Wien (impulstanz) - Von 13. Juli bis 13. August bringt das ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival
die bedeutendsten Choreograf_innen mit hochkarätigen, oftmals risikobereiten Arbeiten nach Wien. Neben Uraufführungen
und Klassikern sowie Innovativem aus der [8:tension]-Newcomer_innen-Reihe prägen des Weiteren wieder Kooperationen
an der Schnittstelle von bildender Kunst und Choreografie das Programm von Europas größtem Festival
für zeitgenössischen Tanz und Performance.
Zu den Hauptakteur_innen des diesjährigen Festivals zählt der belgische Regisseur, Bildhauer und Maler
Jan Fabre, dessen bildgewaltige Bühnenwerke ImPulsTanz mit großem Erfolg seit 1996 in Wien präsentiert.
Die Weltpremiere seines neuen Gruppenstücks Belgian Rules/Belgium Rules, das ab 18. Juli im Volkstheater zu
sehen sein wird, legt Fabre als eine Hommage an sein Heimatland und eine fröhliche Abrechnung mit nationalistischen
Tendenzen Europas an. Die "Fabre-Festspiele" starten allerdings schon eine Woche vor Festivalbeginn,
nämlich am 6. Juli im Leopold Museum, das im Sommer erneut von ImPulsTanz bespielt wird. Eigens dafür
entwickelte Arbeiten österreichischer und internationaler Choreograf_innen sind ebenso in Planung wie die
Sonderausstellung Jan Fabre. Stigmata. Actions & Performances 1976-2013. Zudem ist noch ein Soloprojekt des
Allround-Künstlers in Vorbereitung, der seine Werkschau in Wien mit einer achttägigen Master Class beschließen
wird. Unter dem Titel From Act to Acting – the guiding line for the performer of the 21st century gewährt
Fabre im Rahmen des Workshop- und Researchprogramms seltene Einblicke in seine Arbeitsweise.
Das mumok wiederum widmet seine Frühjahr/Sommer-Saison 2017 auf vielen Ebenen u. a. der Darstellung und Diskussion
der Repräsentationen von Gender und damit verbundener Lebensweisen. Im Dialog mit der Fülle der mumok-Ausstellungen
entwickelt ImPulsTanz mit lokalen und internationalen Tanz- und Performancekünstler_innen ein Programm, das
sich in äußerst aktuellen Formaten mit Sex, Pop, Avantgarde, Intimität, Interieurs und Teilhabe
befasst.
Aber nicht nur in den Ausstellungsräumen der Museen, sondern vor allem auf den großen Bühnen der
Stadt zeigt ImPulsTanz die Vielfalt zeitgenössischer Tanz- und Performancekunst: mit Uraufführungen und
Klassikern von u. a. Cecilia Bengolea & François Chaignaud, Philipp Gehmacher, Anne Juren, Ian Kaler,
Marlene Monteiro Freitas & Andreas Merk, MaisonDahlBonnema, Christian Rizzo / ICI-CNN de Montpellier, Akemi
Takeya, Mark Tompkins und Wim Vandekeybus / Ultima Vez. Auch die flämische Choreografie-Ikone Anne Teresa
De Keersmaeker ist unter den Gästen. Ihr allerjüngstes Remake, A love Supreme, das sie gemeinsam mit
Salva Sanchis und vier Tänzern der Compagnie Rosas nun zu einem abendfüllenden Stück verdichtet,
ist bei ImPulsTanz 2017 erstmals in Österreich zu sehen. Als musikalische Grundlage diente De Keersmaeker
John Coltranes legendäres gleichnamiges Jazz-Album (1965).
Mit Radical Light, einer Choreografie für fünf Tänzer_innen, ist Salva Sanchis noch ein weiterer
Auftritt beim Festival gewiss. Und Elina Pirinen, einer der momentan gefragtesten Choreograf_innen aus der jüngeren
Generation europäischer Tanzschaffender, kehrt nach ihrem großen ImPulsTanz-Erfolg von 2015 (Gewinnerin
des Casinos Austria Prix Jardin d'Europe) mit einer neuen Erfolgsproduktion nach Wien zurück.
Jung, frech und diskursfreudig geht die erfolgreiche Newcomer_innen-Reihe bei ImPulsTanz, die [8:tension] Young
Choreographers’ Series, in eine neue Runde. Von anspruchsvollen Gruppenstücken bis hin zu vielschichtigen
Soloarbeiten präsentiert sich eine neue Generation europäischer und internationaler Tanz- und Performanceschaffender.
Der an diese Reihe angeschlossene und mit 10.000 Euro dotierte Prix Jardin d’Europe wird heuer bereits zum dritten
Mal als Casinos Austria Prix Jardin d’Europe vergeben, der beliebte Fan Award findet erneut in Kooperation mit
Radio FM4 statt.
Das bei ImPulsTanz 2016 begonnene Projekt The Humane Body – Ways of Seeing Dance erlebt 2017 seinen Höhepunkt,
wie auch Abschluss: drei Koproduktionen – von Vera Tussing, Volmir Cordeiro und Anne Juren – für blindes und
sehbeeinträchtigtes sowie auch sehendes Publikum werden in einer Triple Bill präsentiert.
Mehr als 200 Workshops und Researchprojekte umfasst das ImPulsTanz- Workshopprogramm 2017, das Anfänger_innen
und Profis, Kinder, GoldenAger und Neugierige aus allen Teilen der Welt einlädt, sich in Parkour, Powerhouse
Fitness, Yoga, Bollywood Dance oder Afro Fusion zu probieren. Allein 90 Workshops sind für alle Tanzbegeisterten,
ob mit oder ohne Vorkenntnisse, konzipiert und laden damit auch explizit Anfänger_innen ein, in die Welt des
(zeitgenössischen) Tanzes einzutauchen.
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