveranstaltung
für alle Interessierten statt. Beim „Stadtinfotag“ zum Thema Patscherkofel sind die Verantwortlichen vor Ort
um zu informieren und etwaige Fragen zu beantworten. Neben VertreterInnen aus Politik und Verwaltung werden auch
ExpertInnen aus dem seilbahntechnischen Bereich anwesend sein. Ein Modell der neuen Bergstation wird dort ebenfalls
ausgestellt.
Damit umfasst das Gesamtpaket am Hausberg:
- Hausberg als Naturberg
- neue 10er-Einseilumlaufbahn: erstmals barrierefrei
- eine der längsten Rodelbahnen Tirols (rund acht Kilometer, 950
Höhenmeter)
- Almenweg auf 1.600 Höhenmetern erstmals direkt erreichbar
- aktive Ausrichtung auf TourengeherInnen und SelbstversorgerInnen
- erreichbar für Familien mit Kinderwägen etc.
- Naherholung am Speicherteich
- E-Bike-Station/Sportshop
- Abbau von Anlagen = 30.000 m² Aufforstung
- Erstmalige Anbindung der Heiligwasserwiese an Abfahrt und Rodelbahn
- Landschafts- und Naturschutz
- Erreichbarkeit aller Pisten mit einer Bahn
- LED-Beleuchtung (Trainingsbetrieb, Heiligwasser und für die Rodelbahn)
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