Handels-Geschäftsführerin Thalbauer: Bürokratieabbau in Zollprozessen hilft
vor allem KMU und wird globale Exporte ankurbeln
Wien (pwk) - „Das Abkommen über Handelserleichterungen – kurz TFA genannt – ist viele Jahre in einem
tiefen Dornröschenschlaf gelegen. Nun wurde es von genug Staaten ratifiziert, um in Kraft treten zu können.
Aus Sicht des österreichischen Handels ist das eine gute und höchst willkommene Nachricht“, betont Iris
Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Schätzungen zufolge wird dieses erste multilaterale Abkommen seit Schaffung der WTO die globalen Exporte um
949 Milliarden Dollar jährlich anzukurbeln.
„Das TFA-Abkommen ist ein klares und gerade in diesen Zeiten besonders wichtiges Signal gegen Abschottungspolitik
und hohe Importzölle“, unterstreicht Thalbauer.
Das Abkommen über Handelserleichterungen (Trade Facilitation Agreement, TFA) der Welthandelsorganisation (WTO)
ist am 22. Februar 2017 in Kraft getreten. Für das Inkrafttreten war die Ratifizierung durch mindestens zwei
Drittel der 164 WTO-Mitglieder nötig, was diese Woche gelungen ist. Die EU hat das TFA-Abkommen im Jahr 2015
ratifiziert. Alle 164 Mitglieder der Organisation, darunter die USA, müssen das TFA-Abkommen nun anwenden.
Das TFA-Abkommen soll die Bürokratie in den Zollprozessen abbauen und den globalen Austausch von Gütern
beschleunigen. Durch den Abbau der Zollbürokratie sollen die Kosten um durchschnittlich 14,3 Prozent gesenkt
werden. Nach Schätzungen der WTO dürfte das Abkommen bis 2030 das weltweite Exportwachstum um 2,7 Prozent
pro Jahr steigern und damit das weltweite Wirtschaftswachstum um 0,5 Prozent ankurbeln. Durch das Abkommen profitieren
vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
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