Städtebund-Frauen: One Billion Rising -
 Tanzen gegen Gewalt

 

erstellt am
14. 02. 17
13:00 MEZ

Wien (rk) - Am 14. Februar wird auf der ganzen Welt gegen Gewalt an Frauen getanzt. Während weltweit Ausbeutung, moderne Sklaverei, Frauenhandel und weibliche Genitalverstümmelung dominieren, ist es in der westlichen Welt vor allem die häusliche Gewalt, unter der viele Frauen leiden. Jede dritte Frau in Europa hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren.

Dunkelziffer um ein Vielfaches höher
Die städtischen Frauenbüros und der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes unterstützen bereits seit Jahren die Aktion One Billion Rising. In vielen Städten wird getanzt, und so aufgezeigt, dass keine Frau alleine mit ihrer Gewalterfahrung ist. Die österreichischen Zahlen sind erschreckend, aber die Dunkelziffern sicherlich um einiges höher. 20 Prozent der Österreicherinnen haben laut der 2014 durchgeführten Studie der EU-Grundrechtsagentur (FRA) körperliche und/oder sexuelle Gewalt ab dem Alter von 15 Jahren erfahren. Zum Vergleich - in den skandinavischen Staaten liegt die Zahl jener Frauen, die angeben, seit dem 15. Lebensjahr Opfer körperlicher und/oder sexueller Gewalt geworden zu sein, mit ca. 50 Prozent deutlich höher. Und das, obwohl genau von diesen Ländern bekannt ist, dass sie im Frauen- und Gleichstellungsbereich fortschrittlicher sind als andere europäische Staaten.

Ungleiche Machtverhältnisse
Oft wird die Gewalt von Männern ausgeübt, von Ehepartnern, Lebensgefährten und männlichen Verwandten und Bekannten, begründet auf einem ungleichen Machtverhältnis. Dies manifestiert sich auch in einem unterschiedlichen Zugang zu ökonomischen Ressourcen bzw. wird durch diesen bedingt: Frauen bekommen immer noch für die gleiche Arbeit weniger Lohn bezahlt bekommen (-22,5%), fast die Hälfte arbeitet Teilzeit (48,2%), der Bruttojahreslohn einer Frau liegt im Jahr 2014 um 38,9% unter jenem eines Mannes und die Durchschnittspension der Frauen liegt 43% unter jener der Männer. „Gewalt an Frauen ist eine klare Menschenrechtsverletzung. Frauen müssen selbstbestimmt und frei von Gewalt leben können. Dafür ist ökonomische Gleichstellung essentiell. “, so Stadträtin Sandra Frauenberger, die Vorsitzende des Frauenausschusses des Österreichischen Städtebundes. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist niemals ok. Und darüber ist zu sprechen, gerne auch zu tanzen. So oft und so lange, bis es sie nicht mehr gibt. Auch Männern können und sollen hier ihre Solidarität bekunden und mittanzen.“, so Generalsekretär Thomas Weninger.
Befreiender Tanz

One Billion Rising (eine Milliarde erhebt sich) ist eine durchaus ungewöhnliche Antwort auf die vielen Formen der Gewalt gegen Frauen. Die weltweit größte Massenprotestkundgebung findet ausgerechnet am Valentinstag statt. Die „Milliarde“ bezieht sich auf eine UN-Statistik aus dem Jahr 2012, nach der weltweit jede dritte Frau Opfer von Gewalt wird. Der Tanz wird zum Lied „Break the chain“ („Sprenge die Ketten“ in der deutschen Version) und nach fester Choreographie getanzt, das Rahmenprogramm variiert lokal. Auch in Österreich gibt es zahlreiche Workshop-Gelegenheiten, um den Tanz zu erlernen. Aber auch ohne die Tanzschritte zu beherrschen, freuen sich die „Risings“ auf viele TeilnehmerInnen.

Hier ein Überblick über die „Risings“ am 14. Februar in Österreich

Bregenz: 14h, Leutbühel
Gmunden: 18:30, Rathausplatz
Graz: 16:30, Hauptplatz
Hartberg: 10:30 Kirchplatz, Achtung 12.Februar!!
Innsbruck: 14h, Annasäule, Maria-Theresien-Straße
Klagenfurt: 12:30 Rathaus
Linz: 9.45, Schulzentrum Flötzerweg
Mödling: 17:30 Schrannenplatz
Salzburg: 19h Schloss Mirabell/Mirabellplatz
St. Pölten: 12:30 Rathausplatz
Wien: 17:30, Parlament

 

 

 

Weitere Informationen:
https://1billionrising.at/

 

 

 

 

 

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