Österreichs Unternehmen haben Aufholbedarf bei IT-Innovation und neuen Technologien
Wien (deloitte) - Der CIO (Chief Information Officer oder IT-Leiter) hat in Zeiten des digitalen Wandels
maßgeblichen Einfluss auf Erfolg und Entwicklung seines Unternehmens. Laut dem aktuellen Deloitte CIO Survey
haben österreichische Unternehmen weiterhin Aufholbedarf bei der Digitalisierung. Daher sind CIOs hierzulande
vor allem mit der Modernisierung und Absicherung der IT-Systeme beschäftigt. Ihre internationalen Kollegen
haben die Zeichen der Zeit bereits erkannt und setzen verstärkt auf Innovation und neue Technologien im Digitalbereich.
Im Rahmen der Deloitte Studie wurden rund 1.200 IT-Verantwortliche aus 48 Ländern – darunter auch Österreich
– befragt. Die Ergebnisse zeigen teils deutliche Unterschiede zwischen internationalen und österreichischen
CIOs. Dennoch ist der grundsätzliche Wandel der Rolle des CIOs weg vom internen Dienstleister hin zum strategischen
Partner im Kerngeschäft überall feststellbar.
Kunden als Top-Priorität
Passend zu diesem Rollenwandel nennen die CIOs einhellig die Kunden als Top-Priorität ihrer Tätigkeit.
Auf dem zweiten Platz folgt bei den österreichischen CIOs die Performance. Innovation hat in Österreich
mit Platz Drei wie im Vorjahr ebenfalls einen hohen Stellenwert, international liegt sie nur auf dem fünften
Platz. Ein gravierender Unterschied ist beim Stellenwert von Wachstum ersichtlich: Dieses nimmt international den
zweiten, in Österreich allerdings nur den sechsten Platz ein.
„Die Betonung von Innovation ist auf den Nachholbedarf der österreichischen Unternehmen bei der Digitalisierung
zurückzuführen. Österreichische IT-Leiter haben grundsätzlich erkannt wie wichtig die digitale
Transformation ist – nun müssen in den Unternehmen Taten folgen“, analysiert Bernhard Göbl, Director
im Consulting bei Deloitte Österreich.
Cyber Security als wichtiger Einflussfaktor
International werden laut den befragten CIOs neue Technologien aus dem Digitalbereich einen immer größeren
Einfluss auf das Geschäft nehmen, gefolgt vom Thema Analytics. In Österreich spielen diese beiden Themen
hingegen noch eine untergeordnete Rolle. Die österreichischen IT-Leiter sehen für die nächsten zwei
Jahre Cyber Security als wichtigsten Technologiebereich, gleich dahinter kommt die Modernisierung der bestehenden
Systeme. International ist diese Modernisierung kein großes Thema mehr. „In Österreich sind CIOs häufig
noch damit beschäftigt, die Basis für den digitalen Wandel zu schaffen, indem sie die IT-Infrastruktur
im Unternehmen modernisieren und vor Cyber-Angriffen absichern. Deshalb spielen bei uns neue Technologien noch
keine so große Rolle“, so Göbl.
Internet der Dinge als Investitionsfokus
Bei der Frage nach den Investitionsschwerpunkten wird der Aufholbedarf der Österreicher ebenfalls deutlich.
Global soll am meisten in kognitive Technologien investiert werden, in Österreich sieht man noch kaum Handlungsbedarf.
Wichtigstes Investitionsziel bei neuen Technologien ist hierzulande mit 88 % das Internet der Dinge, international
belegt es einen ebenfalls hohen zweiten Platz. Der größte Unterschied zwischen Österreich und der
restlichen Welt zeigt sich beim 3D-Druck, der in Österreich als wichtiges Investitionsfeld angesehen wird
– im globalen Vergleich ist er nur ein Randthema.
Umsetzungsstärke und Mitarbeiterproduktivität als Erfolgsgaranten
Die bodenständige Herangehensweise an das Thema IT in Österreich spiegelt sich auch bei den Antworten
auf die Frage wider, welche Merkmale die IT-Leiter besonders auszeichnen. International werden technische Visionen
als wichtigstes Merkmal erfolgreicher CIOs gesehen – nicht so in Österreich, wo im Vergleich mehr auf Umsetzungsstärke
und Mitarbeiterproduktivität gesetzt wird. „Österreich ist bei der digitalen Transformation eher ein
Nachzügler. Die Schaffung einer soliden Basis ist daher wichtiger als große Visionen“, resümiert
Bernhard Göbl. „Die österreichischen CIOs müssen weiterhin mit großer Energie an den Themen
der digitalen Transformation arbeiten. Sie müssen das Tempo erhöhen, um die bestehende Lücke zum
internationalen Status quo möglichst bald zu schließen.“
Über die Studie
Deloitte untersucht im jährlichen CIO Survey die Veränderungen der Anforderungen an die IT-Leiter
und ihre Organisationen. Im Rahmen des Survey wurden 1.217 CIOs eines breit gefächerten Mix aus Unternehmen
aus 48 Ländern – darunter auch Österreich – befragt. Die Studie wurde im Zeitraum Mai bis September 2016
durchgeführt.
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